Samstag, 31. Dezember 2011

Und natürlich die Liebe - To Die By Your Side


"Ich will nicht sterben."
"Das ist okay. So schlecht ist es gar nicht."
Das ist der Dialog des wunderbaren Kurzfilms "To Die By Your Side" oder "Mourir Auprès De Toi" – für die, deren Sprache der Liebe Französisch ist.
Spike Jonze – ("Beeing John Malcovich" oder "Wo die wilden Kerle wohnen" sind seine Werke) – war von den Stickarbeiten der Handtaschendesignerin Olympia Le-Tan begeistert. Er bat sie um eine Stickarbeit zum "Fänger im Roggen". Le-Tan stimmte zu, bat aber im Gegenzug um einen gemeinsamen Kurzfilm. Wie schön, dass sie das gemacht hat. Das Ergebnis ist die poetische Love-Story eines Skeletts und der heimlichen Liebe Draculas, beide des nachts einem Buchcover entsprungen. Ach, ach, ach.



Den Film könnt Ihr hier anschauen. Oder hier – mit einem Interview mit Spike Jonze und Olympia Le-Tan.



Außerdem habe ich noch dieses Making Of gefunden, das einen kleinen Einblick in die Produktion gibt:




Es ist also die Liebe, immer wieder und einzig die Liebe! Haltet sie fest und lasst sie Euer Leitfaden sein. In all ihren Spielarten, ;-).

HAPPY NEW YEAR!

Freitag, 30. Dezember 2011

Gutmütig



Eine Freundin schenkte mir dieses Püppchen – es stünde für Gutmütigkeit las ich auf einem Zettel. Das gefiel mir. Denn über Gutmütigkeit hatte ich gerade nachgedacht. Und wie einfach sie doch oft ist. Und wie schön sie sich anfühlt. Glücksforscher fanden heraus: Nichts macht den Menschen (der westlichen Welt, also den der frei ist und der keine existentiellen Nöte hat) glücklicher, als selbstloses Geben.

Gutmütigkeit ist – Anteilnahme, Aufmerksamkeit, Herzlichkeit, Harmonie, Feingefühl, Güte, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Sanftmut, Liebe, Wohlwollen, Wärme, Zuwendung, Geduld, Nachsicht, Einfühlungsvermögen, Selbstlosigkeit, Liebenswürdigkeit
– schön, oder?

Also, vierter Vorsatz für das neue Jahr
GUTMÜTIGKEIT LEBEN

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Wie geht das? - Heute: ein kreatives Leben führen


Dieses schöne Diagramm habe ich heute hier entdeckt – eine feine Anleitung für ein kreatives Leben. Einen Blick (Klick) drauf ist es wert. Zwei, drei Schmunzler und einige Gedanken darüber auch. Besonders in diesen Tagen, im "fast vorbei und noch nicht begonnen".



Wie es auch geht, zeigen die 100 Ideen, die eigene Kreativität zu wecken von Keri Smith.

Eine Sache ist für die Kreativität jedoch unabdingbar: Langeweile. Daraus entsteht sie zumeist. Wann habt Ihr Euch das letzte Mal gelangweilt?

Also, dritter Vorsatz für das neue Jahr
– VIEL MEHR LANGEWEILE. UND AUF ALLE FÄLLE KREATIV.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Das dunkelste Museum der Welt


Wenn man sich die Totalinstallation eines Künstlers anschaut, der seit dem Jahr 2004 jeden Tag mindestens eine Kohlezeichnung fertigstellt, wenn man also 13 Serien mit 660 Zeichnungen betrachtet, dann beginnt man über Leidenschaft und über Fleiß, und ja, auch ein bisschen über Besessenheit nachzudenken. So geschehen gestern auf der Mathildenhöhe des Heimatstädtchens in der Ausstellung "The Darkest Museum In The World" des niederländischen Künstlers Marcel van Eeden.



Einfach unglaublich und unfassbar, im wahrsten Sinne des Wortes.
Herr van Eeden ist ein Geschichtenerzähler. Er wollte mal Schriftsteller werden. Man spürt es. Er benutzt für seine Geschichten ausschließlich Vorlagen aus den Jahren vor seiner Geburt (1965). Komplette Freiheit hätte ihn nur gelähmt, sagt er. Außerdem verwendet er sehr viel Schwarz, nur einige wenige Farbsprenkel. Das ist praktischer auf Reisen, sagt er, und auch das kleine Format ergibt sich dadurch. Viele Worte verwendet er ebenfalls, ganze Textpassagen, willkürlich in seine Zeichnungen eingefügt, grafisch sehr ansprechend, jedoch verwirrend zusammenhanglos und damit Katalysator für zufällige weitere, ganz persönliche Erzählstränge in der großen Geschichte des Künstlers. Deren Protagonisten sind derer vier. Sie begleiten einen vom ersten bis zum letzten Bild.



Die Ausstellung macht Spaß, die Ausstellung strengt an. Und sie lässt einen das Stringente im eigenen Inneren verfluchen, denn man muss loslassen können – die Suche nach Logik oder einer Chronologie erschöpft nur. Irgendwann ließ ich mich von "meinen" Zeichnungen fangen und ließ die anderen sausen. Trotzdem immer wieder Serien, die zum Schmunzeln und laut vorlesen animierten.
Sehr schön.



Am beeindruckendsten natürlich der stockdunkle Raum "The Occultist", in dem nur punktuell Zeichnungen, auf denen sich beispielsweise gerade ein Geist formt, von schwächlichst glimmenden Leuchten angefunzelt werden. Eine Dame mit Taschenlampe bot sich zum Geleit. Ich lehnte ab und holte mir einen Beule.



Die finale Serie huldigt dem Heimatstädtchen.


Dem Söhnchen gefielen die Kino-Installation mit einem tanzenden Kotelett und ein riesiges Videospiel am besten. Das Töchterchen möchte wieder mehr zeichnen.
Vielleicht gehe ich noch einmal alleine. Bis 19. Februar 2012 wäre dafür noch Zeit.

Also, zweiter Vorsatz für das neue Jahr
– LEIDENSCHAFT UND FLEISS, BEI DEN DINGEN UND FÜR DIE DINGE, DIE ICH TUE.

Dienstag, 27. Dezember 2011

Die wunderbare Zeit dazwischen


... nun haben sie begonnen, diese einzigartigen Tage zwischen den Jahren, in denen wirklich nichts wichtig ist, in denen man in einem Dazwischen hängt, als gäbe es kein Morgen, zumindest scheint das Morgen so weit. Viel weiter als dächte man `nächste Woche`.
Zeit also auch zum Reflektieren und Gedanken baumeln lassen.
Beispielsweise mit Thomas Campbell. Über diesen tollen Künstler berichtete ich ja schon einmal, kein Grund, es nicht immer wieder zu tun. Ganz spurlos ist das letzte Jahr auch nicht an ihm vorüber gegangen, er hat sich quasi verbreitert. Doch seiner Kunst tut das keinen Abbruch.



Ein schönes Video, als Inspiration.

Ganz besonders nett ist der letzte Satz. Von einem jungen Kid gefragt, wie er denn seine Sachen nun verkaufen könne, antwortete Campbell: "ÄH, was? Hast du eigentlich Spaß dabei?"
Denn darum geht es. Um die Freude, den man mit seinen Dingen hat.



Also, erster Vorsatz für das neue Jahr
- FREUDE HABEN, BEI UND AN DEN DINGEN, DIE ICH TUE.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Schon mal die guten Wünsche



Es ist absolut möglich, dass ich mich die nächsten Tage nicht melden werde.
Darum kommen hier schon einmal die guten Wünsche, für die Weihnachtszeit. Ihr wisst bescheid.
Lasst Euch berühren und die Seele baumeln!
Und: Seid Lieb!



Vielleicht doch noch schnell eine kleine Weihnachtsbastelei. Das Töchterchen hat für die Weihnachtskarte an die dänische Verwandtschaft einen Engel gestickt, gezeichnet und geklebt. Vielleicht hatte sie sich ja hiervon inspirieren lassen?



Und die Eulen des Söhnchens sehen am Baum zwischen all dem Lametta wirklich klasse aus. Gerade weil sie so seltsam finster gucken, ;-).
Ich hoffe, alle, die in den nächsten Tagen ein Eulenpäckchen bekommen, erliegen ebenfalls ihrem Charme.

SCHÖNE FEIERTAGE!

Dienstag, 20. Dezember 2011

Weihnachtsabendprogramm - zum Beispiel: ein Weihnachtsbingo



via

Bald ist es ja soweit, der Weihnachtsabend rückt näher. Wir feiern ihn seit Jahren bei meinen Eltern – sechs Erwachsene, fünf Kinder, dreieinhalb Generationen (die halbe Generation bringt das Töchterchen mit, die mit ihren 13 Jahren die Älteste ist).
Es gibt freudige Herzen, strahlende Augen und ein / zwei Zwistigkeiten (ja, die gehören auch dazu). Es gibt Suppe, das Krippenspiel im Dorfkirchlein, bei dem wir jedes Jahr Wetten abschließen, ob dieses Mal die übervolle Galerie doch noch abstürzen wird. Der Weihnachtsmann, an den niemand mehr glaubt, der aber trotzdem jedes Jahr vorbei kommt, hat einen Sack vor die Tür gelegt mit einem Geschenk für jeden. Nachdem der Sack geplündert ist, beginnt das Abendprogramm. Es ist nicht leicht die Kinderschar vom funkelnden Baum, mit all den Geschenken darunter, fern zuhalten. Darum überlegen wir jedes Mal aufs Neue – erst die Geschenke, dann das Programm und dann das Essen? Oder anders herum?
Die Geschenke werden bei uns übrigens einzeln verteilt und alle schauen zu, wenn der gerade Beschenkte etwas auswickelt und freuen sich mit ihm. Dann gibt derjenige dem nächsten ein Päckchen. Entschleunigung ist das Zauberwort. Denn Weihnachten entscheidet sich NICHT unterm Weihnachtsbaum (Pfui Teufel, Herr Mediamarkt)!
Das Programm besteht aus kleinen Vorführungen, die die Kids einstudiert haben. Flöte, Singen, Weihnachtsgeschichte sind schon an die Kinder meines Schwesterherz´vergeben. Also müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. Im letzten Jahr erfanden wir ein Weihnachtsbingo. Das hat irre viel Spaß gemacht.


Es gab eine ernstere und eine lustige Variante.
Man braucht:
* 25 Fragen, die alle Teilnehmer zwischen 5 und 69 Jahren beantworten können. 

Wir hatten uns diese hier ausgedacht:

 1. Über welcher Stadt leuchtete der Weihnachtsstern? /
 2. Welche Baumsorte schmücken wir im Winter im Wohnzimmer?
 3. Was führte die Hirten zum Jesuskind?
 4. Welches Reittier hatten Maria und Josef auf ihrer Reise?
 5. Was backen wir in der Weihnachtszeit besonders gern?
 6. Wo übernachteten Josef und Maria als ihnen niemand eine Herberge geben wollte?
 7. Wer ist der Vater von Jesus?
 8. Vor wie vielen Jahren ist Jesus geboren?
 9. Wer besuchte das Jesuskind nach den Hirten?
10. Wo versammeln sich die Menschen am Heiligen Abend?
11. Wer zieht den Schlitten vom Weihnachtsmann?
12. Welches ist die Lieblingsfarbe vom Weihnachtsmann?
13. Was trägt der Weihnachtsmann auf dem Kopf?
14. Was bringt der Weihnachtsmann den Kindern?
15. Wann hat Jesus Geburtstag?
16. Wo wohnt der Weihnachtsmann?
17. Wer wacht in stiller und heiliger Nacht?
18. Wer trägt ein Weißröckchen?
19. Was liest der Pfarrer oft an Weihnachten vor?
20. Wo steht die Weihnachtsgeschichte geschrieben?
21. Worin trägt der Weihnachtsmann die Geschenke?
22. Wer kam am 6. Dezember?
23. Wieviele Kerzen flackern heute am Adventskranz?
24. Wer hat vor etwa 2010 Jahren zur Volkszählung gerufen?
25. Welchen besonderen Kalender hat man in der Adventszeit?


* für jeden eine Karte, auf die man ein Raster von 5 x5 Kästchen schreibt. In diese verteilt man die Antworten. Natürlich auf jeder Karte anders, so dass auf jeder Karte die Antworten jeweils in einem ganz anderen Kästchen stehen.



Rot
24. Dezem-ber
Weih-
nachts-
geschichte
Mütze
Bethlehem
Schnee-flöck-
chen
Weih-nachts-
stern
vier
Nordpol
Kirche
Kaiser
Augustus
2010
Plätzchen
Esel
Geschenke
Die Heiligen
Drei
Könige
Nadel-
baum
Rentiere
Bibel
Sack
Advents-
kalender
Nikolaus
Stall
Das
Hoch-heilige
Paar
Gott





























Dann lesen die Spielleiter die Fragen vor. Jeder muss nun auf seinem Kärtchen das Kästchen mit der richtigen Antwort durchstreichen. Wer als erster eine Reihe voll hat (senkrecht, wagerecht oder diagonal), der ruft Bingo! und hat gewonnen. Natürlich spielt man danach noch weiter, Es geht ja um den Spaß und nicht um das Gewinnen, ;-).

Wir hatten auch noch eine freche Variante, über die wir viel gelacht haben. Unsere Fragen hatten sehr viel mit Witzen, Familiengeschichten und Liedern zu tun. Die muss sich natürlich jede Familie selbst zusammenstellen. Damit auch alle den Witz kannten, erzählte das Söhnchen vor Beginn des Spiels den erst einmal (natürlich ohne zu verraten, warum). Das waren dann unsere Fragen und Antworten:

 1. Wo steht das Christkind bei vier? / vor der Tür
 2. Welche Vögel mögen Weihnachten nicht? / Enten und Gänse
 3. Was hängt an der Wand und macht Tick Tack und wenn es runter fällt ist die Uhr kaputt? / die Uhr
 4. Wen trifft Jesus in der Wüste? / Den Holzschnitzer Geppetto (das bezieht sich auf den Witz, der mir   gerade nicht mehr einfällt)
 5. Was hängt Omi gern an den Weihnachtsbaum? / Schoko-Eiszapfen (so ist es bei uns)
 6. Was hören wir im Winter gern unter unseren Füßen knirschen? / Schnee
 7. Was trägt der Weihnachtsmann an den Füßen? / Stiefel
 8. Was klingt Klingelingeling? / Klingglöckchen
 9. Was trägt der Weihnachtsmann in Australien? / eine rote Badehose
10. Was schmeckt leckerer als die Plätzchen? / der Teig
11. Welcher Mann mit orangener Nase schmilzt nur so dahin, obwohl er gar nicht verliebt ist? / der Schneemann
12. Wann hat man Weihnachten verpennt? / Wenn das 5. Lichtlein brennt
13. Wo muss man in der Adventszeit immer Bratwurstessen? / auf dem Weihnachtsmarkt
14. Wovon handelt das Lied? (meine beiden sangen: "Der Weihnachtsmann", das haben wir von Götz Alsmann auf seiner CD "Winterwunderland". Text: "Man kann ihn fast nicht hören. Zu sehen ist er kaum. Doch alle Kinder wissen, jetzt ist er im Raum.") / Ein Pups (Riesenspaß)
15. Was bleibt auf dem Tellerrand oft liegen, wenn es Stollen gab? / Rosinen (die isst nämlich niemand bei uns gern)
16. Was können wir ab morgen nicht mehr sehen? / Schokolade

Vielleicht ist so ein Weihnachtsbingo ja auch etwas für die Familienfeier des einen oder anderen? 

Es macht wirklich großen Spaß!


Samstag, 17. Dezember 2011

Ideenklau - oder was?


Alle sind ausgeflogen, ich sitze hier allein mit dem geschmückten Tannenbaum, es gäbe viel zu tun – welch herrliche Gelegenheit, ein bisschen zu prokrastinieren und die Gedanken fliegen zu lassen. Kuchen hatte ich schon. Kaffee ist leider alle.
Ein paar Gedanken also, Thema: Alles nur geklaut? Eine Ergänzung zu diesem Post hier.



Auf dem Dreitageladen zeigte ich diese Kette. Sie begeisterte viele, es wurde gelacht und sie wurde herum gereicht. Gekauft hat sie dann aber doch niemand, vielleicht war sie den Gästen zu frech. Irgendwann kam Nicole vorbei und sagte:
"Die ist so cool! Hab ich letztens auch gemacht, aber als Brosche."
Ich starrte sie an. Wie konnte das sein? Ich hatte mir den Kettenanhänger doch gerade eine Woche zuvor erst ausgedacht. Stundenlang herum experimentiert mit Kleber und dann doch lieber mit Nadel und Faden, bis das Ganze so aussah, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wie konnte Nicole denn die gleiche ganz und gar ungewöhnliche Idee gehabt haben?



Das Rätsel löste sich zuhause, als ich mal wieder das englische Magazin CRAFTS durchblätterte. Denn da war plötzlich meine Kette. Also beinahe. Ganz ähnlich. Mit echten Perlen und als Brosche. Gemacht von der Litauischen Künstlerin Ruta Kiskyte.
Ich war mehr als verblüfft. Denn ich konnte mich überhaupt nicht entsinnen, das Bild vorher gesehen zu haben. Aber mein Unterbewusstsein hatte das getan. Und wenn ich, darauf angesprochen, vehement darauf bestanden hätte, das Ganze sei meine Idee gewesen, dann hätte ich gelogen ohne zu lügen. So ist das manchmal nämlich auch.
Trotzdem stelle ich die Kette jetzt ins MädchenLädchen. Weil sie einfach klasse ist. Man muss sich nur trauen.



Frau Kiskyte macht noch andere wundervolle Dinge wie beispielsweise diese Haarspange. Ihr Label heißt Hairy Sock und ist unbedingt einen Abstecher wert. (Welches Wort eignet sich eigentlich für einen virtuellen Abstecher?)



Weihnachtslieder singende Igel - zumindest beinahe

Dies ist quasi mein kleines Weihnachtsgeschenk an alle Leser meines Blogs. Es soll Euch einige Minuten Spaß, Freude und ein paar Lacher schenken.



Die "Singing Christmas Hedgehogs" von den Birdbox Studios sind einfach toll. Nehmt Euch die Zeit, alles anzuschauen. Es lohnt sich.
Die Weihnachtslieder müsst Ihr letztendlich aber selber singen!
Viel Freude!



Freitag, 16. Dezember 2011

Weihnachtsbastelei #8 - die Krippe



Schon vor einigen Jahren habe ich mir mal im Jako o Katalog gefräste Buchen-Leisten gekauft, die man in Scheiben sägen und aus denen man so verschiedene Krippe-Figuren gewinnen konnte. Eine Heidenarbeit! Schon nach zwei Figuren war ich fix und fertig, da das Holz unglaublich hart ist. Die Leisten wanderten auf den Dachboden, bis der geliebte Mann sie in nur wenigen Minuten mit Hilfe einer Tischkreissäge in viele, viele Figuren gesägt hatte. Nach männlicher Sitte waren die alle unterschiedlich dick, ausgefranzt und auch krumm. Aber dafür lagen sie eben nicht mehr als Leisten auf dem Dachboden, ;-)



Nun habe ich mich einmal daran gesetzt und aus den Rohlingen etwas gestaltet. Zuerst habe ich sie geschliffen. Dann habe ich sie mit Papier ummantelt.
Ich bin kein Fan von fertigen Bastelpacks und auch kein Fan von Decoupage-Papieren. Ich benutzte für meine Arbeit ein altes Kommersbuch von 1912 mit zünftigen Studentenliedern (mein lieber Himmel!), einen Schülerkalender von 1923 und ein japanisches Origamipapier, um ein kleines bisschen Farbe mit einzubringen. Geklebt habe ich mit Servietten-Kleber-Lack.



Es hat unendlich lang gedauert (alle 5 Kings of Leon-Alben liefen mehrfach in der Wiederholungsschleife) – und es war toll. Ich vergaß regelrecht die Welt um mich herum.
Das klebereingeweichte Papier lässt sich mit einem Zahnstocher vorsichtig modellieren und natürlich mit den Fingern auch. Ich bin kein Pinsel- und Pinzetten-Typ. Damit sich keine dicken Kleberkappen an den Fingerkuppen bilden, habe ich einen nassen Lappen parat gelegt, an dem ich mir immer wieder die Finger abwischen konnte. Als Unterlage habe ich ein Vliestapetenmusterblatt benutzt. Sehr praktisch.



Ich finde das Ergebnis wunderschön! Die Figuren habe nun eine ganz bestimmte Charakteristik. Und manche lesbaren Wortfetzen sind einfach köstlich – wenn auch nicht ganz heilig, ;-). Aber gerade das finde ich spannend. Sonst hätte ich ja auch eine alte Bibel benutzen können.
Für eine Figur habe ich (mit vorbereitendem Schleifen) etwa eine Stunde gebraucht.



Donnerstag, 15. Dezember 2011

Mein neues Buch - ab heute darf ich es zeigen


Ich verbrachte einmal drei Jahre mit einem Schriftsteller-Kollegen. Was mir aus dieser Zeit (auch) geblieben ist, das sind die Worte: "Man muss sich auch selber feiern können." Gemeint war das typische Problem vieler Künstler und Kreativen, die ich kenne – die Unfähigkeit sich selber einmal zu loben, glücklich und zufrieden zu sein mit dem, was man erschuf, ja, und auch stolz darauf zu sein. Nun gut. Ich versuche das jetzt mal, denn heute darf ich es öffentlich verkünden:
Mein neues Kinderbuch erscheint am 22. Februar 2012 im TULIPAN Verlag, dem charmanten Verlag mit der Tulpe. Es ist für Leseratten zwischen 8 und 12 (der Verlag empfiehlt es ab 10 Jahren). Es heißt:

Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet

Dies ist auch der erste Satz.
Eva Schöffmann hat den tollen Einband gestaltet (Danke! Danke! Danke!) und auch einige Illustrationen im Inneren gemacht, die ich allerdings noch nicht gesehen habe.



Und das schreibt der Verlag zum Buch:

Ein modernes Märchen zwischen Fantasy und Krimi – rasant, spannend, urkomisch!

Eigentlich ist Kurt ziemlich schlau. Aber dass in seiner Stadt etwas nicht stimmt, hätte er fast übersehen. Glücklicherweise merken seine Freunde Sandro und Tilda, dass alle Eltern ihre Kinder vergessen. Und eines Tages sind die Erwachsenen einfach verschwunden. Die Kinder übernehmen das Regiment. Aber Kurt, Sandro und Tilda finden bald heraus, wer sie eigentlich regiert: eine Horde dunkler Rattenmänner.

Ein grandioses Abenteuer, das seine Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.

Hier kann man es schon vorbestellen, wenn man mag. (Man kann es natürlich auch in seiner kleinen Lieblingsbuchhandlung um die Ecke bestellen.)



Schön ist auch, dass ich schon jetzt einige Lesungen daraus habe. So zum Beispiel auf der lit.kid.cologne am 23. März oder auf dem Darmstädter Jugend- und Kinderliteraturfest "Huch – ein Buch!" am 7. und am 10. Mai 2012.

Ich freu mich drauf!


Mittwoch, 14. Dezember 2011

Ein Buch über Book Art, vielleicht ein Geschenk



Ich habe ja noch nie etwas gekauft, was in einem Geschenke-Finder oder -Ratgeber oder wie diese Listen heißen, die jetzt überall kursieren, aufgeführt wurde. Weder kannte ich jemanden, dem irgendetwas von so einer Liste gefallen hätte – schon gar nicht meinen Kindern, die niemals Sehnsucht nach formschönen und wertvollen, gar handgemachten Spiel- oder Dekozeugen verspürten, aber in einen Lego- oder Playmobil-Katalog quasi wochenlang einziehen konnten – noch kaufte ich mir je selber Dinge dieser Listen. Trotzdem gucke ich sie mir sehr gern an und mache dabei auch immer mal wieder "Oh" und "Ah".
Darum ist dieser Post auch gar kein Geschenke-Tipp, sondern eine allgemeingültige Empfehlung. Könnte man natürlich trotzdem an einen lieben Menschen verschenken, dieses Buch.



"Book Art" heißt es und ist im Gestalten Verlag erschienen.
Es erzählt ein wenig die Geschichte des Buches von der Papyrus-Rolle über den kostbaren handgemalten Kodex bis zum heutigen Massenprodukt, das vielleicht bald niemand mehr will, so wie auch nur noch wenige Kassette hören, wie beispielsweise das Söhnchen seine Benjamin Blümchen Geschichten.
(Obwohl ich mir den Tod des echten Buches nicht wirklich vorstellen kann: Ich liebe Bücher, will sie in die Hand nehmen, will an ihren umgeknickten Seiten, meinen Notizen und den Flecken auf Seite 236 die Geschichten wieder entdecken, die ich mit den jeweiligen Exemplaren hatte. So gibt es für mich nichts Spannenderes, als mit Büchern zu reisen. Und ich liebe die Bücher-Regale in traveller cafés auf der ganzen Welt, wo man sein Ausgelesenes hineinstellt und sich ein anderes nimmt. So funktioniert auch der öffentliche Bücherschrank in der Nachbarstraße. Oops, jetzt habe ich mich verfranzt ...).



"Book Art" zeigt aber hauptsächlich die künstlerischen Möglichkeiten des Materials "Buch", in heutigen Zeiten, da das Buch als solches vielleicht doch vom Aussterben bedroht scheint. Und damit auch, warum Bücher das (hoffentlich) nie tun werden.
Ein schönes Interview mit dem Autoren Paul Sloman findet man hier.