Im dunkelsten Winter seit 43 Jahren wünscht sich Nic Fotos wärmender Maschen.
Erstaunlich aber wahr: Mit wolligen gestrickten Maschen kann ich kaum dienen. Zwar kämpfte ich mich schon mit 16 durch die wohl schwierigste Anleitung eines Männerpullovers – einige Eckdaten dazu: Im liebevoll handgemachten Weihnachtsgeschenk für meinen damaligen Freund steckten 3 Monate meines Teenagerlebens und gefühlte 100 kg Schurwolle, getragen wurde das gute Stück etwa 1,5 Mal und das auch nur kurz, immerhin inspirierte es mich Dekaden später zu einem Kurzkrimi – aber ich kann Wolle nicht auf der Haut haben. Sie macht mich ganz kribbelig. Darum häkele ich lieber. Häkelmaschen haben aber ehr ein sommerliches Erscheinungsbild. Doch das kann ja auch wärmen.
Berauschendes aus Kultur, dem Leben, der Küche und der Natur – erdacht, erlebt oder gefunden von Antje Herden
Donnerstag, 28. Februar 2013
Mittwoch, 27. Februar 2013
Lieblingsblumen – Fresien
Ich glaube ja, wenn man jemanden nach den Lieblingsblumen fragt, dann bezeichnet die erste Antwort (tatsächlich gibt es ja unzählige) jene, die um den eigenen Geburtstag herum Gang und Gäbe sind – sei es in der Natur oder in den Blumenläden. Eine Freundin, die im März geboren wurde, liebt beispielsweise Ranunkeln. Ich als Februarkind schwärme für Fresien. Ich gebe zu, zwei Leutchen sind keine statistische Erhebung. Trotzdem.
Solange ich denken kann, bekam und bekomme ich Fresien zum Geburtstag geschenkt (oder auch inzwischen das Söhnchen, das macht aber nichts, denn es hat nur vier Tage vor mir sein Jubelfest). Ich kenne unzählige Blumen und Blüten, die weitaus prachtvoller (Päonien), lieblicher (Skabiosen), zarter (Mohn), verspielter (Schachblumen), romantischer (Hortensien), wilder (Montbrezien), farbenfroher (Tulpen) oder fantastischer (Magnolien) daher kommen. Und doch sind Fresien meine Lieblingsblumen.
Ich habe mir noch niemals selbst welche gekauft und als ich einen Garten hatte, gelangen sie nicht sondern knickten ein. Sie haben – ehrlich gesagt – einen etwas omahaften Tough und ihren Duft, den ich von den Blüten verströmt liebe, finde ich als Parfum Ingredienz etwas altmodisch. Und doch und doch: Werde ich beispielsweise nach Lesungen von den Kindern nach meinen Lieblingsblumen gefragt, antworte ich: "Fresien".
Solange ich denken kann, bekam und bekomme ich Fresien zum Geburtstag geschenkt (oder auch inzwischen das Söhnchen, das macht aber nichts, denn es hat nur vier Tage vor mir sein Jubelfest). Ich kenne unzählige Blumen und Blüten, die weitaus prachtvoller (Päonien), lieblicher (Skabiosen), zarter (Mohn), verspielter (Schachblumen), romantischer (Hortensien), wilder (Montbrezien), farbenfroher (Tulpen) oder fantastischer (Magnolien) daher kommen. Und doch sind Fresien meine Lieblingsblumen.
Ich habe mir noch niemals selbst welche gekauft und als ich einen Garten hatte, gelangen sie nicht sondern knickten ein. Sie haben – ehrlich gesagt – einen etwas omahaften Tough und ihren Duft, den ich von den Blüten verströmt liebe, finde ich als Parfum Ingredienz etwas altmodisch. Und doch und doch: Werde ich beispielsweise nach Lesungen von den Kindern nach meinen Lieblingsblumen gefragt, antworte ich: "Fresien".
Montag, 25. Februar 2013
So etwas wie Churros
Churros sind oft Teil unseres Sommerprogramms. Normalerweise gehören da noch der Atlantik und Sand zwischen den Zehen dazu. Trotzdem hatte ich die Idee, sie zum gestrigen Geburtstag des Söhnchens zu bereiten – statt Torte und als Frühstück für die Übernachtungsmeute. Angeregt von Veras Post auf Nicest Things, dem auch das erste der Bilder entstammt.
Doch wir alle wissen (heimlich): "Das Leben ist kein Blog" und "Was nutzt die Liebe in Gedanken". Darum hier:
unser ganz persönliches Churro-Erlebnis.
Wie vorgegeben kochte ich 350 ml Wasser mit einer Prise Salz auf und gab auf einmal 175 Gramm Mehl dazu.
(Moment, das stimmt gar nicht. Da wir statt der 10 Churros 50 machen wollten, entsprachen die Mengen des ersten Versuchs dem Fünffachen. Und darum hier ein guter Rat: Versucht das nicht! Wir kämpften Minuten lang mit der zähen Wasser-Mehl-Masse und produzierten letztendlich unter Zuhilfenahme diverser Werkzeuge vom Kartoffelstampfer bis zum Mixer 2 kg Kleister, den man sicher gut im Hausbau aber ganz sicher nicht zum Genießen gebrauchen konnte.)
Beim zweiten Versuch also rührte ich das Mehl im Wasser bei mittlerer Hitze bis ein klebriger Brei entstand. (Der mich trotzdem noch etwas verunsicherte.) Mit einem Mixer quirlte ich nach leichtem Erkalten ein Ei darunter. Dadurch entstand eine homogenere Masse, die ich schon eher als Teig erkannte.
Das Ganze füllten wir in eine Spritztülle mit sehr, sehr großer Sternöffnung (die wir gar nicht hatten). Denn Achtung: Es muss ein fester Profi-Spritzbeutel oder eine Tülle aus Plastik sein. Die Einmalbeutel – die wir benutzten – (reißen ganz schnell) mit kleinen Tüllen (wir schnitten sie größer, büssten den Stern ein und erhielten eine seltsame Form des Ergebnisses) funktionierten schlecht.
Doch wir alle wissen (heimlich): "Das Leben ist kein Blog" und "Was nutzt die Liebe in Gedanken". Darum hier:
unser ganz persönliches Churro-Erlebnis.
Wie vorgegeben kochte ich 350 ml Wasser mit einer Prise Salz auf und gab auf einmal 175 Gramm Mehl dazu.
(Moment, das stimmt gar nicht. Da wir statt der 10 Churros 50 machen wollten, entsprachen die Mengen des ersten Versuchs dem Fünffachen. Und darum hier ein guter Rat: Versucht das nicht! Wir kämpften Minuten lang mit der zähen Wasser-Mehl-Masse und produzierten letztendlich unter Zuhilfenahme diverser Werkzeuge vom Kartoffelstampfer bis zum Mixer 2 kg Kleister, den man sicher gut im Hausbau aber ganz sicher nicht zum Genießen gebrauchen konnte.)
Beim zweiten Versuch also rührte ich das Mehl im Wasser bei mittlerer Hitze bis ein klebriger Brei entstand. (Der mich trotzdem noch etwas verunsicherte.) Mit einem Mixer quirlte ich nach leichtem Erkalten ein Ei darunter. Dadurch entstand eine homogenere Masse, die ich schon eher als Teig erkannte.
Das Ganze füllten wir in eine Spritztülle mit sehr, sehr großer Sternöffnung (die wir gar nicht hatten). Denn Achtung: Es muss ein fester Profi-Spritzbeutel oder eine Tülle aus Plastik sein. Die Einmalbeutel – die wir benutzten – (reißen ganz schnell) mit kleinen Tüllen (wir schnitten sie größer, büssten den Stern ein und erhielten eine seltsame Form des Ergebnisses) funktionierten schlecht.
In die auf 180 Grad geheizte Fritteuse spritzen wir die Teigschlangen und ließen sie goldgelb frittieren.
Ich war ob der Optik des Ergebnisses etwas irritiert und wollte das Ganze gar nicht präsentieren (zumal die Jungs in der Zwischenzeit die absolut IDEALE Geburtstagsfrühstückstorte für 12-Jährige in Massen verschlangen: knuspriges Toast mit Nutella und Schlagsahne).
Doch – oh Wunder – es schmeckte!
Mit Puderzucker bestäubt, mit Schokosoße übergossen und in Schlagsahne gestippt waren unsere Churros zwar nicht fotogen, aber köstlich.
(Für eine gehaltvolle Schokosoße löst man 100 g Schokolade (dunkel oder Vollmilch je nach Lust und Laune) in 100 ml Schlagsahne langsam auf.)
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Samstag, 23. Februar 2013
Post aus meiner Küche – Kindheitserinnerungen
Schon um die Weihnachtszeit herum fielen mir immer wieder Posts anderer Blogger auf, die mit "Post aus meiner Küche" tituliert waren. Neugierig geworden landete ich auf einer Seite, die ebenso hieß.
Hier hatten drei Mädels eine tolle Idee:
"Wie wäre das, wenn man all die kleinen Köstlichkeiten, die in der Küche gezaubert werden, miteinander teilt? Wenn selbstgemachte Pralinen, Karamellriegel, Marmeladen oder Gewürzmischungen hübsch verpackt eine Reise antreten, um Kilometer weiter jemand anders mächtig glücklich zu machen.Wir finden: Das wäre toll!
Und weil sich Glück verdoppelt, wenn man es teilt, haben wir “Post aus meiner Küche” ins Leben gerufen. Eine Idee, die Köstliches teilt und Menschen verbindet."
Hier hatten drei Mädels eine tolle Idee:
"Wie wäre das, wenn man all die kleinen Köstlichkeiten, die in der Küche gezaubert werden, miteinander teilt? Wenn selbstgemachte Pralinen, Karamellriegel, Marmeladen oder Gewürzmischungen hübsch verpackt eine Reise antreten, um Kilometer weiter jemand anders mächtig glücklich zu machen.Wir finden: Das wäre toll!
Und weil sich Glück verdoppelt, wenn man es teilt, haben wir “Post aus meiner Küche” ins Leben gerufen. Eine Idee, die Köstliches teilt und Menschen verbindet."
Das fünfte Motto der Speisepost heißt "Kindheiterinnerungen". Das finde ich so toll, dass ich mich gleich einmal angemeldet habe. Das kann man noch bis zum 8. März hier tun.
Danach ging es auch sofort los. Die ersten Gerichte und Leckereien, die mir die Kindheit versüssten, habe ich schon notiert. Meine liebe Frau Mama habe ich ebenfalls involviert, denn nicht alle Rezepte weiß ich. In den nächsten Wochen werde ich also in Erinnerungen schwelgend kochen und backen, was die kleine Antje liebte. Natürlich werde ich hier darüber berichten. Vielleicht entsteht ja sogar ein kleines Nachmach-Heftchen. Auf alle Fälle werden einige der Köstlichkeiten bis Ende März sicher und hübsch verpackt bei meinem Swap-Partner landen. Genauso wie auch ein Päckchen hier ankommen wird. Ich freu mich drauf.
Ach ja: Bei meiner Bildrecherche entdeckte ich diesen charmanten Laden. Diese Kalter Hund Manufaktur wollte ich Euch nicht vorenthalten. Für alle Liebhaber der Kalten Schnauze.
Freitag, 22. Februar 2013
Der Frage-Foto-Freitag
Steffi fragt heute nach 5 Dingen wofür diese Woche liebenswert war und ist.
1.
... weil sich morgens immer öfter die Sonne in der Fensterdekoration verfängt.
2.
... weil die Frühjahrslesesaison begann. Das Klopstock-Pack: mein bearbeitetes Leseexemplar "Herr Klopstock, Emma und ich", süße Uhren für das Quiz zur Lesung und die Autogrammkarten.
3.
... weil mich die Muße küsste und ich das Sammelsurium schuf, einen Kessen Kasten den ich einfach wunderschön finde.
4.
... weil die Arbeit an meinem Jugendbuch einfach "flutschte", was zum Teil auch darin liegt, dass ich – Dank meiner Sammelleidenschaft – im Zuhause in jeder Ecke, auf dem Fensterbrett und an jeder Wand Inspirationen finde.
5.
... weil ich für Sonntag einen Geburtstagskuchen backen darf – das Söhnchen wird zwölf.
1.
... weil sich morgens immer öfter die Sonne in der Fensterdekoration verfängt.
2.
... weil die Frühjahrslesesaison begann. Das Klopstock-Pack: mein bearbeitetes Leseexemplar "Herr Klopstock, Emma und ich", süße Uhren für das Quiz zur Lesung und die Autogrammkarten.
3.
... weil mich die Muße küsste und ich das Sammelsurium schuf, einen Kessen Kasten den ich einfach wunderschön finde.
4.
... weil die Arbeit an meinem Jugendbuch einfach "flutschte", was zum Teil auch darin liegt, dass ich – Dank meiner Sammelleidenschaft – im Zuhause in jeder Ecke, auf dem Fensterbrett und an jeder Wand Inspirationen finde.
5.
... weil ich für Sonntag einen Geburtstagskuchen backen darf – das Söhnchen wird zwölf.
Donnerstag, 21. Februar 2013
Beauty is where you find it #53
"Knallblau" gestaltet sich das Fotomosaik auf Nics Seite heute.
Als ich das Thema las, musste ich schmunzeln. Denn gerade gestern schrieb ich folgenden Abschnitt:
Endlich habe ich die Jacke gefunden und greife vorsichtig in die Taschen. Plötzlich schlägt mein Herz schneller. Wie hatte ich das nur vergessen können? Es ist noch da! Überraschend stabil verhakt es sich in meiner Fingerkuppe. Ich ziehe es heraus und gehe damit in mein Zimmer.
Als ich das Thema las, musste ich schmunzeln. Denn gerade gestern schrieb ich folgenden Abschnitt:
Endlich habe ich die Jacke gefunden und greife vorsichtig in die Taschen. Plötzlich schlägt mein Herz schneller. Wie hatte ich das nur vergessen können? Es ist noch da! Überraschend stabil verhakt es sich in meiner Fingerkuppe. Ich ziehe es heraus und gehe damit in mein Zimmer.
„Wow!“, macht Herr Meier
und nimmt es vorsichtig in seine Hand.
„Es sieht aus wie ein
Schmetterlingsflügel“, sage ich leise.
Mein Herz klopft noch immer heftiger als sich gut anfühlt.
„Der hätte den Waschgang
nicht überlebt. Aber es könnte tatsächlich ein Flügel sein. Vielleicht von
irgendeiner tropischen Riesenlibelle.“
Herr Meier hält das kleine
Gebilde hoch. Ein orangefarbener Strahl der untergehenden Sonne verfängt sich
darinnen. Der kleine Flügel beginnt tiefblau zu glühen und reflektiert einen
ozeanfarbenen leuchtenden Punkt an die Wand.
(Ausschnitt aus meinem Manuskript für ein Jugendbuch, an dem ich gerade arbeite.)
Mittwoch, 20. Februar 2013
Kinderbuch oder Kesser Kasten – es ist die Inspiration
Gestern begann meine Vorlesezeit des Frühjahrs, in Babenhausen las ich 100 Kids der zweiten Klassen aus meinem Buch "Herr Klopstock, Emma und ich" vor. Wie immer kamen im Anschluss viele Fragen, die ich mit Freude beantwortete. Den Kindern die Wichtigste ist oft: "Wie fällt dir das alles ein?" Dann rede ich über Inspiration und die kleinen Momente, die in mir eine große Geschichte entstehen lassen.
Bei "Herrn Klopstock" war es zum Beispiel ein genähter Frosch, den ich mal in Antwerpen fand. Als er dann im Zuhause auf dem Sofa saß – wo er noch immer sitzt, wenn auch leicht lädiert – rief das Söhnchen, damals sechs Jahre alt: "Guck mal Mama, der sieht aus als würde der uns zuhören. Gleich sagt er auch was." Und das Töchterchen lachte und meinte: "Der ist jetzt bei uns eingezogen." Von da an nannten wir ihn Herrn Klopstock und bezogen ihn in die Familiengespräche mit ein.
Genauso funktioniert es: Ein kleiner Moment bewirkt plötzlich eine große kreative Sache.
Letzte Woche wurde ich beispielsweise zu meiner Aktivität als Handmade-Markt-Organisatorin vom Stadtmagazin FRIZZ interviewt. Plötzlich kamen wir auf Zucker und dann erzählte meine Interviewpartnerin, ihr Vater hätte den Dachboden aufgeräumt und dort ganz viele einst gesammelte Zuckerstückchen aus den 50er Jahren gefunden.
Am nächsten Tag besuchten wir das Senkenberg Museum in Frankfurt. Wie immer bewunderte ich die Insektensammelkästen und all die zusammengetragenen Wesen aus Wasser, Luft und Erde. Ich liebe solche Sammelsurien einfach und kann mich völlig dort hinein verlieren.
Als wir nach hause kamen, fand ich im Postkasten einige der Zuckerstückchen. Beglückt, ob dieses Geschenks, kreierte ich, inspiriert vom Museumsbesuch, gestern und heute einen neuen Kessen Kasten – Das Sammelsurium. Ich finde ihn wunderschön.
Bei "Herrn Klopstock" war es zum Beispiel ein genähter Frosch, den ich mal in Antwerpen fand. Als er dann im Zuhause auf dem Sofa saß – wo er noch immer sitzt, wenn auch leicht lädiert – rief das Söhnchen, damals sechs Jahre alt: "Guck mal Mama, der sieht aus als würde der uns zuhören. Gleich sagt er auch was." Und das Töchterchen lachte und meinte: "Der ist jetzt bei uns eingezogen." Von da an nannten wir ihn Herrn Klopstock und bezogen ihn in die Familiengespräche mit ein.
Genauso funktioniert es: Ein kleiner Moment bewirkt plötzlich eine große kreative Sache.
Letzte Woche wurde ich beispielsweise zu meiner Aktivität als Handmade-Markt-Organisatorin vom Stadtmagazin FRIZZ interviewt. Plötzlich kamen wir auf Zucker und dann erzählte meine Interviewpartnerin, ihr Vater hätte den Dachboden aufgeräumt und dort ganz viele einst gesammelte Zuckerstückchen aus den 50er Jahren gefunden.
Am nächsten Tag besuchten wir das Senkenberg Museum in Frankfurt. Wie immer bewunderte ich die Insektensammelkästen und all die zusammengetragenen Wesen aus Wasser, Luft und Erde. Ich liebe solche Sammelsurien einfach und kann mich völlig dort hinein verlieren.
Als wir nach hause kamen, fand ich im Postkasten einige der Zuckerstückchen. Beglückt, ob dieses Geschenks, kreierte ich, inspiriert vom Museumsbesuch, gestern und heute einen neuen Kessen Kasten – Das Sammelsurium. Ich finde ihn wunderschön.
Der wandert jetzt in die Galerie.
Montag, 18. Februar 2013
Ein Hocker aus einem Olivenölkanister
Kennt Ihr diese tollen, dekorativen Oliven-, Ziegenkäse-, Peperoni- oder Olivenöl-Blechkansiter, die oft hinter den entsprechenden Läden auf die Müllabfuhr warten? Ein mancher verwendet sie gern als Übertöpfe, viele sitzen auch darauf.
Darum zeige ich heute hier eine Anleitung, wie man aus diesen Kanistern einen hübschen und bequemen Hocker gestalten kann. Am meisten Spaß macht es, wenn man sich zusammen tut und einen Freundinnenbasteltag daraus macht, so wie es Manu, Nicole und ich einst taten.
(Meine Anleitung ist übrigens im Buch "Aus alten Sachen noch mehr Schönes machen" veröffentlicht worden. Daraus stammt auch das eingeklinkte Bild.)
Ihr braucht:
einen Blechkanister / Stück Spanplatte oder Holz, ca. 40 x 40 cm und 2 cm dick / Schaumstoff, ca. 60 x 60 cm und 5 bis 10 cm dick / schönen festeren Stoff (ein altes Frottee-Handtuch oder Wachstuch funktioniert auch ganz prima) / dekorative Polsternägel / Borte, ca. 160 cm lang
Werkzeuge:
So geht´s:
Zuerst muss man den Griff, der sich oben auf dem Kanister befindet, mit Hilfe von Seitenschneider und Zange entfernen. Dann muss der Kanister gründlich von innen gereinigt und getrocknet werden.
Nun stellst Du den Kanister auf die Spanplatte, die unsere Grundlage der Sitzfläche wird. Man zeichnet den Umriss der Grundfläche nach. Dieser Umriss wird an jeder Kante um etwa 5 mm verkleinert und die Ecken abgerundet. Dann sägst Du das so entstanden Stück aus. Zur Kontrolle ist es wichtig auszuprobieren, ob die Platte nun locker in die etwas höher stehende Umrandung der Oberseite des Hockers passt. Wenn nicht, muss man etwas nacharbeiten.
Die zurecht geschnittene Platte lege ich dann auf den Schaumstoff. Dieser soll an jeder Seite etwa 3 cm überstehen. Was zuviel ist, schneide ich mit dem scharfen Messer ab, ebenso die Ecken. Den Schaumstoff fixiere ich mit doppelseitigem Klebeband auf der Platte und lege das Ganze mit der Schaumstoffseite auf die linke Seite des Stoffs. Dieser soll an jeder Seite etwa 10 cm überstehen. (siehe Skizze)
Nun beginnt das Polstern - ein kleiner Kraftakt, den man am besten mit einer Freundin oder einem Freund hinbekommt. Man muss nämlich die Spanplatte belasten, so dass sie sich fest auf den Stoff drückt und der Schaumstoff dabei etwas eingedrückt wird. Dann zieht man den Stoff so fest es geht auf einer Seite um die Kante der Platte - nicht locker lassen! - und tackert ihn an einigen Stellen an der Unterseite der Spanplatte fest. Dabei zieht man natürlich auch den überstehenden Schaumstoff mit herum, so dass nirgendwo eine harte Kante entsteht. Wenn man mit der zweiten Seite ebenso verfahren ist, zieht man die dazwischen liegende Ecke fest und ordentlich herum und befestigt sie ebenfalls mit dem Tacker an der Unterseite der Platte. Dasselbe wiederholt man, bis alle Seiten und Ecken gut gespannt und befestigt sind. Nun kann man den überstehenden Stoff etwas abschneiden.
Anschließend lege ich eine schöne Borte um die nun bezogene Platte und schlage in regelmäßigen Abständen einen Polsternagel ein.
Zum Schluss klebt man die verzierte Sitzfläche mit Montagekleber auf den Kanister (in die höher stehende Umrandung). Zum Trocknen muss man die Fläche mit Büchern oder ähnlichem belasten. Man kann sich auch solange darauf setzen und erst einmal ein Kaffeekränzchen abhalten, bis alles schön getrocknet ist.
Darum zeige ich heute hier eine Anleitung, wie man aus diesen Kanistern einen hübschen und bequemen Hocker gestalten kann. Am meisten Spaß macht es, wenn man sich zusammen tut und einen Freundinnenbasteltag daraus macht, so wie es Manu, Nicole und ich einst taten.
(Meine Anleitung ist übrigens im Buch "Aus alten Sachen noch mehr Schönes machen" veröffentlicht worden. Daraus stammt auch das eingeklinkte Bild.)
Ihr braucht:
einen Blechkanister / Stück Spanplatte oder Holz, ca. 40 x 40 cm und 2 cm dick / Schaumstoff, ca. 60 x 60 cm und 5 bis 10 cm dick / schönen festeren Stoff (ein altes Frottee-Handtuch oder Wachstuch funktioniert auch ganz prima) / dekorative Polsternägel / Borte, ca. 160 cm lang
Seitenschneider / Zange / Säge (am schnellsten geht es mit einer elektrischen Stichsäge)
scharfes Messer / Tacker / doppelseitiges Klebeband / Montagekleber / Hammer
Zuerst muss man den Griff, der sich oben auf dem Kanister befindet, mit Hilfe von Seitenschneider und Zange entfernen. Dann muss der Kanister gründlich von innen gereinigt und getrocknet werden.
Nun stellst Du den Kanister auf die Spanplatte, die unsere Grundlage der Sitzfläche wird. Man zeichnet den Umriss der Grundfläche nach. Dieser Umriss wird an jeder Kante um etwa 5 mm verkleinert und die Ecken abgerundet. Dann sägst Du das so entstanden Stück aus. Zur Kontrolle ist es wichtig auszuprobieren, ob die Platte nun locker in die etwas höher stehende Umrandung der Oberseite des Hockers passt. Wenn nicht, muss man etwas nacharbeiten.
Die zurecht geschnittene Platte lege ich dann auf den Schaumstoff. Dieser soll an jeder Seite etwa 3 cm überstehen. Was zuviel ist, schneide ich mit dem scharfen Messer ab, ebenso die Ecken. Den Schaumstoff fixiere ich mit doppelseitigem Klebeband auf der Platte und lege das Ganze mit der Schaumstoffseite auf die linke Seite des Stoffs. Dieser soll an jeder Seite etwa 10 cm überstehen. (siehe Skizze)
Nun beginnt das Polstern - ein kleiner Kraftakt, den man am besten mit einer Freundin oder einem Freund hinbekommt. Man muss nämlich die Spanplatte belasten, so dass sie sich fest auf den Stoff drückt und der Schaumstoff dabei etwas eingedrückt wird. Dann zieht man den Stoff so fest es geht auf einer Seite um die Kante der Platte - nicht locker lassen! - und tackert ihn an einigen Stellen an der Unterseite der Spanplatte fest. Dabei zieht man natürlich auch den überstehenden Schaumstoff mit herum, so dass nirgendwo eine harte Kante entsteht. Wenn man mit der zweiten Seite ebenso verfahren ist, zieht man die dazwischen liegende Ecke fest und ordentlich herum und befestigt sie ebenfalls mit dem Tacker an der Unterseite der Platte. Dasselbe wiederholt man, bis alle Seiten und Ecken gut gespannt und befestigt sind. Nun kann man den überstehenden Stoff etwas abschneiden.
Anschließend lege ich eine schöne Borte um die nun bezogene Platte und schlage in regelmäßigen Abständen einen Polsternagel ein.
Zum Schluss klebt man die verzierte Sitzfläche mit Montagekleber auf den Kanister (in die höher stehende Umrandung). Zum Trocknen muss man die Fläche mit Büchern oder ähnlichem belasten. Man kann sich auch solange darauf setzen und erst einmal ein Kaffeekränzchen abhalten, bis alles schön getrocknet ist.
Die Hocker gefallen auch Kindern sehr gut, wie man hier sehen kann. Ganz stolz trägt der niedliche Kerl seinen neuen Kinderzimmerhocker davon.
Freitag, 15. Februar 2013
Der Frage-Foto-Freitag
Die Geschichten hinter 5 Kleidungsstücken sind heute bei Steffi gefragt. Ich habe mal in den Schränken gekramt.
1.
In der alten Verkleidungskiste des Töchterchens fand ich mein erstes Hochzeitskleid. 1997 habe ich darin in Las Vegas geheiratet. Es ist ein Empire-Kleid mit einer langen Schleppe – ich fühlte mich wie eine Prinzessin. Für 60 Dollar minus 20 % student discount (today on red tags) fand ich es irgendwo im Industrie-Gebiet San Diegos in einem thrift store. Ich trug es den ganzen Tag. Obwohl es aus 100 % Kunststoff ist und in der Wüste 40 Grad Celsius waren. Darum ließen wir auch die Seitentür unseres VW-Busses offen, als wir zum Standesamt fuhren. Das Kleid flatterte aus dem Bus heraus im Wind. Ich glaube, es sah toll aus.
Kleine Ergänzung:
In der Fotokiste fand ich zwei Bilder – ein Kleid zwei Generationen (Mama 1997 / Töchterchen 2004)
2.
1992 ging ich für zwei Monate nach London, um dort als Model zu arbeiten. Diese Schuhe entdeckte ich in einem Second Hand Laden auf der Kings Road. Sie kosteten 10 Pfund. Obwohl ich sie schon lange nicht mehr trage, werde ich sie nicht fortwerfen. Sie stehen für meine damalige Zeit.
3.
Dieses Schälchen schenkte mir das Töchterchen vor fünf Jahren. Es hatte heimlich bei der Omi stricken gelernt und mich damit zu Weihnachten überrascht. Ich kann ihn leider nicht tragen, da er furchtbar kratzig ist und doch ist er mein Lieblingsschal.
4.
In dem Sommer damals lebten wir 7 Wochen im Auto an der Küste des Atlantiks. Von Hossegor in Frankreich bis Lissabon guckten wir uns jeden Surfspot an und ritten die Wellen, die uns am besten gefielen. Es fühlte sich so wunderbar frei an. Das Shirt kaufte ich mir, weil mich die Geschichte von Eddie Aikau so berührte. Heute schlafe ich noch oft darin.
5.
Mein roter Mantel. Ich besitze ihn nun schon so viele Jahre. Irgendwann fing das an, dass sich an seinem Revers Buttons sammelten. Jeder hat eine ganz besondere Bedeutung oder erinnert an ein tolles Erlebnis.
1.
In der alten Verkleidungskiste des Töchterchens fand ich mein erstes Hochzeitskleid. 1997 habe ich darin in Las Vegas geheiratet. Es ist ein Empire-Kleid mit einer langen Schleppe – ich fühlte mich wie eine Prinzessin. Für 60 Dollar minus 20 % student discount (today on red tags) fand ich es irgendwo im Industrie-Gebiet San Diegos in einem thrift store. Ich trug es den ganzen Tag. Obwohl es aus 100 % Kunststoff ist und in der Wüste 40 Grad Celsius waren. Darum ließen wir auch die Seitentür unseres VW-Busses offen, als wir zum Standesamt fuhren. Das Kleid flatterte aus dem Bus heraus im Wind. Ich glaube, es sah toll aus.
Kleine Ergänzung:
In der Fotokiste fand ich zwei Bilder – ein Kleid zwei Generationen (Mama 1997 / Töchterchen 2004)
2.
1992 ging ich für zwei Monate nach London, um dort als Model zu arbeiten. Diese Schuhe entdeckte ich in einem Second Hand Laden auf der Kings Road. Sie kosteten 10 Pfund. Obwohl ich sie schon lange nicht mehr trage, werde ich sie nicht fortwerfen. Sie stehen für meine damalige Zeit.
3.
Dieses Schälchen schenkte mir das Töchterchen vor fünf Jahren. Es hatte heimlich bei der Omi stricken gelernt und mich damit zu Weihnachten überrascht. Ich kann ihn leider nicht tragen, da er furchtbar kratzig ist und doch ist er mein Lieblingsschal.
4.
In dem Sommer damals lebten wir 7 Wochen im Auto an der Küste des Atlantiks. Von Hossegor in Frankreich bis Lissabon guckten wir uns jeden Surfspot an und ritten die Wellen, die uns am besten gefielen. Es fühlte sich so wunderbar frei an. Das Shirt kaufte ich mir, weil mich die Geschichte von Eddie Aikau so berührte. Heute schlafe ich noch oft darin.
5.
Mein roter Mantel. Ich besitze ihn nun schon so viele Jahre. Irgendwann fing das an, dass sich an seinem Revers Buttons sammelten. Jeder hat eine ganz besondere Bedeutung oder erinnert an ein tolles Erlebnis.
Donnerstag, 14. Februar 2013
Beauty is where you find it #52
Der Morgen ist Nics heutiges Thema. Wie für viele hat auch für mich der Morgen ganz viel mit einem bestimmten Licht, Kaffee, freudigen Erwartungen oder Eiern zu tun. Doch das ist nicht alles.
Ich bin ein Morgenmensch, darum ist der Morgen meine Lieblingstageszeit. Im Laufe meines bisherigen Lebens habe ich viele Morgenerinnerungen gesammelt. Und so manifestiert sich mein Lebenstraum (einige habe ich noch, obwohl ich schon so reich beschenkt wurde; in diesem Sinne einmal Danke! Danke! Danke! an die dafür verantwortliche Stelle) im perfekten Morgen: barfuß trete ich hinaus in den Garten; während ich meinen Kaffe trinke betrachte ich die noch taubenässten Pflanzen und die von den ersten Sonnenstrahlen geküssten Blüten; wenn ich meinen Blick hebe, sehe ich die Brandung des morgenblauen Ozeans und weiß, sobald die Tasse in meiner Hand leer ist, hüpfe ich in den Wetsuit, schnappe mein Brett und reite eine Welle; danach vertilge ich im lauen Lüftchen auf der Terrasse knusprigen Bacon, eggs over easy, pan cakes und hash browns, dabei wärmt das inzwischen sonnenwarme Holz meine Füße; dann kann der Tag anfangen. Mir gefällt die Idee, dass ich in dem Moment vielleicht um die 70 Jahre alt bin.
Ich bin ein Morgenmensch, darum ist der Morgen meine Lieblingstageszeit. Im Laufe meines bisherigen Lebens habe ich viele Morgenerinnerungen gesammelt. Und so manifestiert sich mein Lebenstraum (einige habe ich noch, obwohl ich schon so reich beschenkt wurde; in diesem Sinne einmal Danke! Danke! Danke! an die dafür verantwortliche Stelle) im perfekten Morgen: barfuß trete ich hinaus in den Garten; während ich meinen Kaffe trinke betrachte ich die noch taubenässten Pflanzen und die von den ersten Sonnenstrahlen geküssten Blüten; wenn ich meinen Blick hebe, sehe ich die Brandung des morgenblauen Ozeans und weiß, sobald die Tasse in meiner Hand leer ist, hüpfe ich in den Wetsuit, schnappe mein Brett und reite eine Welle; danach vertilge ich im lauen Lüftchen auf der Terrasse knusprigen Bacon, eggs over easy, pan cakes und hash browns, dabei wärmt das inzwischen sonnenwarme Holz meine Füße; dann kann der Tag anfangen. Mir gefällt die Idee, dass ich in dem Moment vielleicht um die 70 Jahre alt bin.
(den Schinken, den Kaffee und die Welle habe ich hier her)
Mittwoch, 13. Februar 2013
Alles Reste – Eine leckere Paprikacreme
Sechs Wochen lang (bis Ostern) wird ab heute traditionell gefastet. In meinem Bekanntenkreis verzichtet aber niemand gänzlich auf Speisen. Stattdessen üben sich viele im Verzicht einzelner Güter – sie trinken 40 Tage keinen Alkohol, essen keinen Zucker oder kein Fleisch. Andere machen ein Fernseh- oder facebook-Fasten. Von einer Familie las ich, sie wolle auf die Benutzung von Kunststoffen verzichten, auch von denen, die sie schon im Hause hat. Ein interessantes Experiment, das einen sicher an die eigenen Grenzen führt.
Ich bin nicht der Fastentyp und halte auch nicht so viel von dogmatischer, superstrenger Reglementierung. Mir gefällt jedoch die Idee der Erkenntnis. Wie oft verlieren wir im Alltag den Blick für das Übermaß, in dem wir leben. Wie oft sind uns frevelhafte Taten gar nicht mehr bewusst. Das hat meist mit Unaufmerksamkeit, Stress, Vergesslichkeit oder Bequemlichkeit zu tun. Ich denke, jeder kann sich da an die eigene Nase fassen.
Zum Beispiel: das Essen (um mal einen Bogen zum eigentlichen Fastenthema zu schlagen). Wie oft schmeißen wir unbedacht ein Stück Käse fort, weil das trocken wurde, die schrumpligen Paprika mag auch keiner mehr und das harte Brot schon gar nicht. Vor nicht langer Zeit wurde eine Zahl veröffentlicht, wie viele Tonnen Lebensmittel die deutschen Haushalte jährlich in den Müll werfen. Ich habe sie vor Schreck wieder vergessen.
Dass ein Haltbarkeitsdatum eigentlich nur ein gesetzlich vorgeschriebener Näherungswert ist, wissen inzwischen die meisten. Oder schmeißt noch irgendjemand eine geschlossen Packung Irgendwas fort, ohne zu prüfen ob der Inhalt noch gut ist, nur weil das da drauf steht? Würde man das mit einer angeschwemmten Fischdose auch machen, wenn man schiffbrüchig auf einer einsamen Insel säße?
Um nicht nur zu reden, habe ich mir für heute ganz praktisch ein Rezept überlegt. Ein leckeres Rezept aus echt alten Resten, aus denen ich eine ganz vielfältige pikante Creme gezaubert habe.
So geht´s:
Den Kühlschrank ausräumen und die alten Paprika (3 Stück), die schlaffen Möhren (4 Stück), die olle Zwiebel, zwei eingetrocknete Knoblauchzehen und die letzten getrockneten Tomaten in Olivenöl (5 Stück) in kleine Stücke schneiden. In einem Topf alles für eine Weile in ordentlich Olivenöl schmurgeln lassen, bis das Gemüse weich ist. Salz, Pfeffer und Thymian zugeben. Das Ganze mit einer (abgelaufenen) Packung passierte Tomaten auffüllen und noch einmal schmurgeln lassen. Vom Herd nehmen, den letzten Schluck (schon feste) Sahne aus der längst geöffneten Flasche dazugeben und alles mit dem Pürierstab zu einer feinen Creme verarbeiten. Die kann man einige Tage im Kühlschrank aufheben.
Zwei köstliche Gerichte haben wir gestern und heute daraus gemacht:
1. Einfach als Soße zu Spaghetti. (Eine Soße, die auch Kindern, sogar mäkligen Söhnchen gut schmeckt.)
2. Altbackene Brotscheiben auf ein Blech legen, mit etwas Olivenöl beträufeln, einen ordentlichen Klacks der Creme darauf und mit einem Sparschäler vom alten trockenen Käse Flocken darüber streuen. Für 5 Minuten bei 200 Grad in den Ofen. Lecker!
Ich finde ja, dieses Reste Wegkochen genauso spannend wie die neuesten Rezepte von jamie auszuprobieren.
Irving Penn - Two Glasses of Water (via)
Ich bin nicht der Fastentyp und halte auch nicht so viel von dogmatischer, superstrenger Reglementierung. Mir gefällt jedoch die Idee der Erkenntnis. Wie oft verlieren wir im Alltag den Blick für das Übermaß, in dem wir leben. Wie oft sind uns frevelhafte Taten gar nicht mehr bewusst. Das hat meist mit Unaufmerksamkeit, Stress, Vergesslichkeit oder Bequemlichkeit zu tun. Ich denke, jeder kann sich da an die eigene Nase fassen.
Zum Beispiel: das Essen (um mal einen Bogen zum eigentlichen Fastenthema zu schlagen). Wie oft schmeißen wir unbedacht ein Stück Käse fort, weil das trocken wurde, die schrumpligen Paprika mag auch keiner mehr und das harte Brot schon gar nicht. Vor nicht langer Zeit wurde eine Zahl veröffentlicht, wie viele Tonnen Lebensmittel die deutschen Haushalte jährlich in den Müll werfen. Ich habe sie vor Schreck wieder vergessen.
Dass ein Haltbarkeitsdatum eigentlich nur ein gesetzlich vorgeschriebener Näherungswert ist, wissen inzwischen die meisten. Oder schmeißt noch irgendjemand eine geschlossen Packung Irgendwas fort, ohne zu prüfen ob der Inhalt noch gut ist, nur weil das da drauf steht? Würde man das mit einer angeschwemmten Fischdose auch machen, wenn man schiffbrüchig auf einer einsamen Insel säße?
Um nicht nur zu reden, habe ich mir für heute ganz praktisch ein Rezept überlegt. Ein leckeres Rezept aus echt alten Resten, aus denen ich eine ganz vielfältige pikante Creme gezaubert habe.
So geht´s:
Den Kühlschrank ausräumen und die alten Paprika (3 Stück), die schlaffen Möhren (4 Stück), die olle Zwiebel, zwei eingetrocknete Knoblauchzehen und die letzten getrockneten Tomaten in Olivenöl (5 Stück) in kleine Stücke schneiden. In einem Topf alles für eine Weile in ordentlich Olivenöl schmurgeln lassen, bis das Gemüse weich ist. Salz, Pfeffer und Thymian zugeben. Das Ganze mit einer (abgelaufenen) Packung passierte Tomaten auffüllen und noch einmal schmurgeln lassen. Vom Herd nehmen, den letzten Schluck (schon feste) Sahne aus der längst geöffneten Flasche dazugeben und alles mit dem Pürierstab zu einer feinen Creme verarbeiten. Die kann man einige Tage im Kühlschrank aufheben.
Zwei köstliche Gerichte haben wir gestern und heute daraus gemacht:
1. Einfach als Soße zu Spaghetti. (Eine Soße, die auch Kindern, sogar mäkligen Söhnchen gut schmeckt.)
2. Altbackene Brotscheiben auf ein Blech legen, mit etwas Olivenöl beträufeln, einen ordentlichen Klacks der Creme darauf und mit einem Sparschäler vom alten trockenen Käse Flocken darüber streuen. Für 5 Minuten bei 200 Grad in den Ofen. Lecker!
Ich finde ja, dieses Reste Wegkochen genauso spannend wie die neuesten Rezepte von jamie auszuprobieren.
Sonntag, 10. Februar 2013
Valentinstag ohne Valentin aber mit den liebsten Valentinen – der Tag der Liebe einmal anders
Eigentlich ist er ja schon längst gepostet, mein Valentinstag-Post. Doch hier kommt noch einer – weil das Leben so ist wie es ist. Manch eine hat nämlich gar keinen Valentin, der ihr am kommenden Donnerstag ein kitschiges Plüschherz mit Klimperaugen lieber nicht schenken soll. (Aber wehe, wenn wirklich nicht – kennt man ja, die Frauen.)
Manchmal ist dann dieser Tag, der einem ja eigentlich piepsegal ist, trotzdem doof. Ich habe mir darum eine schöne Alternative überlegt. Man könnte doch – bevor man seine zu hohen Erwartungen enttäuschen lässt oder traurig zwischen den blöden Liebesfilmen im Fernsehen hin und her zappt und dabei Schokolade in Herzchenform zerbeisst (natürlich ohne Hinzugucken, krach, mit ein bisschen Wut mitten hinein ins Symbol der Liebe) – eine Freundinnen-Party veranstalten.
Freundinnen würden sich bestimmt auch über kitschig Dekoriertes und wunderbar Süßes freuen, also wirklich freuen. Die Freundin, die gerade oder immer auf Diät ist, lädt man dann lieber nicht ein. Das macht auf beiden Seiten nur ein schlechtes Gewissen. Denn sinnlich soll es auf alle Fälle hergehen. Darum tragen auch alle Mädels etwas Schönes, vielleicht gar etwas Glamouröses mit Frisur und vielleicht auch Lippenstift.
Man könnte also ...
1.
... doch mal dieses Dekoherz an die Wand oder Tür kleben.
Ist ganz einfach: Man schneidet Origamipapiere (quadratisch) in drei verschiedenen Farben jeweils an der Diagonale entzwei. Von zwei Farben braucht man jeweils 3 Blätter von der dritten Farbe 4 Blätter. Hinterher puzzelt man daraus das Herz zusammen und klebt die einzelnen Blatthälften mit doppelseitigem Klebeband an die Wand.
2.
... diese superkitschigen Etiketten, Fähnchen und Wimpel aller (Valentins)arten bei der Graphics Fairy ausdrucken und so Allerlei damit verzieren. Zum Beispiel kleine Glas-Fläschchen, in die man Portionen der Lieblingskörpermilch abgefüllt hat ...
3.
... und Torten, die ruhig an Hochzeitstorten erinnern dürfen.
4.
... man könnte zuvor die Legokiste der Kids plündern und zusammen Freundinnenketten basteln.
5.
Manchmal ist dann dieser Tag, der einem ja eigentlich piepsegal ist, trotzdem doof. Ich habe mir darum eine schöne Alternative überlegt. Man könnte doch – bevor man seine zu hohen Erwartungen enttäuschen lässt oder traurig zwischen den blöden Liebesfilmen im Fernsehen hin und her zappt und dabei Schokolade in Herzchenform zerbeisst (natürlich ohne Hinzugucken, krach, mit ein bisschen Wut mitten hinein ins Symbol der Liebe) – eine Freundinnen-Party veranstalten.
Freundinnen würden sich bestimmt auch über kitschig Dekoriertes und wunderbar Süßes freuen, also wirklich freuen. Die Freundin, die gerade oder immer auf Diät ist, lädt man dann lieber nicht ein. Das macht auf beiden Seiten nur ein schlechtes Gewissen. Denn sinnlich soll es auf alle Fälle hergehen. Darum tragen auch alle Mädels etwas Schönes, vielleicht gar etwas Glamouröses mit Frisur und vielleicht auch Lippenstift.
Man könnte also ...
1.
Ist ganz einfach: Man schneidet Origamipapiere (quadratisch) in drei verschiedenen Farben jeweils an der Diagonale entzwei. Von zwei Farben braucht man jeweils 3 Blätter von der dritten Farbe 4 Blätter. Hinterher puzzelt man daraus das Herz zusammen und klebt die einzelnen Blatthälften mit doppelseitigem Klebeband an die Wand.
2.
... diese superkitschigen Etiketten, Fähnchen und Wimpel aller (Valentins)arten bei der Graphics Fairy ausdrucken und so Allerlei damit verzieren. Zum Beispiel kleine Glas-Fläschchen, in die man Portionen der Lieblingskörpermilch abgefüllt hat ...
3.
... natürlich gibt es Cup Cakes, niedlich und aufwendig verziert ...
... köstliche Macarons ...
... und Torten, die ruhig an Hochzeitstorten erinnern dürfen.
4.
... man könnte zuvor die Legokiste der Kids plündern und zusammen Freundinnenketten basteln.
5.
... getrunken werden natürlich Strawbeery Margaritas. Darum geht auch niemand später nachhause. Jeder bringt stattdessen seinen Pyjama mit und bleibt bis zum nächsten Morgen. Weil der ja in diesem Jahr ein Freitag wäre, könnte man die Freundinnen-Party auch am 15. Februar schmeißen. Eigentlich könnte man sie dann auch schnell wiederholen. Zum Beispiel im März.
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