Freitag, 28. Juni 2013

Der Frage Foto Freitag

Steffis Fragen am Freitag:

1. Immer wieder gern ...


... schneide, arrangiere und klebe ich Collagen. Gerade: ein Hochzeitsgeschenk.


2. Immer samstags ...


... kann man auf dem Markt des Heimatstädtchens wunderbare Freilandrosen erstehen. Diese Sorte hier heißt Osiana. Sie sieht umwerfend aus und duftet noch besser.


3. Immer wieder schön ...


... sind die kleinen Zufälle des Lebens. Gestern begann ich die neuen Ideen zum 3. Abenteuer meiner drei Helden Kurt, Sandro und Tilda in einem alten Adressbuch vom Sperrmüll zu notieren. Da stieß ich auf diesen Eintrag. Ich verehre Audrey Hepburn sehr.

4. Immer eine gute Idee ...


... sei es, in den Kuchenteig etwas Mandelmehl zu geben. So sagte mir die Großmutter des Töchterchens, als sie uns am Wochenende besuchte. Klar, sie ist Dänin. Dänen lieben Mandeln. Ich probierte es trotzdem sofort mit einem Pfannkuchenteig aus. Und? Es stimmt! :-)

5. Einfach immer ...


... freue ich mich über Dinge, die die Hände meiner Kinder schufen. Gerade, wenn sie das nicht so gern taten. Das Söhnchen bastelt beispielsweise überhaupt nicht gern. Trotzdem, ich breche ob jeden gefertigten Dings in Jubelrufe aus und meine die tatsächlich ernst. Das sagte mir damals vor den Kindern niemand. Auch nicht, dass man irgendwann ein echtes Platz- bzw. Präsentierproblem bekommt. Kinderbasteleien in Kisten auf dem Dachboden finde ich nämlich echt traurig.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Cheese Cake mit Erdbeeren im Glas

Pünktlich zum Ende der Erdbeersaison – der echten, nicht der im Supermarkt – hier noch ein süßes Sommerrezept: Frischkäse Kuchen im Glas.
Dazu gleich zu Beginn zwei Erkenntnisse:
* Natürlich sind 12 kleine Küchlein im Glas wesentlich mehr Arbeit, als das Ganze in einer runden Tarte-Form zu backen. Trotzdem.
* Man sollte die Küchlein unbedingt am Tag vorher zubereiten. Da die Käsemischung nicht gebacken sondern nur geliert wird, schmeckt sie nach einem 4-stündigem Aufenthalt im Kühlschrank relativ salzig. Nach einer kalten Nacht schmecken die Küchlein hingegen wunderbar süß und cremig.


Das braucht man:
für den Teig:
100 g Butter / 200g Mehl / 70 g Puderzucker / 1 Eigelb / 3 EL kaltes Wasser / getrocknete Hülsenfrüchte

für die Frischkäse-Creme:
700g rahmigen Frischkäse (also nicht den krümligen fettreduzierten oder mit Joghurt vermischten Käse) / 150 g Crème Fraîche / 150 g Zucker / 4 Blatt Gelatine / Vanillepaste (oder Mark einer Schote) / den Saft einer Zitrone


So geht´s:
Teig:
In einer großen Schüssel die kleingeschnittene Butter, Mehl, Puderzucker, Eigelb und die 3 Löffel Wasser zu einem homogenen Teig verkneten. (Ich mache das ja gern mit den Händen. Das klappt prima und fühlt sich so herrlich nostalgisch an.) Den Teig in einer zugedeckten Schüssel für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen, damit er entspannt.
In der Zwischenzeit 12 kleine Gläschen (meine haben einen Durchmesser von etwa 7 cm und 4 cm Höhe und ich habe sie hierher) innen buttern und bemehlen.
Den Ofen auf 200 Grad vorheizen.
Dann den Teig in 12 Teile teilen. Jedes Teil beidseitig in Mehl plattdrücken und das so bemehlte Teigstück mit den Händen auf den Gläschenboden andrücken. Mit einer Gabel Löcher in den Teig piksen. Aus einem Bogen Backpapier 12 entsprechende Kreise (etwas kleiner als Gläschendurchmesser) schneiden. Diese je auf den Teig legen und mit getrockneten Erbsen beschweren, um den Teig blind zu backen. Ich empfehle wirklich, diese Kreise auszuschneiden. Denn sonst backen die Erbsen etwas ein und es dauert, die da alle wieder rauszufummeln.
Die Gläschen für etwa 20 Minuten in den heißen Ofen stellen.


Frischkäse-Creme:
Die 4 Blätter Gelatine in etwas kaltem Wasser für 5 Minuten einweichen.
In der Zwischenzeit in einem Topf einen Becher Frischkäse, den Zucker, den Zitronensaft und die Vanillepaste (oder Mark einer Schote) langsam erhitzen.
Die Gelatine aus dem Wasser nehmen, ausdrücken und mit dem Schneebesen unter die warme Masse rühren, damit sie sich auflöst.
In einer Schüssel den restlichen Frischkäse und die Crème Fraîche verrühren. Dann die warme Masse mit der Gelatine zum Käse geben und alles gut mit dem Mixer verrühren.
Die Käsemasse auf die Gläschen verteilen. Jedes mit Folie abdecken und ab, über Nacht, in den Kühlschrank.


Am nächsten Tag vor dem Servieren mit gezuckerten Erdbeerstückchen bedecken.
Sommerlich lecker!

Dienstag, 25. Juni 2013

Auf Wiedersehen Herr Klopstock!

Gestern ging das neue Abenteuer von Kurt, Sandro und Tilda (Letzten Montag habe ich das Böse besiegt) in Druck, schon bald wird es zu kaufen sein. Es ist aufregend, endlich das Buch in Händen zu halten, an dem man so lange arbeitete. Ich freue mich sehr darauf. Obwohl ich natürlich auch ein bisschen Bammel habe. Der Vorgänger (Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet) ist so wunderbar angenommen und besprochen worden, dass die Messlatte nun natürlich ganz schön hoch ist. Ich hoffe, ich springe darüber.


Vielleicht kann mich dieser Aufgang etwas über einen Abschied hinwegtrösten. Der passierte ganz leise, beinahe unbemerkt, denn ich bekam noch nicht einmal Post vom Verlag, die ihn mir ankündigte oder erklärte: Mein allererstes Kinderbuch "Herr Klopstock, Emma und ich" wurde aus dem Programm genommen.
Mich macht das sehr traurig. Nicht nur, weil es mein erstes Buch für Kinder war, sondern weil ich es noch immer ganz wunderbar finde. Leider hatte es einen beschwerlichen Weg, auf dem es nun scheiterte, denn seine potentiellen Leser konnten es einfach nicht finden. Woran das lag? Es gibt so viele Möglichkeiten.

Wie ich mir Herrn Klopstock vorstellte und wie ihn die Illustratorin nach der Lektüre des Manuskripts sah.

Schon seine Geburt war sehr anstrengend. Herr Klopstock, der kleine grüne Froschkobold mit alberner Löckchenperücke unterm Zylinder und im immer nassen Frack, war von mir sehr ambivalent angelegt. Im Original ist er gleichzeitig gefährlich und ein bisschen albern. Moritz Entscheidung, ihn nicht aus seinem Zimmer zu schmeißen wird von Neugierde aber auch von Furcht bestimmt. Wenn sie am Ende gute Freunde werden, ist das um so erstaunlicher und schöner. Nach dem Lektorat war Herr Klopstock nur noch putzig. Putzig hatte ich ihn mir eigentlich gar nicht vorgestellt. Darum fand ich die Illustrationen im ersten Moment auch zu niedlich. Trotzdem war es wunderbar mein erstes Kinderbuch fertig in der Post zu finden.


Ich las in Schulen und Bibliotheken daraus vor, die Kinder waren begeistert.
"Aber kaufen kann ich das natürlich nur heimlich", erklärte mir ein kleiner Junge.
"Warum denn das?", fragte ich.
"Halloooooo! Es ist roooooosaaa!"
Klar, überhaupt gar keine Jungsfarbe. Dabei ist Herr Klopstock ein echtes Jungsbuch. Und da erinnerte ich mich an ein Gespräch, dass ich in einer kleinen Buchhandlung belauscht hatte. Eine Omi suchte ein Buch für ihren Enkel. Die Verkäuferin schwärmte von Herrn Klopstock. Die Omi war sehr interessiert. Doch als die Verkäuferin es ihr zeigte, sagte auch sie: "Ähm, das Buch soll doch ein Geschenk für einen Jungen sein."
Letztens fragte mich ein Junge nach einer Lesung aus dem "Letzten Donnerstag", ob ich auch den Herrn Klopstock geschrieben hätte.
"Ja", sagte ich.
"Das lesen wir gerade in der Schule. Das ist so toll!", rief der kleine Kerl.
Da hätte ich beinahe angefangen zu weinen.
Lieber Herr Klopstsock, lieber Moritz, liebe Emma, macht´s gut!
Ich werde Euch vermissen.

(Ich biete zwar trotzdem noch Erzähllesungen für die 1. bis 3. Klasse daraus an, wenn das jemand möchte. Es gibt nur leider keine Exemplare mehr, um sie in der Klasse dann weitervorzulesen. Schade.)

Samstag, 22. Juni 2013

Eine Dschungelsuppe aus Kochbananen

Letztens gab es im Supermarkt um die Ecke Kochbananen im Angebot. Ich nahm welche mit nachhause, um daraus ein feines Dschungelsüppchen zu kochen. Es ist fruchtig, scharf, pikant und süß und passt prima in den Sommer.


Die Kochbananen müssen reif sein. Dann ist ihre Farbe gelb bis schwarz. Sind sie noch grünlich, lässt man sie noch ein Weilchen zum Nachreifen liegen.

Das braucht man für 4 bis 6 Personen:

2 Kochbananen / 2 bis 3 Tomaten / 2 Schalotten (oder kleine Zwiebeln) / 3 Knoblauchzehen / 1 Liter Gemüsebrühe / Sonnenblumenöl / Salz / Chili / Pfeffer / Muskat (und – wer will – eine kleine Prise Zimt)


So geht´s:
Zwiebeln fein würfeln und in einem Topf im Öl anbraten. Knoblauch klitzeklein schneiden (ich presse ihn nie, denn irgendwo hörte ich mal, das würde dem Geschmack nicht gut tun) und zu den Zwiebeln geben. Ich lasse das Ganze etwas bräunlich werden, weil ich den rauchigen Geschmack mag. Wer das nicht so gern hat, lässt die Zwiebeln bei mittlerer Hitze nur glasig schmurgeln.
Tomaten mit heißem Wasser überbrühen und die Haut abziehen, dann kleinschneiden. Zu den Zwiebeln geben. Kochbananen längs halbieren und in Scheiben schneiden. Ab damit in den Suppentopf.
In einem Wasserkocher 1 Liter Wasser kochen und mit dem Gemüsebrühepulver (oder Würfel) in den Topf geben. Salz, Pfeffer und Chilipulver (oder kleingeschnittene Schote) nach Geschmack dazugeben. Deckel drauf und bei kleiner Hitze etwa 10 Minuten köcheln lassen. Mit Muskat (und – wer mag – etwas Zimt) würzen. Fertig. Dazu frisches Brot.
Das ist eine dieser Suppen, die am nächsten Tag noch besser schmecken. Darum kann man auch ein bisschen mehr davon machen.
Guten Appetit!

Freitag, 21. Juni 2013

Freitagsfragen

Nachdem ich einige Freitage aussetzte, heute mal wieder Steffis Freitagsfragen.

1. Wichtig ist ...


... oft das, was gerade nicht geht. (Hier ganz wörtlich die Waschmaschine.)


2. Ein Wort, das Du ständig benutzt?


Klar, so kurz vor Erscheinen des zweiten Abenteuers meiner drei HELDEN.


3. Stimmt ...


... im Sommer, selbst bei Hitze einfach soft


4. Deine Beute der Woche?


Das neue Buch von Johanna Adjorján. Es sieht wunderschön aus. Mal sehen, ob es das auch ist.


5. Lieblingsoutfit der Woche?


Barfuß.

Donnerstag, 20. Juni 2013

Beauty is where you find it # 69

Regenbogen Farben sollen es heute in Nics Fotoprojekt sein. Dazu habe ich zwar nicht die allerbesten Fotos, dafür aber einen tollen Buch- und Veranstaltungstipp.
Kennt Ihr schon das preisgekrönte (Die besten 7 Bücher für junge Leser (Deutschlandfunk) – Dezember 2012, Monats-LUCHS (ZEIT/ Radio Bremen) Februar 2013, Lesepeter März 2013, Leipziger Lesekompass 2013, Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2013) Kindersachbuch "Entdecke was Dir schmeckt. Kinder erobern die Küche"?
Der Verlag schreibt dazu:
"Dieses Buch bietet weitaus mehr als ein herkömmliches Kochbuch. Es ist ein Buch für leidenschaftliche Gemüseschnitzer und für große und kleine Küchenforscher. Ein Buch für alle, die sich für Essen, Küche und Kochen interessieren - mit jeder Menge Ideen, Informationen und Mitmachaktionen."
Genau so eine Mitmachaktion bieten auch die beiden Autorinnen Anke M. Leitzgen und Lisa Rienermann, wenn man sie zu einer "Lesung" einlädt. Das durfte ich im Rahmen des Jugend- und Kinderliteraturfestivals "Huch, ein Buch! 2" Ende Mai im Heimatstädtchen erleben. 
Da bauten sie nämlich einen Regenbogen-Essen-Probier-Parcour auf. Sehr schön fand ich die Erkenntnis, dass die Farbtöne Weiß bis Braun meinen Appetit weckten, während alle Kinder fröhlich zu Blau und Grün griffen.
Das wäre doch auch eine nette Idee für einen Kindergeburtstag!




Der Google-Reader schließt bald!

Hallo Ihr lieben Rauschmittel-Folger!
Ich möchte Euch daran erinnern, dass am 1. Juli der google reader schließt. Wenn Ihr also meinem Blog weiterhin unkompliziert folgen möchtet, dann wechselt doch zum Beispiel zu bloglovin.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Wunderbar süß – Schokoladenkuchen mit Marshmallow Frosting und falsche Smors

Oh, lecker. Das Töchterchen hatte vor einigen Tagen Geburtstag und ich backte einen Kuchen ganz noch meiner Facon – süß und klebrig.


Das braucht man:

für den Kuchen:
250 g Butter / 200 g Zucker (wer mag, kann hier auch braunen Zucker verwenden) / 1 großes Ei / 250 ml Milch / 180 g Mehl mit einem Teelöffel Backpulver, einer Prise Salz und 40 g gutes (dunkles) Kakaopulver vermischt / Vanillepaste (oder das Mark einer Vanilleschote)

für das Frosting:
350 g Zucker / 3 große Eiweiß / 2 Tl Zuckersirup (zum Beispiel Grafschafter Karamell Sirup) / 80 ml Wasser / etwas Backpulver / Vanillepaste (oder das Mark einer Vanilleschote)

Erdbeeren


So geht´s:

Der Kuchen:
Ofen auf 190 Grad vorheizen.
Butter und Zucker schön schaumig rühren. Das Ei zugeben und weiterschlagen bis eine fluffige Masse entstanden ist. (Es ist wichtig Butter, Zucker und Ei gut zu schlagen, da man das Mehl nur noch unterrühren und nicht mehr lange schlagen darf, sonst wird die Masse zum Kleister.) Nun die Milch und die Vanillepaste unterrühren. Dann die Mehl-Mischung dazugeben und nur solange rühren bis sich ein glatter Teig gebildet hat. Den Teig auf ein Backblech mit Backpapier streichen und ca. 35 Minuten backen. Auskühlen lassen und in zwei Teile (Platten) schneiden.


Das Frosting:
Also, das Frosting zu machen, ist etwas tricky, aber es lohnt sich. Ihr müsst die Masse in einer großen Metallschüssel herstellen, die in einen Topf passt (Wasserbad). Außerdem braucht Ihr Euren Handmixer.
Zuerst verrührt Ihr alle Zutaten in der Schüssel. Dann stellt Ihr die Schüssel ins Wasserbad. Mit dem Handmixer schlagt Ihr das ganze so lange auf, bis eine dicke, schaumige, fluffige (leicht zähe) Creme entstanden ist. Das dauert etwas. Dann aus dem Wasserbad nehmen, Vanille unterrühren und abkühlen lassen.


Eine der beiden Kuchenteile auf eine Kuchenplatte legen mit dem Frosting bestreichen, das andere Kuchenteil darauf legen und nun das Ganze mit dem Frosting komplett dick bestreichen.
Zum Kuchen eine Menge frischer oder gezuckerter Erdbeeren reichen.


Wenn etwas vom Frosting übrig bleibt, nicht wegwerfen, sondern in ein Glas füllen. Im Kühlschrank ist es noch etwa eine Woche haltbar. Damit kann man zum Beispiel "Falsche Smors" machen.
Eine Knäckebrotscheibe mit dem Frosting bestreichen, darauf eine eszet-Schokotafel legen und genießen.

Sonntag, 16. Juni 2013

Geschichten vom Acker einer urbanen Gärtnerin

Seit mehr als sechs Wochen bin ich nun ein Urban Gardener. Just in diesem Jahr hat das Wetter nicht mitgespielt, so dass meine romantischen Träume des täglichen Ackerns und köstlichen Erntens erst einmal zu einem großen Teil ins Wasser fielen. Doch nun geht es los. Und ein bisschen geerntet habe ich auch schon.


Unsere Saisongärten auf dem Oberfeld sind nach demeter-Richtlinien bepflanzt. Das heißt, nach eben jenen darf ich auch nur handeln. Darum habe ich nicht gedüngt und hoffe, dass keine Ungeziefer ihr Unwesen treiben werden.
Einige Sorten sind schon vergangen in der Fruchtfolge. Der Spinat war köstlich. Die Radieschen waren nicht so eine Wucht: scharf und trocken, aber trotzdem völlig von Würmern zerfressen.


Der Fenchel wächst. Wir haben die Feld-Streifen bepflanzt und besät gepachtet. Ich bin sehr überrascht, wie viel Platz jede einzelne Pflanze bekommen hat. Viele andere Stadtgärtner haben dazwischen noch ordentlich nachgepflanzt und gesät. Eigentlich hätte ich das auch gern getan, denn mir will die zu erwartende Ernte so gering erscheinen. Doch wir sind drei Mädels, so dass ich das nicht allein entscheiden kann. Ich werde also in diesem Jahr viel beobachten und dann mein Wissen im nächsten Jahr anwenden.



Die Zwiebeln stehen in Reih und Glied, nur manche machen hübsche Sperenzien.


Pflücksalat ist etwas Wunderbares. Die Blätter sind zart und köstlich. Außerdem kann man ihn perfekt portionieren – man pflückt Blatt für Blatt so viel man braucht. Der Rest bleibt stehen und frisch.


Die Erbsen haben ein Rankgerüst bekommen. Sie blühen noch, weil es so lange so kalt war. Wenn die Schoten kommen, kann man diese im Ganzen essen. Lässt man sie länger an der Pflanze, verspeist man die grünen Kugeln ohne die Schale.


Ein Kürbis kämpft sich aus dem Samen durch die vom vielen Regen betonharte Erdkruste. Der viele Regen und die folgende Verdichtung der Erde hat bei manchen Pflänzchen zu Sauerstoffarmut geführt. Da hilft nur das Auflockern mit einer Hacke. Wie schön, dass mir das großen Spaß macht.


Ich freue mich schon auf den Mangold. Dann kann ich wieder diese köstliche Suppe kochen. Ich habe gesehen, dass ein Feldnachbar zusätzlich Mangold mit roten und gelben Stielen angepflanzt hat. Der sieht toll aus (also der Mangold, :-)). Das merke ich mir mal für´s nächste Jahr.


Mit unserem Kohl und auch mit dem Kohlrabi haben wir großes Pech. Krähen haben fast die gesamten Pflanzen weggefressen. Nun weiß ich auch, warum so viele andere Gärtner Netze gespannt oder funkelnde CDs aufgestellt haben.


Am letzten Donnerstag haben wir erst die Tomaten rausgesetzt. Andere machten das früher und versuchten die empfindlichen Pflanzen mit Tüten vor Wind und Kälte zu schützen. Das hat nicht überall geklappt. In der ersten Juniwoche wurde oben auf dem Feld nachts noch Frost gemessen.
Die schöne Wimpelkette hat übrigens meine Feldkollegin Kathrin genäht. Wer auch etwas von ihr genäht haben möchte, kann sie ja mal im Atelier Aufschnitt besuchen.


Eine Reihe im Feld gehört den essbaren Blumen. Kathrin freut sich schon auf den Borretsch. Der sei ganz köstlich im Salat. Er schmecke wie Gurken, darum wird er auch Gurkenkraut genannt. Obwohl  sich seine kleinen rauen Haare etwas seltsam auf der Zunge anfühlen müssen. Borretsch wächst zuhauf und eigentlich überall. Er sieht sehr schön aus, wenn er blüht.


Ein Blick in Nachbars Garten. Wann immer man herkommt, es sind immer Menschen hier und gärtnern. Das vermittelt einen großen Frieden. Und den können wir gerade alle gut gebrauchen, glaube ich.

Samstag, 15. Juni 2013

Holunderblüten

Sicher habt Ihr es schon längst gesehen und gerochen – der Holunder blüht endlich. Also hinaus, 20 Dolden geschnitten und Sirup draus gemacht. Der ist gesund und schmeckt. Den Großen in Sekt, den Kleinen in Mineralwasser. Wie es geht, steht hier, in meinem Holunderblüten-Post vom letzten Jahr.




Donnerstag, 13. Juni 2013

Beauty is where you find it #68

Schlafmützen möchte Nic heute sehen. Always and forever – mein allerliebstes Schlafmützenbild (auch wenn ich mich jetzt damit in die Reihe unzähliger Bilder schlafender Tiere und Kinder einfüge. Aber vielleicht erweckt das im erwachsenen, von Sorgen und Grübeleien gequälten, schlaflosen Ich eben diese wunderbar wehmütige Sehnsucht nach unschuldigem selbstvergessenem Schlaf - ach, ach, ach):
Das Söhnchen vor 9 Jahren


Mittwoch, 12. Juni 2013

Zum Tag des Tagebuchs – 10. Januar 1991

Heute zum Tag des Tagebuches kramte ich mal in alten Schubladen. Ich fand unter anderem das Tagebuch von 1991. In dem Jahr bin ich 20 Jahre alt geworden. Leider war ich keine ausdauernde Tagebuchschreiberin: am 16. Mai hören die Eintragungen auf. Schade. Ich werde heute Abend noch ein wenig darin schmökern.
Hier zitiere ich eine verrückte Nacht, die Nacht vom 10. auf den 11. Januar. Wir waren in Fügen zum Skifahren. Damals war ich zwischen mehreren Lieben hin- und hergerissen: einer verlorenen ganz großen, einer, die ich nach dem Heimkommen beenden wollte, einer möglichen und einer vergangenen, mit der ich mir ein Zimmer in der Pension teilte und die mich noch viel zu gerne hatte. Eine irre Zeit.


"C. fragt am Morgen, was wäre. Tut völlig ahnungslos. Ich bin wütend.  (...) Wir knallen uns supermiese Sachen an den Kopf.

Wir Mädels gehen Skifahren.

Abends lümmelt C. mit den Bankmädchen auf unserem Bett rum. Das ganze Zimmer ist verqualmt. Was ich denn wolle?
Ich bin stinksauer, packe meine Sachen. Christine nimmt mich erst mal mit runter. Ich trinke mir Mut an und bitte die Leute zu gehen (die Bankmädchen und C.). Dann bin ich ausgerastet. (Seinen) Rasierschaum ins Waschbecken (ich wusste, dass er verrückt werden würde, wenn er sich nicht jeden morgen nass rasieren konnte), Ich hasse Dich am Spiegel (mit Nivea geschrieben), alle (Rasier)Klingen zerbrochen (und in den Rasierschaum geworfen) und seine (superteuren, neuen Leder)Schuhe voller Lotion (eine ganze Flasche habe dort hinein gedrückt). Christine kam. Ist völlig ausgerastet (und beschimpfte mich eine dumme Pute). Wir haben zusammen die Schuhe geputzt (und sind in dieser Nacht für viele Jahre lang wirklich gute Freundinnen geworden).

Ich habe die Zimmertür abgeschlossen.
C. hat auf dem Gang geschlafen (vor unserer Zimmertür. Von dort grüßte er am nächsten Morgen alle, die in den Waschraum liefen. Himmel, war das peinlich. Wir waren trotzdem noch eine ganze Weile gute Freunde)."


Christine und ich

Sonntag, 9. Juni 2013

Frau Herdens gelesene Bücher: Chris Pristley "Schauergeschichten aus dem Schlund der Erde"

Immer wieder werde ich von den Kids nach den Lesungen gefragt, welches mein Lieblingsbuch sei, was ich gerade lese und welche Bücher ich empfehlen kann. Darum werde ich nun regelmäßig alle Bücher, die mir in die Hände und in die Augen fallen, auf ganz persönliche Art und Weise besprechen.
Heute also:

Chris Priestley „Schauergeschichten aus dem Schlund der Erde“


Mir gefiel der Titel des Buches so sehr, dass ich es ganz gespannt öffnete.
Es bietet 10 schaurige Geschichten, die in Roberts eigener Geschichte eingebettet sind. Sie werden ihm nämlich von einer geheimnisvollen „weißen Frau“ im Zugabteil erzählt, als dieser vor einem Tunnel zum Stehen kommt.
Die Geschichten sind sehr unterschiedlich und vielseitig. Darum wird jeder Leser auch zwei oder drei finden, die ihm tatsächlich einen Schauer über den Rücken jagen werden. Mir erging es so mit den Geschichten „Das Gewächshaus“, „Der flüsternde Junge“ und „Ein Riss in der Wand“.
Die einzelnen Geschichten bauen sich sehr langsam und ausführlich beschreibend auf. Weil ich ja weiß, dass eine jede eine Gruselgeschichte ist, erlebte ich dies als schaurig-schöne Gruselvorfreude. Und diese ist – meiner Meinung nach – auch der Kern der Geschichten. Denn der eigentliche Horror, quasi der jeweilige Höhepunkt jeder Geschichte, erhält dann nur noch wenige Sätze. Das mag manchen ein wenig enttäuschen. Darum glaube ich, dass dieses Buch ein wunderbares Vorlesebuch zum gemeinsamen Gruseln ab 10 Jahren ist. Zum Selbstlesen (empfohlen ab 12 Jahren) könnte es einigen Teenies zu wenig „action“ haben, während es anderen und vor allem Erwachsenen, die sich gern an fremde Orte und zu seltsamen Begebenheiten entführen lassen, bestimmt sehr gut gefällt.
Etwas irritierend ist es, dass die jeweiligen Protagonisten / Hauptdarsteller echt unsympathisch sind. Vielleicht damit man es nicht so schlimm findet, wenn und wie sie alle zu Tode kommen.