Habt Ihr noch Kirschen im Garten? Oder vielleicht der Nachbar? Dann könntet Ihr damit diesen himmlisch köstlichen Kuchen backen.
Man braucht:
für den Teig:
200g zimmerwarme weiche Butter / 100 g Zucker / eine Prise Salz / 4 zimmerwarme Eier / 250g Mehl / 2 TL Backpulver / etwas Milch
für den Schmandguss:
500g Schmand / 4 Eier / 100 g Zucker
etwa 600 - 700 g Kirschen (je nach Geschmack)
So geht´s:
Die Kirschen entsteinen. Das funktioniert zum Beispiel mit dem runden Ende einer großen Sicherheitsnadel ganz prima, auch wenn es etwas spritzt.
Ofen auf 200 Grad vorheizen.
Butter, Zucker und Salz schön schaumig rühren. Nach und nach die Eier zugeben und weiter schaumig rühren.
Mehl und Backpulver mischen.
Das Mehl unter die Zucker-Butter-Eiermischung geben.
Mit ca. 5 Esslöffel Milch den Teig geschmeidig rühren. Achtung: Sobald das Mehl im Teig ist, immer nur noch ganz kurz rühren, sonst wird das Ganze kleistrig.
Ein hohes Kuchenblech (meines ist 26 x 38 x 4 cm und für die Teigmenge perfekt) ausbuttern (oder einfetten, ;-)). Den Teig darin verteilen. Darauf die Kirschen legen.
Schmand, Eier und Zucker verquirlen und über die Kirschen geben. Den Kuchen 35 Minuten in den Ofen schieben.
Zum Genießen gibt es zwei Varianten:
* noch warm mit Vanillesahne oben drauf
* oder kalt (gerne auch am nächsten Tag)
Berauschendes aus Kultur, dem Leben, der Küche und der Natur – erdacht, erlebt oder gefunden von Antje Herden
Sonntag, 29. Juni 2014
Mittwoch, 25. Juni 2014
Traditionen – Frau Herden findet ihren Weg
Heute habe ich mich in meiner Mittwochskolumne einmal mit meinem Verhältnis zum Alten beschäftigt und festgestellt, dass ich trotz allem kein Spießer bin, sondern wahrscheinlich überleben würde.
Wäre das Leben ein Film, dann wäre meine Rolle darin wohl
die eines Bewahrers. Ich betrachte gerne Relikte alter Zeiten, egal ob pompöse
Ölschinken in Prachtsälen oder verrostete Riegel an Ruinen. Dann stelle ich mir
vor, was beispielsweise ein Nagel, der vor 300 Jahre in einen wurmlöchrigen Hausbalken
geschlagen wurde, schon alles gesehen und gehört hat, oder wer, Worte der Liebe
flüsternd, den verzierten Knopf an einem alten Strumpfhalter befingerte.
Inzwischen bin ich auch nicht mehr böse, dass mich meine
Eltern in sämtliche Kapellen, Kirchen, Klöster und Kathedralen (ganz zu
schweigen von den Lustschlösschen und Herrschaftssitzen) zwischen Magdeburg und
dem schwarzen Meer schleppten. Im Gegenteil.
Aber nicht nur in dieser Weise bin ich der Historie und den
Traditionen verhaftet. Habe ich mich im Alltag mit etwas angefreundet und es
als funktionierend erkannt, muss ich es nicht austauschen, nur weil es längst
etwas Neueres gibt. Nicht, dass ich dem Neuen misstrauisch oder gar ablehnend
gegenüber stehe. Nein, ich mag es einfach, mich mit Dingen zu umgeben, die eine
Geschichte haben. Gerne auch eine mit mir.
Außerdem möchte ich nicht wegen des Gebrauchs moderner
Technik einst erlernte und eventuell irgendwann einmal überlebenswichtige
Fähigkeiten einbüßen. Vieles kann ich nämlich auch ohne Hilfsgerät.
Und vielleicht liegt es daran, dass ich mit beinahe
knurrender Verbissenheit mein altes Nokia-Handy verteidige, das ich vor 15
Jahren aus der Not heraus kaufte, als ich das Töchterchen in die Krippe geben
musste, um die Architektur zu studieren.
Dem 13jährigen Sohn entlockt das hin und wieder ein mildes
Lächeln. Letztens musste ich ihm gar das Versprechen geben, vor der nächsten
längeren Lesereise, diesen Zustand zu ändern. „Mamilein, das ist dumm und
unwirtschaftlich, wenn man vor Dekaden geschlossene Verträge einfach immer weiterlaufen
lässt.“ Mamilein bin ich nur in solchen Momenten.
Meine Tochter nimmt das Ganze gelassener und sogar mit etwas
Stolz, will mir scheinen. Sie ist inzwischen in dem Alter, da Eigenheiten manchmal
durchaus als etwas positives wahrgenommen werden.
Vor einer Weile bekam ich am Rande ein Gespräch zwischen ihr
und einer Schulkammeradin mit.
„Den Straßennamen gebt ihr dann einfach in den Navi ein“,
hatte das Mädchen gesagt.
„Wir haben kein Navi“, antwortete meine Tochter.
Die pure Erschütterung im Gesicht der Anderen musste ich gar
nicht erst sehen, als sie fragte: „Wie findet deine Mutter denn dann ihren
Weg?“
Nun ja ...
Am letzten Mittwoch ging es um brechende Mutterherzen.
Mittwoch, 18. Juni 2014
Mama, du bist peinlich! – Frau Herdens Mutterherz bricht im Tanze
So langsam beginnt die Zeit, da ich des Abends im Heimatstädtchen nicht einfach mehr ganz unbedacht ausgehen kann. Meine Tochter geht inzwischen nämlich auch hin und wieder aus. Früher dachte ich noch, dass es ganz nett wäre, wenn wir irgendwann zusammen tanzengehen würden. Aber damals glaubte ich ja auch, dass der Musikgeschmack meiner Kinder etwas damit zu tun haben könnte, was ich ihnen während der vielen Jahre unseres engen Zusammenlebens vorgespielt hatte. Seit vier Jahren kenne ich jedoch die Wahrheit.
Damals fand hier das erste Kinderliteraturfest statt. Das 12-jährige
Töchterchen war begeistert. Was wiederum mich sehr freute. Das Kind ließ sich
von Literatur in den Bann ziehen! Wie im Glückstaumel stürzte ich mich in die
das Lesefestival abschließende Disko. Ein stadtbekanntes DJ-Duo legte für die
Kids an einem Ort Platten
auf, der eigentlich in mein Leben gehörte, zumindest in meine übliche Abendgestaltung. Das fand ich irgendwie süß. Da wollte ich dabei sein. Glücklich und gerührt schwenkte ich die Arme und schleuderte die Beine zwischen den kleinen Freunden meines Kindes herum. Das zog jedoch einen Flunsch, der immer wütender wurde.
auf, der eigentlich in mein Leben gehörte, zumindest in meine übliche Abendgestaltung. Das fand ich irgendwie süß. Da wollte ich dabei sein. Glücklich und gerührt schwenkte ich die Arme und schleuderte die Beine zwischen den kleinen Freunden meines Kindes herum. Das zog jedoch einen Flunsch, der immer wütender wurde.
„Engelchen, was ist denn los? Gefällt dir deine erste
richtige Disko nicht?“, fragte ich.
„Rede nicht mit mir! Geh weg! Du bist peinlich!“, zischte
die Süße mich an.
Aua! Ich versuchte mich an einem Lachen, entschuldigte die
Beleidigung vor mir selbst als schlechten Scherz und tanzte weiter.
Doch das Töchterchen hatte es durchaus ernst gemeint.
„Du sollst weggehen!“, schrie sie gegen die treibenden Beats
an und mein Mutterherz brach. Ich ließ meine plötzlich zentnerschweren Arme
sinken und eine Träne rollte meine Wangen hinunter.
„Ey, lass sie doch hier mit tanzen. Sie ist echt cool“,
beschwichtigte eine der kleinen Freundinnen meine Tochter. Sie nahm sogar meine
Hände und versuchte mich in einen flotten Reigen zu ziehen.
„Cool? Die ist doch nicht cool!“, schrie mein Kind. „Das ist
meine MUTTER!“
Mit hängenden Schultern befreite ich mich, schlich von der
Tanzfläche und lief hinter die Bar, die wie ein großer Raumteiler den kleineren
Teil der Lokalität abschirmte. Dort tanzte ganz alleine eine Bekannte. Durch
einen schmalen Spalt beobachtete sie ihren Sohn auf der anderen Seite.
„Sind sie nicht süß?“, fragte sie und drehte sich im Takt.
„Na ja“, machte ich bedrückt.
„Wir können ja hier tanzen“, sagte sie.
Lustlos begann ich ein bisschen hin und her zu wippen und
wackelte auch etwas mit den Armen. Aber so hatte ich mir das Ganze nicht
vorgestellt.
In diesem Sommer passiert es nun zum ersten Mal, dass in der
Nähe ein Musikfestival stattfindet und wir nicht im Urlaub sein werden. Schon
immer wollte ich dort gerne hingehen. Doch das Schicksal hat mir wieder einmal
einen Strich durch meine Pläne gezogen. Das Töchterchen hat sich nämlich längst
eine Karte gekauft.
Als ich mal am Marterpfahl stand, kann man hier nachlesen.
Als ich mal am Marterpfahl stand, kann man hier nachlesen.
Sonntag, 15. Juni 2014
Frau Herdens Lieblings-Erdbeer-Rhabarber-Crumble
Im letzten Jahr "erfand" ich mir ein leckeres Rhabarber-Crumble. Ein Crumble ist ja quasi mit knusprigen Krümeln überbackenes Obst. Gestern bug ich wieder einmal ein solches und ich muss sagen, diese kleine Köstlichkeit toppte die vom letzten Jahr noch einmal um Längen. Darum hier und heute mein Lieblings-Erdbeer-Rhabarber-Crumble wie immer im Glas, aber natürlich genauso gut in der Auflaufform möglich.
Man beginnt damit schon am Abend vorher, zumindest einige Stunden vor dem Backen.
Zutaten für etwa 10 Gläschen:
500 g Erdbeeren / vier Stangen Rhabarber / ca. 6 bis 7 EL Zucker (zum Zuckern der Früchte) / 100 g weiche Butter / 100 g Vollkornhaferflocken / 100 g braunen Zucker / 50 g Mehl / 50 g geriebene Haselnusskerne / 1 TL Vanillepaste / Prise Salz
So geht´s:
Die Erdbeeren waschen und in Scheiben schneiden. Zuckern und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Den Rhabarber waschen, schälen in Scheiben schneiden, ordentlich zuckern und über Nacht in den Kühlschrank stellen. (Das könnte man natürlich auch in einer gemeinsamen Schale machen, aber dann kann man die übrig gebliebenen Erdbeeren am nächsten Morgen nicht einfach so verspeisen, weil ja dann der ungekochte Rhabarber dazwischen ist.)
Am nächsten Morgen:
Ofen auf 200 Grad vorheizen.
Die Gläschen (oder die Form) buttern und zur Hälfte mit Erdbeeren und Rhabarber füllen. Dabei auch vom süßen Saft nehmen. (Falls Saft übrig bliebt, kann man den in ein Glas füllen und mit Sprudelwasser auffüllen. Lecker!)
Alle anderen Zutaten mit der Maschine oder den Händen zu Krümeln verkneten. Davon jeweils eine Handvoll fest in die Gläschen auf das Obst drücken.
Nun die Gläschen (ich stelle sie immer auf das Backblech und kann sie so alle auf einmal rein- und rausziehen) etwa 20 bis 25 Minuten in den Ofen stellen.
Herausholen, fertig. Lecker und saftig in warm, lauwarm, kalt und am nächsten Tag.
Wer auch einmal das andere Crumble vom letzten Jahr probieren möchte, der findet das Rezept hier.
Man beginnt damit schon am Abend vorher, zumindest einige Stunden vor dem Backen.
Zutaten für etwa 10 Gläschen:
500 g Erdbeeren / vier Stangen Rhabarber / ca. 6 bis 7 EL Zucker (zum Zuckern der Früchte) / 100 g weiche Butter / 100 g Vollkornhaferflocken / 100 g braunen Zucker / 50 g Mehl / 50 g geriebene Haselnusskerne / 1 TL Vanillepaste / Prise Salz
So geht´s:
Die Erdbeeren waschen und in Scheiben schneiden. Zuckern und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Den Rhabarber waschen, schälen in Scheiben schneiden, ordentlich zuckern und über Nacht in den Kühlschrank stellen. (Das könnte man natürlich auch in einer gemeinsamen Schale machen, aber dann kann man die übrig gebliebenen Erdbeeren am nächsten Morgen nicht einfach so verspeisen, weil ja dann der ungekochte Rhabarber dazwischen ist.)
Am nächsten Morgen:
Ofen auf 200 Grad vorheizen.
Die Gläschen (oder die Form) buttern und zur Hälfte mit Erdbeeren und Rhabarber füllen. Dabei auch vom süßen Saft nehmen. (Falls Saft übrig bliebt, kann man den in ein Glas füllen und mit Sprudelwasser auffüllen. Lecker!)
Alle anderen Zutaten mit der Maschine oder den Händen zu Krümeln verkneten. Davon jeweils eine Handvoll fest in die Gläschen auf das Obst drücken.
Nun die Gläschen (ich stelle sie immer auf das Backblech und kann sie so alle auf einmal rein- und rausziehen) etwa 20 bis 25 Minuten in den Ofen stellen.
Herausholen, fertig. Lecker und saftig in warm, lauwarm, kalt und am nächsten Tag.
Wer auch einmal das andere Crumble vom letzten Jahr probieren möchte, der findet das Rezept hier.
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Backen,
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Kuchen und Torten,
Rezepte
Mittwoch, 11. Juni 2014
Am Marterpfahl – Frau Herden organisiert den perfekten Kindergeburtstag
Zum Mittwoch meine persönliche Kolumne. Heute wieder ein Text, den ich im letzten Jahr für das Familienmagazin Fratz schrieb: Indianergeburtstag.
„Das wird toll!“, jubelte das Söhnchen. "Stimmt doch Mama, oder?"
Der seltsame
Druck in meiner Brust nahm zu. Es ging um den Indianergeburtstag in einigen
Wochen. Der musste einfach viel, viel besser werden als die Fantasyparty mit Zauberer,
Vampirangriff und echtem Drachen letztens bei Levin.
Mindestens.
Ich nutzte die wenige verbleibende Zeit sinnvoll. Ich
recherchierte spannende Indianerspiele und wilde Stammesrituale, kochte
Bärenpfoteneintöpfe (nach Karl May ja das Leckerste überhaupt) zur Probe und
bestellte eine riesige Pinata in Mexiko, ich bastelte einen lebensgroßen
Pappmacheé-Büffel, bog Bögen, schnitzte unzählige gefiederte Pfeile und
wickelte einen original indianischen Fußball aus unzähligen Stoffbändern.
„Mama, wir Jungs basteln doch nicht“, sagte das Söhnchen. Also
packte ich die vorbereiteten 10 Kreativ-Sets wieder aus und fertigte daraus selbst noch schnell 10 bemalte Lederbeutel und 10 Krallenketten. Außerdem drechselte
ich für jede kleine Rothaut ein Kriegsbeil, während der vor sich hin
schmurgelnde Eintopf seinen penetranten Duft nach Wildem Westen verbreitete.
Am Tag der Tage wollte ich mich eigentlich für eine lange
Zeit in die Einöde der Prärie zurückziehen, um zu ruhen. Doch dann kamen die
Blutsbrüder. Mit wildem Gebrüll zog der Tross in den Park ein. Am vorbereiteten
Plätzchen erkletterte einer der Schwarzfüssigen sofort die luftige Höhe einer Laterne, während die anderen mit Pfeilen um sich schossen.
Mein Mahnen wurde von den
Wilden überhört, geknebelt und an den Marterpfahl gefesselt gab ich wohl keine
überzeugende Figur ab.
Ein grober Kerl mit buntem Kopfschmuck begann aus
unerfindlichen Gründen zu schreien und wurde kurzerhand von der Meute mit dem
original indianischen Fußball ins weite Land Manitus geschossen. Ich wollte
helfen, doch mir waren die Hände gebunden.
Pfeile surrten an mir vorbei. Aus den
umliegenden Gebüschen fiepte und röchelte es. Erst als die rauen Kerle die
Pinata nicht aufgeschlagen bekamen, band man mich los.
Unter dem entsetzten
Aufstöhnen aus 10 verschmierten Schokomündern schlug ich mit dem Stock wie ein
Berserker auf das bunte Krepplama ein. Hinter mir begannen ein paar kleine
Stimmchen zu weinen.
Auf dem Heimweg zum Bäreneintopf kamen wir an einem
Burgerladen vorbei. Ungünstigerweise erinnerten sich die nur beinahe müden
Krieger ihrer Holzbeile. Mit Kriegsgeheul enterte der Stamm die fettigen
Räumlichkeiten, bedrohte die Bedienung und forderte Nahrung. Ergeben bezahlte
ich. Auch die zerschlagene Vitrine mit billigem Plastikspielzeug.
Als endlich alle kleinen Indianer in ihre eigenen Wigwams
zurückgekehrt waren, sank ich erschöpft danieder und genehmigte mir einen großen Schluck Feuerwasser.
„Mama, das war der tollste Geburtstag der Welt“, schwärmte
das Söhnchen.
Auweia, den gilt es im nächsten Jahr zu toppen.
Wer lieber wandern geht, mag zuvor vielleicht die letzte Mittwochs-Kolumne lesen.
Donnerstag, 5. Juni 2014
Wandertag – oder: The secret knowlegde of the nature wariors – level 1
Na, wunderbar. Die dritte Mittwochs-Kolumne erscheint also bereits am Donnerstag. Tja, so ist das bei einer selbstständigen Autorin: Die hat einfach das Gefühl für die Wochentage verloren. Nichts desto trotz folgt hier ein Text, der ganz wunderbar zu freien Sonnentagen passt und im letzten Jahr im Fratz Magazin erschien.
Ein ganzes Album meiner Fotografien von der Wiese, findet Ihr hier.
Wandertag –
während diese Ankündigung in der Schule zu Jubel führt,
erntete ich im Zuhause nur einen mitleidigen Blick. Aber: Wandern ist gesund
für Leib und Seele. Besonders für Comicleser und Computernerds. Außerdem kann
man dabei entspannt die heimische Pflanzenwelt kennenlernen. Ich wollte mich
nicht beirren lassen. Schon gar nicht von einem voller Unlust gezogenen
Flunsch.
„Es gibt eine tolle Überraschung. Wir werden großen Spaß
haben“, versprach ich.
„Wobei werden wir Spaß haben?“, fragte das heimkehrende
Töchterchen.
„Wir müssen morgen wandern“, antwortete ihr Bruder. „Echt,
ey! Wandern und Spaß ist ein Paradoxon.“
Ich freute ich mich über die – wahrscheinlich vererbte –
Eloquenz des Söhnchens.
Am Abend vor dem großen Tag wälzte ich verschiedene Werke – den alten Schmeil
aus meiner Schulzeit, einen Kosmos-Natur-Führer und das große Pfadfinderbuch. Mir
war klar, allein mit einem fulminanten Picknick konnte ich mein Versprechen nicht
einlösen. Darum bereitete ich ein Waldquiz vor: Bäume sollten benannt, Kräuter
gesammelt, Tierlosung erkannt, eine Wetterprognose anhand des Wolkenbildes
erstellt und die Himmelsrichtungen bestimmt werden. Das Übliche eben. Als ich
selbst über alles bescheid wusste, legte ich mich zufrieden ins Bett. Ich
beschloss, das Ganze nicht Waldquiz sondern The
secret knowlegde of the nature wariors – level 1 zu nennen.
Darüber hatte ich ganz vergessen, eine Wanderstrecke
rauszusuchen. Nun denn, ein netter Weg, der an einem Bächlein entlang mäandern,
unter schattigen Baumkronen führen und blühende Wiesen kreuzen würde, fände
sich sicherlich auch so. Zu unwegsam durfte er jedoch nicht sein, die
Wanderschuhe des Söhnchens passten nicht mehr und das Töchterchen hatte gar
keine.
Ich wollte mir die Laune nicht verderben lassen und
schleppte meinen mit Proviant, Picknickdecke, Regenzeug, Fernglas und
Quizutensilien vollgestopften Rucksack, mit dem ich normalerweise auf
Fernreisen gehe, ins Auto. Dann setzte ich die muffelnden Kinder dazu. Der
Morgen war nicht mehr ganz so früh, wie ich geplant hatte, eigentlich war es schon
früher Nachmittag. Darum fuhr ich auch nicht so weit. Wir wollten ja in die
Natur.
Die Wiese unter unserer Picknickdecke blühte, Bienchen
summten, ein Bächlein murmelte und die Sonne lachte. Wir aßen Brote und sogar
die Karotten- und Apfelschnitzen, wir lagen auf dem Rücken und guckten in die
Wolken.
„Die sieht aus wie der Kopf einer Mantis“, murmelte das
Söhnchen verträumt.
„Schau mal, die coole Dragon Fly“, sagte das Töchterchen. Wir
schauten der schillernden Libelle nach. „Hey, wie ist denn die Sequoia hierher
gekommen?“
„Vielleicht gab es hier mal ein Arboretum“, mutmaßte das
Söhnchen.
Zum Glück fragte keiner nach der tollen Überraschung. Ich
hatte die Quizfragen sowieso vergessen.
„Mamaschka, erzähl mal eine Geschichte. Irgendwas Lustiges
aus der Zeit als du klein warst.“
Wir kuschelten uns zusammen. Eine Sommerböe spielte mit
unseren Haaren. Ich erzählte.
Das nächste Mal wandern wir bestimmt.
Wer wissen möchte, wie man die Ruhe bewahrt, kann die Kolumne von letzter Woche lesen.
Mittwoch, 4. Juni 2014
Frühstücksbrot mit karamellisiertem Mangold und Salbei – meine Lieblingsvariation mit Ei
Alle guten Dinge sind drei, so sagt man. Darum hier also meine dritte Frühstücksbrot-Variante. Und zu dem auch noch die, die mir am besten schmeckt.
Man braucht pro Portion:
zwei Handvoll Schnittmangold / eine Handvoll Salbeiblätter /1 Scheibe Lieblingsbrot / etwas Butter / eine Scheibe würzigen Käse / eine Scheibe Serrano Schinken / 1 Ei / Salz / Pfeffer / Chillischote / Honig
So geht´s:
1. Mangold und Salbei klein schneiden und in etwas Butter bei mittlerer Hitze braten bis der Mangold weich ist. Dann in einem Hauch Honig karamellisieren lassen. Salzen, pfeffern und etwas getrocknete, gemahlene oder frische, klein gehackte Chilischote dazugeben.
2. Eine Scheibe Lieblingsbrot toasten oder in der Pfanne mit etwas Butter rösten.
4. Darauf das karamellisierte Gemüse anrichten.
In der Pfanne ein Spiegelei braten. Ich lasse das Gelb flüssig, aber drehe es ganz kurz mal um, damit das Weiß überall fest ist. So eine Mischung aus Sunny side up und Over easy wie der Amerikaner es nennt.
Das Ei auf das Gemüse geben. Fertig! Lecker!
Eine andere Variante mit knusprig gebratenem Salbei und Ei findest Du hier.
Man braucht pro Portion:
zwei Handvoll Schnittmangold / eine Handvoll Salbeiblätter /1 Scheibe Lieblingsbrot / etwas Butter / eine Scheibe würzigen Käse / eine Scheibe Serrano Schinken / 1 Ei / Salz / Pfeffer / Chillischote / Honig
So geht´s:
1. Mangold und Salbei klein schneiden und in etwas Butter bei mittlerer Hitze braten bis der Mangold weich ist. Dann in einem Hauch Honig karamellisieren lassen. Salzen, pfeffern und etwas getrocknete, gemahlene oder frische, klein gehackte Chilischote dazugeben.
2. Eine Scheibe Lieblingsbrot toasten oder in der Pfanne mit etwas Butter rösten.
3. Das Brot mit Käse und Schinken belegen.
In der Pfanne ein Spiegelei braten. Ich lasse das Gelb flüssig, aber drehe es ganz kurz mal um, damit das Weiß überall fest ist. So eine Mischung aus Sunny side up und Over easy wie der Amerikaner es nennt.
Das Ei auf das Gemüse geben. Fertig! Lecker!
Eine andere Variante mit knusprig gebratenem Salbei und Ei findest Du hier.
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