Donnerstag, 30. Mai 2013

Beauty is where you find it # 66

"In meiner Handtasche" – das Thema heute in Nics Blog. Ich habe aber gar keine Handtasche, sondern eine kleine, eine mittlere und eine große Messanger Bag, je nach Situation. In allen dreien sammeln sich aber über die Zeiten ganz ähnliche Dinge an. So wie hier – eine Auswahl der mittleren Tasche:


beispielsweise Wäscheklammern für die Hosenbeine beim Fahrradfahren / Findesachen von irgendeinem Strandspaziergang / urbane Findesachen (ich bin eben ein Sachensucher) / ein Weltretterbutton / der Einkaufszettel für die Macarons letztens

Biskuitrolle oder Short Cake mit Erdbeer-Rhabarber-Soße

Ich liebe Kuchen und Torten, denen man ansieht, wie und dass sie schmecken. Ich bin kein großer Fan von aufwendig verzierten Gebäckstücken. Hinter manch einer Marzipanhülle, Schokodecke, Schaumgebäck-  oder Sahneschicht hat sich schon Enttäuschendes verborgen. Schon immer schmecken mir selbst gemachte Kuchen am besten. Selbst gemacht sieht nicht glatt und perfekt aus. Kann es auch gar nicht. Wenn die Hülle gebrochen ist und die Sahne quillt, wenn die Früchte herabfallen und die Soße hinunter läuft, dann erwarte ich geschmacklich Großes. Darum liebe ich strawberry short cake seit unserem ersten Date. Der sieht genauso aus, wie eine Erdbeer-Sahne-Biskuitrolle schmecken sollte. Wer das Ganze trotzdem rollen möchte, nur zu. Ist zwar eine große Sauerei und man könnte es sich einfacher machen, aber manche lieben es, sich ein Stück von der Rolle zu schneiden.
Ach ja: Ich mag es süß! Kuchen, "die nicht so süß sind", sind nicht die meinen.


Das braucht man:
Teig:
4 Eier / 200 Zucker / 150 g gemahlene Mandeln + 100 g Mehl oder 250 g Mandeln (Das Verhältnis Mandeln:Mehl muss man ausprobieren. Nur Mandeln ergeben einen saftigeren, klebrigeren Teig. Je mehr Mehl man verwendet, desto trockener und "kuchiger"wird er.) / 4 El Speisestärke / Backpulver (etwa 2 TL) / das Mark einer Vanilleschote oder einen halben TL Vanillepaste
Füllung:
500 g Erdbeeren / 3 bis 4 Stangen Rhabarber / 3 EL Erdbeerkonfitüre / Zucker / Vanille / 1 EL Zitronensäure / 2 EL Speisestärke / 350 ml Sahne / Puderzucker


So geht´s:

Zuerst habe ich die Soße für die Füllung und für "obendrauf" gekocht. Das kann man auch am Tag zuvor machen.
Dazu 3 bis 4 Rhabarberstangen waschen, schälen (nicht mit dem Schäler, sondern einfach nur mit dem Messer anheben und dann die langen Streifen herunterziehen), in Scheiben schneiden, in einen Topf geben, mit 4 - 5 EL Zucker bestreuen und etwa 1 Std. stehen lassen, bis sich Saft gebildet hat. Dann köcheln lassen bis der Rhabarber weich ist.
500g Erdbeeren pürieren, mit Puderzucker und 3 EL Erdbeermarmelade süßen, 1 EL Zitronensäure dazu geben und zum Rhabarber geben. Kosten. Wenn es zu sauer ist, noch Zucker nach Geschmack zugeben. Köcheln lassen. 2 EL Speisestärke in etwas Wasser auflösen und unter das Gemisch geben. Das Ganze noch einmal aufkochen, vom Herd nehmen, abkühlen lassen und dann kalt stellen.
Diese herrliche Soße hält sich auch eine Weile im Kühlschrank, wenn man sie heiß in Gläser füllt und diese dann verschließt.


Den Ofen auf 220 Grad vorheizen.
Im Mixer den Zucker und die Eier richtig schön schaumig rühren (lange auf hoher Stufe). Die Vanille unterrühren. In eine Schüssel die Mandeln, das Mehl, die Speisestärke und das Backpulver mischen. Das Gemisch dann vorsichtig in die Eiermasse rühren. Dass die dabei wieder ziemlich zusammenfällt, ist normal und nicht schlimm.
Ein Backpapier auf das Backblech legen und darauf den Teig verteilen. Das Blech in den Ofen schieben und dann ... nicht weggehen und irgendetwas anderes machen. Der Teig ist ruckzuck (nach etwa 7 Minuten) fertig. Man könnte in der Zwischenzeit schon mal die Rührschüssel reinigen, die braucht man gleich noch mal, und sie vorher genüsslich ausschlecken.


Wer es sich etwas einfacher machen möchte, nimmt den heißen Kuchen vom Blech, lässt ihn auskühlen und schneidet ihn entweder in 4 Platten oder 6 Streifen. Je nach dem, welche Form der short cake haben soll.
Wer das Ganze rollen möchte, legt, während der Kuchen backt, ein sauberes Geschirrtuch auf den Tisch und bestreut dieses mit Zucker. Das Blech aus dem Ofen nehmen, seitlich greifen, tief durchatmen (mutig sein!) und den Kuchen auf das Zuckertuch stürzen. Vorsichtig das Backpapier lösen. Kuchen auskühlen lassen.


Den Kuchen mit der kalten Fruchtsoße bestreichen.


Etwa 350 ml Sahne steifschlagen und mit Puderzucker süßen. Einen Teil davon auf der Fruchtsoße verteilen.
Hat man sich für den ungerollten Kuchen entschieden, bestreicht man eine Platte/Streifen mit Obstsoße, dann mit Sahne, legt die nächste Platte/Streifen darauf und wiederholt das Ganze bis alle Platten/Streifen aufeinander liegen. Zum Schluss die restliche Sahne darauf verteilen und das Ganze mit der Erdbeer-Rhabarber-Soße übergießen.


Wer rollen möchte, tut dies mit Hilfe des Geschirrtuchs. Das wird dabei auf alle Fälle sehr sahnig und der Zucker landet auch überall – aber so ist es. Wenn der Kuchen beim Rollen etwas einreißt, macht das nichts. Zum Schluss wird die Rolle mit der restlichen Sahne ummantelt und das Ganze mit der Erdbeer-Rhabarber-Soße übergossen.
Oh, köstlich. Ich hole mir jetzt noch mal ein Stück aus der Küche. (Ist von gestern aber immer noch wunderbar. Die Soße hat den Kuchen schön durchgeweicht.)
Viel Spaß!

Montag, 27. Mai 2013

Spargel - süß und köstlich gebraten

Heute habe ich das Lektorat meines neuen Buchs beendet und zur Feier des Tages etwas Feines gekocht. Das Rezept gab mir meine liebe Frau Mama letztens am Telefon.
Ich esse sehr gern Spargel in allen Varianten. Also, mir schmeckt dieses Gemüse wirklich. Es hat für mich aber keinen Feinschmeckerbonus und ich würde auch niemals viel Geld für ein Spargelgericht im Restaurant bezahlen. Denn ich bin mit Spargel aufgewachsen, zumindest mit dem weißen. Meine Omi hatte einige Spargelreihen im Garten. Als Kind liebte ich das Aufspüren der weißen Stangen unter der geplatzten Erdschale und das Stechen.
Ich darf Euch verraten: Das Spargelgericht des heutigen Tages hat dennoch einen Feinschmeckerbonus verdient. Dabei ist es ganz einfach zu zubereiten.


So geht´s:

Spargel schälen, waschen und in etwa 2 cm lange Stücke schneiden. In einer Pfanne (für die man auch eine Deckel hat) ein ordentliches Stück Butter schmelzen, dann den Pfannenboden dünn mit Zucker bestreuen. Sobald sich der Zucker gelöst hat und die Butter-Zucker-Mischung schmurgelt, die Spargelstückchen dazu geben. Salzen, pfeffern und Deckel auf die Pfanne setzen. Bei mittlerer Hitze etwa 12 bis 15 Minuten braten. Hin und wieder umrühren. Dazu passen gekochte Früh- oder Bratkartoffeln. Und bestimmt auch etwas Schinken oder ein dünnes Kalbsschnitzel. Das hatten wir aber gerade nicht im Haus.
Guten Appetit!

Donnerstag, 23. Mai 2013

Beauty is where you find it #65

Die Superfrau ist heute in Nics Fotoprojekt gesucht.
Ich bin der Superfrauen ja etwas müde. Sie sind inflationär, weil die Welt es heute von einer jeden Frau erwartet, ja verlangt: Jede meiner Freundinnen ist eine, alle anderen, die ich kenne, sind auch welche – einschließlich mir. Frau wird ja geradezu vom schlechten Gewissen umgeworfen, wenn frau mal einen Tag lang keine Lust hat, eine Superfrau zu sein. Gerne würde ich da mal Pause von machen. So richtig lange.
Dann würde ich sorglos durch den Morgentau hüpfen, weiße Blumen in weißen Vasen arrangieren, köstliches Konfekt naschen und im Sonnenuntergang mit einem Drink in der Hand mit einem charmanten Menschen parlieren. Wobei ich natürlich einen Hut tragen würde.
In der Vitrine meiner Omi stand immer eine Porzellan-Ballerina. Die konnte ich stundenlang betrachten und davon träumen, eines Tages so schön zu sein. Heute steht sie in meiner Wohnung. Zusammen mit einem Fotoalbum von 1885, dass ich als Kind in einer alten Scheune fand und heimlich mit mir nahm. Manchmal schaue ich mir all diese Frauen an und frage mich, welches Leben sie hatten und von welchem sie träumten. Ich bin mir sicher, hinter den tiefgründigen sanften Lächeln verbergen sich ebenfalls Superfrauen.
Vielleicht hilft das ja schon und ich sollte es einmal üben: tiefgründig und sanft zu lächeln.



Macarons und was sie mich lehrten – ein Selbstmach-Versuch

Der Südwesten Frankreichs war lange wie eine zweite Heimat. Mit 21 Jahren lernte ich surfen und verliebte mich in diesen Lebensstil. Unzählige Wochen verbrachten wir an den Stränden zwischen Moliet und Lissabon.
Natürlich fielen sie mir in Biarritz schon damals auf. Doch nie wäre ich auf die Idee gekommen soviel Geld (heute 1.50 bis 2 Euro) für einen kleinen bunten Keks mit Füllung auszugeben. Dann wurden sie in Amerika berühmt. Plötzlich bombardierte mich die Bloggerwelt mit kitschigen Fotos und ich erfuhr, wie sie heißen – Macarons.


Im Sommer 2011 war es dann soweit: Wir standen zu viert in Biarritz in einer Macarons-Bäckerei und jeder durfte sich drei Stück aussuchen. Ich übersetzte die Geschmacksrichtungen, die Kids wählten nach Farben. Wir setzten uns auf eine Bank mit Blick auf den Atlantik und dann – verstand ich. Was da in meinem Mund passierte, war unbeschreiblich. Diese kleinen bunten Dinger waren unglaublich köstlich: außen eine hauchdünne knackige Hülle, dann ein knatschiges Keksinneres und schließlich eine wunderbar schmelzende Creme mit Geschmack. Oh, Himmel!
Nie wieder fand ich vergleichbare Macarons. Die Idee reifte, sie einmal selber zu machen. Als schließlich sogar Tchibo eine Macaron-Silikonmatte im Programm hatte, dachte ich, nun hat sie also wirklich jeder gebacken, jetzt aber flott.
Ich wählte den letzten Sonntag, den Weltbacktag, zum Tag X.
Schon lange zuvor hatte ich die charmante Seite der Französin Aurélie gefunden, die aus dem Macarons-Backen ein kleine Wissenschaft macht. Das war mir sympathisch (außerdem bietet sie auch Kurse an). Auf ihren Rat hin, hatte ich schon vor einiger Zeit die professionellen Lebensmittelfarben als Paste gekauft und zwischendrin mal einen Regenbogenkuchen damit gebacken. Ich wählte also nun ihr Macarons-Rezept und las mir auch noch einmal aufmerksam ihre Tipps durch. Bei deren Lektüre war mir eigentlich schon klar, wie der Hase lief und ich hätte lieber einen Waldspaziergang machen oder einen Kuchen backen sollen.


Um es kurz zu machen: Macarons zu backen ist nicht mein Ding. Zwar fand ich das Abwiegen der peinlich genauen Grammzahlen noch ganz spannend – immerhin habe ich mal zwei Semester Chemie studiert und 11 Analysen gekocht – doch das ewig währende Sieben, der zuvor feingemahlenen Mandel-Puderzuckermenge ging mir auf den Senkel. Man verbraucht unglaublich viel Geschirr vor lauter Abmessen, Einrühren, Sieben, Unterrühren und Spritzen. Dann muss das Backpapier ganz genau zugeschnitten sein, damit es gerade liegt und die Baisermasse zu runden Klecksen verlaufen kann (und sie verläuft, oh ja, langsam und schleichend). Die Masse muss in einem einzigen, wohl dosierten Drücker aus der Tülle gespritzt werden. Auf keinen Fall kann man noch etwas Masse nachspritzen, dann funktioniert die Oberflächenspannung nicht mehr und man erhält hubblige Schalen. Schließlich das Ofen-Problem. Ich weiß nun, dass mein Ofen etwas heißer ist, als im Rezept gefordert, d.h. ich hätte ihn auf 130 Grad stellen und dafür die Backzeit um ein paar Sekunden verlängern müssen.


Wie gesagt, im Chemiestudium mochte ich solche Spitzfindigkeiten, aber nicht beim Backen. Schließlich wählte ich als Füllung eine Ganache aus weißer Schokolade und Sahne. Blöderweise kann man nur geringe Mengen starker Aromen zusetzen, sonst wird sie nicht cremig fest. Und das bedeutet beim Obst-Macaron: Frucht-Ester, also künstliche Aromastoffe – zu den chemischen Farben. Mhm.
Ich versuchte es trotzdem mit einem Erdbeer-Rhabarber-Mus. Nach einem Tag Trocknung hätte ich die Schalen durchaus mit der Ganache füllen können. Doch der Geschmack der weißen Schokolade war trotzdem noch sehr penetrant. Außerdem hatten wir die kleinen Baiserschalen inzwischen alle aufgegessen. Erstens kriegt man ja nicht viel raus aus der Rezeptmenge und zweitens waren sie lecker.


Mein Resümée? Es gibt Dinge, die kann man nicht nach hause holen. Dieser ganz besondere Rioja schmeckt eben am Strand von Malaga am besten, Pastéis de Nata muss man in Sintras genießen, Pfefferminztee mit hundert Kilo Zucker schmeckt nur im Wind von Tanger und Giradellis Schokosirup eben nur auf dem Eisbecher bei Giradelli in San Franzisko.
Aber das ist doch toll, oder?
Ich freue mich auf die vielen Reisen voller lukullischer Genüsse, die noch vor mir liegen.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Köstliches Rhabarber-Crumble mit Sahnequark und Kompott

Ich liebe ihn einfach, denn er riecht nach Sommer – Rhabarber.
(Letztens entdeckte ich ein Parfum, dass nach ihm riechen soll. Das werde ich mir mal unter die Nase halten. Die Marke 4711 hat ja versucht, mit neuen frischen Düften ihr muffiges Alte-Leute-Image loszuwerden. Mal riechen, ob das funktionierte. Falls noch jemand ein anderes Rhabarber-Parfum kennt, immer her mit dem Tipp.)


Gestern gab es zum Abendbrot Rhabarber satt. Wer sagt denn, dass Abendbrot immer herzhaft sein muss.
Zwei Rezepte bereitete ich vor, um daraus eine Köstlichkeit zu kreieren. Zuerst ein Rhabarber-Erdbeerkompott und dann ein Crumble. Ein Crumble ist etwas sehr feines, das man mit allen möglichen Obstsorten flott herstellen kann. Normalerweise macht man es in einer Auflaufform. Doch seit neulich bin ich sehr in kleine Gläschen verliebt. Außerdem sind die kleinen Crumble im Gläschen auch am nächsten Tag noch superfrisch und lecker. Also: sehr praktisch und hübsch anzusehen.
Hier mein Gläschen Crumble mit Rhabarber:


Man braucht: 3 Stangen Rhabarber / 100 g Vollkornhaferflocken / 100 g + 3 Eßlöffel Zucker / 100 g (+ etwas zum Einfetten) Butter / 50 g Mehl


So geht´s:
Den Rhabarber waschen, schälen und in dünne Scheiben schneiden. Zirka 7 Gläschen mit Butter einfetten. Rhabarber darauf verteilen und ordentlich mit Zucker bestreuen. (Rhabarber ist sehr sauer. Wer das mag, nimmt eben weniger Zucker.) Die Gläschen bei 200 Grad für 10 Minuten in den Ofen stellen.


In der Zwischenzeit aus Zucker / Haferflocken / Butter und Mehl ein Crumble herstellen, also die Zutaten zu Krümeln verkneten.
Die Krümel auf den Rhabarber verteilen. Dann die Gläschen noch einmal 15 Minuten in den Ofen schieben.


Das Crumble schmeckt lecker mit Sahne oder Eis. Oder eben so, wie ich es machte.
Der perfekte Sahnequark:
Ein Teil Sahne schlagen. Ein Teil aus einer Hälfte Joghurt (3,5%) und einer Hälfte Quark (mindestens 10%) sowie Vanille und Zucker nach Belieben dazugeben. Alles vermengen.
Diesen wunderbaren Quark auf das erkaltete Crumble geben und darauf das Rhabarber-Erdbeer-Kompott anrichten.
Oh, Himmel! So schmeckt der Sommer und das Glück.

Nachtrag 28.06.2013: Heute lud mich die Küchenmaus ein, dieses Rezept beim Rhabarber Event vorzustellen. Warum nicht?

Freitag, 10. Mai 2013

Der Frage-Foto-Freitag

Heute zum Freitag: die Antworten auf Steffis Fragen in Bild und Wort – heute mal mehr Bild.

1. Ein schönes Gefühl?


... bekomme ich, wenn ich einen leckeren Käsekuchen (noch besser Cheese Cake) betrachte. Ich spüre nahezu zitternd vor Gier wie sahnig sich die Leckerei im Mund anfühlt. Kennt Ihr das?


2. Eine schöne Idee?


... ist dieser Baumring der Initiative Johannesplatz gleich um die Ecke. Ein netter Picknickplatz in der Abendsonne.


3. Eine schöne Kombination?


... im Atelier Aufschnitt.


4. Schön einfach?



5. Einfach schön ...


... sind die Dekorationen, wenn Mutter Natur sie in die Hand nimmt

Donnerstag, 9. Mai 2013

Beauty is where you find it # 63

Nics heutiges Thema heißt "Zeit für mich". Mich hat das sehr nachdenklich gemacht.
Als freie Autorin und Redakteurin habe ich keine "normale", fremd definierte Arbeitszeit. Ich kann quasi arbeiten wann und wo ich will, Hauptsache ich erfülle die Deadlines für Artikel-, Manuskript- oder Lektoratsabgaben. Heissa, mag der eine oder die andere denken, welche Freiheit! Wieviel Zeit für mich!
Doch weit gefehlt. Denn dadurch, dass ich keine "Bürozeiten" habe, arbeite ich quasi immer! Ich wage es, Zeit mit den Kindern zu verbringen und hin und wieder hinaus in die Kulturlandschaft zu entfliehen, auch gönne ich mir das Reisen, doch ansonsten arbeite ich tatsächlich immer. Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen Montag oder Sonntag, zwischen 10 Uhr morgens oder 12 Uhr nachts. Einfach mal abschalten, mir Zeit für mich zu nehmen – auch wenn ich es theoretisch könnte - wage ich nicht. Unruhe bemächtigt sich dann meiner, "ich sollte und ich könnte doch jetzt lieber", denke ich. Das ist nicht gesund, ich weiß das. Ich habe einen mehrfachen Tinitus und immer mal wieder gern einen angedeuteten oder echten Hörsturz. Und doch, und doch, ich kann nicht ruhen.
Manchmal würde ich gern das Gras wachsen oder die Wolken vorbeiziehen sehen. Und dann erwische ich mich dabei, wie ich diese Motive in eine neue Geschichte einbaue oder bedauere, die Kamera nicht dabei zu haben.
Ich glaube, ich muss noch viel lernen. Aber bereit dazu wäre ich.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Im Dschungelfieber – mein neues Buch

So manches Mal liegt man ja voll im Trend ohne es zu wissen oder überhaupt nur zu ahnen. Das dachte ich, als ich letztens diese Seite in der Frauenzeitschrift Maxi fand.


Nicht, dass ich irgendwelche Kleidungsstücke oder gar Schuhe besäße, die mit einem grünlichen Urwaldmuster bedruckt wären. Ich bin sowieso ehr der Typ, der hinfahren würde als den Dschungel am Leib zu tragen. Trotzdem. Ich bin im Dschungelfieber und seit zwei Tagen ist es offiziell. Die Vorankündigungen meines Verlags sind draußen und ich darf mein nächstes Abenteuer von Kurt, Sandro und der Prinzessin zeigen:


Es spielt im ... Tada! ... Dschungel. Meine drei Weltretter tragen bei ihrem Abenteuer aber auch keine Mode mit trendigen Urwaldprints. Das könnte man aber tun, wenn man gemütlich am Pool oder am Strand, im Garten, in der Hängematte oder auf dem Balkon in der Sonne liegt und das Abenteuer liest oder vorliest.
Das Buch ist wie auch das erste ab 10 Jahren zum Selbstlesen und ab 8 Jahren, wenn man es vorgelesen bekommt. Ab Juli kann man es kaufen.


Hier schon mal der Klappentext. Aber eigentlich ist natürlich alles ganz anders. Wie das nun mal so ist mit Klappentexten. Ich hätte zum Beispiel noch erwähnt, dass Kurts Mutter in großer Gefahr ist, dass Kurt beinahe von einem ekligen Kapuzenmann geküsst wird und dass die Kinder ein geheimnisvolles Dorf mitten im Dschungel ... naja, ich habe das Buch ja auch geschrieben, ;-).

Samstag, 4. Mai 2013

Kramschubladen und Soja Soßen Fische

Gestern waren wir mal wieder Sushi essen.
(Im Heimatstädtchen gibt es leider nicht allzu viele Möglichkeiten. Wir haben inzwischen alle durchprobiert. Gestern waren wir im KenDo in der Kasinostraße 2. Meine Nummer Eins war und ist das Chin-Su in der Kranichsteinerstraße 8. Das mal nur am Rande.)
Wenn ich Soja Soße esse muss ich immer an diese Plastikfische denken, die man oft im Sushi to go bekommt. Ich hebe die immer eine Weile auf, weil ich mal etwas daraus basteln möchte. Sie liegen dann in dieser Kramschublade in der Küche. Diese Schublade füllt sich auf gar beängstigende Weise übers Jahr mit allerlei Kleinkram. Alle 12 Monate schmeiße ich alles weg, damit wieder Platz ist für den Kleinkram des nächsten Jahres, den man vielleicht noch mal gebrauchen kann.


Vor einiger Zeit bastelte ich aber tatsächlich mal eine Kette aus so einem Fisch. Schön finde ich die. Hier hatte ich darüber schon geschrieben.
Heute war ich neugierig und habe mal geschaut, was (und ob) andere (etwas) aus diesen Fischen machen. Viel habe ich nicht gefunden. Dafür aber jemanden, der nahezu exzessiv damit arbeitet. Der wohnt allerdings an der Quelle und muss sich nicht ständig Sushi to go kaufen.

Die Werke einer Designerin aus Melbourne:




Kunst in Tokyo:





Und eine nette Dekoidee von Recyclart:

Freitag, 3. Mai 2013

Freitagsfragen und endlich ein Ort am Wasser für das Heimatstädtchen – das "Woog"

Nachdem ich in der letzten Woche aussetzte, heute wieder Steffis Freitagsfragen.

1. Dein Bild der Woche ...


... entstand im Vorbeifahren. Dieses paste up ergriff sofort mein Herz. Vielleicht, weil es solche und solche Zeiten gibt. Und gerade sind eben solche.

2. Was wirst Du heute nicht machen?


Ganz klar: Ich werde heute nicht im Eisbach surfen. Das werde ich sowieso niemals tun. Denn erstens wohne ich gar nicht in München und zweitens könnte ich das auch gar nicht erst einmal heimlich üben. Trotzdem nett, dass sich die Surfer einst diese Welle mitten in der Stadt erobert haben. Seit 3 Jahren ist das Surfen dort legal und es gibt eine eigene Website.

3. Was hat Dich diese Woche überrascht?

... was auf der Eröffnung des neuen "Woog" los war.


... unglaublich viele Leute, die Presse, der Oberbürgermeister mit seiner Frau und die ganze Schickeria des Heimatstädtchens tummelten sich auf der grandiosen Terrasse, ...


... endlich ein Ort, ein Restaurant, ein Café am Wasser. Zwar liegt der Woog schon immer inmitten der Stadt, doch bisher konnte man ausschließlich Selbstmitgebrachtes oder versalzene Pommes vom SeebadKiosk gegenüber verzehren. Nun ist das anders.


... nun kann man direkt nach seinen Schwimmrunden auf der – oh, mein Gott, ist das schön! – SEETERRASSE frühstücken oder abends einen Wein trinken.




Überaus charmant finde ich diesen Schwimmreifen. Er stammt aus einer Kunstaktion im Rahmen des Architekturfestivals "stadt finden" im Sommer 2011. Hier schrieb ich darüber.


Damals sah dieser Ort übrigens noch so aus ...


Dank an Euch, dass das nun anders ist.


4. Wofür hattest Du wenig Zeit?

... müßig all das aufzuzählen oder gar zu fotografieren.

5. Mit wem oder was hast du schöner Weise viel Zeit verbracht?

Klar, mit meiner Lektorin, Angela Mense vom Tulipan Verlag. Und natürlich mit Kurt, Sandro und der Prinzessin. Das Buch kommt ja nun bald heraus. Es gibt bereits ein fertiges Cover Bild und einen Titel. Zeigen und verraten darf ich den aber erst, wenn die Vorausschauen des Verlags verschickt sind. Doch dann stante pede. Ist doch klar.

Außerdem habe ich mal wieder etwas mehr Zeit mit meiner Freundin Meike verbringen dürfen – zum Beispiel hier. Vielleicht habt Ihr ja schon unsere neue Seite "Die Kulturatorinnen" entdeckt?