Letzten Freitag organisierten meine Freundin Meike und ich das zweite Kleid at Night-Event im Heimatstädtchen. Unser bescheidener Beitrag die Welt ein bisschen besser zu machen.
So haben wir das angestellt (zum Nachahmen dringend empfohlen!):
Zuerst aber die Idee:
Jeder besitzt einen Kleiderschrank und beinahe all diese Schränke sind völlig überladen. Einfach ausmisten und säckeweise Textilien in den Rote Kreuz Container schmeißen, kann nicht die wahre Lösung sein. Zumal das Rote Kreuz wegen dieser Container schon in die Kritik geriet.
Auf der anderen Seite kauft sich frau eben auch gern neue Kleidungsstücke. Unabhängig davon wie voll und laut der heimische Kleiderschrank ist und ächzt. Es geht ja nicht nur um das Bedecken von Blössen oder das Wärmen von Rumpf und Gliedern.
Dagegen steht der Wunsch, möglichst wenig Schaden anzurichten – auf der Erde aber auch bei den Frauen und Kindern in produzierenden weit entfernten Ländern.
Keine noch so bemühte Kleidungsfirma ist wirklich fair, ökologisch oder gar nachhaltig. So bleibt als die am wenigsten belastende Form des Kleiderkaufs der Second-Hand-Kauf. Doch ob man gerade an dem Tag fündig wird, da man einem dieser kleinen, oft etwas muffig riechenden Läden einen Besuch abstattet?
Wir wollten all diese Überlegungen zusammenbringen und erfanden "Kleid at Night" – einen anziehenden Abend mit Second Hand Mode, Musik und Getränken in launiger Atmosphäre.
Freunde stellten uns ihre Bar zur Verfügung, wir aquirierten etwa 25 Mädels und 2 Jungs, die ihre Schränke leer räumten, wir entwickelten einen Flyer ...
... schrieben und verschickten Pressetexte, wir organisierten Kleiderständer und Bügel und baten DJ Alexandre seine französische Plattensammlung bereit zu halten.
Am Tag selbst verwandelten wir den Veranstaltungsraum in eine riesige Boutique. Über 1000 Kleidungsstücke und bestimmt 100 Paar Schuhe etikettierten wir (Kürzel des Verkäufers und Preis), hängten sie auf Bügel und sortierten sie nach Farben. Es sah toll aus. Eine Gemeinschaftsumkleidekabine bastelten wir aus Moltontücher, eine Bar mit allerlei Getränken stand bereit sowie Sitzmöglichkeiten für ein erholendes Verweilen. Für gelangweilte Männer richteten wir eine Männerspielecke ein dort hinten um den falschen Kamin herum, ;-).
Punkt 18 Uhr erklang das erste Chanson und hunderte Damen allen Alters, einige Herren und Kinder stürmten unser Reich.
Am Ausgang saßen wir an der Kasse (darum konnte ich auch leider nicht herumlaufen um tolle Fotos zu schießen. Diese hier sind quasi zwischendurch aus dem Hüftgelenk entstanden). Mit Hilfe der Kürzel konnten wir dann später den jeweiligen Verkäufern die entsprechenden Einnahmen errechnen. Um 22 Uhr packten wir alles wieder zusammen und räumten auf.
Es war anstrengend, es war toll, wir machen es wieder.
Und ein bisschen stolz auf uns sind wir auch. Darum möchte ich unsere Aktion auch hier vorstellen:
Tolle Idee, in einer schönen Location entspannt Second Hand Kleider zu shoppen und dabei die Welt ein klein wenig zu verbessern. Ich hoffe, dass ich es auch mal schaffe, vorbeizukommen.
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