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Sonntag, 27. Oktober 2013

Herbst im Haus

Der Herbst gibt sich wirklich alle Mühe. Und bevor der Winter das Draußen grau und braun anmalt, kann man noch mal schnell in die Gärten und auf die Felder vor der Stadt hüpfen und vom Rande Schönes für die heimische Vase holen. Beispielsweise: Maisschüsse, Fenchelblütenstände, Ringelblumen, verblühte Hortensien.




Freitag, 20. September 2013

Herbstbilder

Ich bin nicht froh über den Herbst. Er kommt vor dem Winter. Es ist schon kalt und ungemütlich. Außerdem hat er mal wieder Schnupfen mitgebracht. Trotzdem. Er gibt sich schon große Mühe, oder?












Montag, 5. August 2013

Neues vom urbanen Acker

Nach vier Wochen unterwegs war ich ganz gespannt, was sich so auf dem Acker getan hatte. Bewaffnet mit Gießkanne, Hacke und Kamera verbrachte ich zwei Stunden auf dem Feld. Es machte so viel Spaß, dass ich völlig die Zeit vergaß und nach 2,5 Stunden Feldarbeit bei 33 Grad in der prallen Sonne mit einem Mordssonnenbrand zum See radelte. Egal. Es hat sich gelohnt. Als Neu-Demeter-Urban-Gardener schreibe ich mir alles auf und lerne. Und natürlich koche, brate und grille ich köstliches Gemüse.


Die erste der 27 Reihen gehört den essbaren Pflanzen. Kornblumen, Ringelblumen und Borretsch stehen in voller Pracht. Man könnte die Blüten und die Borretschblätter zu Salaten geben. Doch es tummeln sich unglaublich viele Bienen und Hummeln darinnen. Sollen sie sie haben.


Zucchinis wachsen ja zu enormer Größe. Zum Glück gibt es eine Menge Gerichte, die man daraus bereiten kann. Am liebsten mag ich sie in sehr, sehr dünne Scheiben geschnitten (Sparschäler), mit Olivenöl und Salz aufs Backblech gelegt und kurz gegrillt (oder eben gleich auf den Grill, klar).
Als wir 1983 "in den Westen" kamen, waren Zucchinis und Kiwis schon etabliert. Doch kurz zuvor war das noch nicht so. Eine Freundin erzählte mal, sie hätte als Kind ein Gespräch belauscht, in dem gärtnernde Nachbarn von ihren neuen Kiwis schwärmten. Die seien "sooooooo groß"und dabei zeigten sie mit ihren Händen etwas an, das nur Zucchinis gewesen sein konnten.


Die Kürbisse blühen wie verrückt. Leider sind die Blüten von der Hitze ganz schlaff und fast geschlossen. Denn eigentlich würde ich sie gerne einmal in Bierteig ausbacken. Na, vielleicht morgen.


Wir sind uns ein bisschen unsicher: Sind das Zucchinis oder Kürbisse? Die Blätter ähneln den Kürbissen, aber wie sollen die denn alle groß werden? Da ist doch gar kein Platz. Kathrin hat gestern mal eine Kugel mitgenommen und ruft nachher an, um was es sich handelt.


Petersilie. Wunderbar. Erst kann man aus den Blättern Salat und Tabulé machen, später werden wir die Wurzeln ernten.
Es ist gar nicht so leicht, Wurzeln wie Möhren oder Pastinaken dem Erdreich zu entreißen. Sie stecken bombenfest. Ich greife das Blattgrün und ruckle und drehe vorsichtig so lange, bis die Wurzel aufgibt. Das klappt aber nicht immer. Kathrin will mir die Tage noch einen Wurzel-Ernte-Trick zeigen. Ich bin gespannt.


Die Maispflanzen stehen zur Begrenzung der einzelnen Saisongartenparzellen. Ich freue mich schon auf die Kolben. Die kann man in den Blättern belassen auf die Glut eines Feuerchens (oder Grills) legen.


Ha! Nachdem unsere selbstgezogenen Wassermelonen wegen der langen Kälte im Mai eingegangen waren, kaufte ich noch einmal kleine Pflänzchen nach. Sie sind inzwischen riesig und bedecken große Bereiche. Sie blühen auch reichlich. Wegen der Hitze gibt es sogar zwei Melonen. Noch sind sie erst wenige Zentimeter groß, aber mal sehen, vielleicht werden sie ja etwas.


Eigentlich bin ich keine Bioeinkäuferin (außer bei Fleisch). Doch ich liebe selbstgezogenes Gemüse. Denn das schmeckt wirklich viel besser (bei Bioprodukten, die ja doch in Massen produziert und optimiert sind, finde ich das nämlich nicht).
Es ist auch erstaunlich, wie sich unserer Seegewohnheiten mit dem Wunsch, sich besser und gesünder zu ernähren, geändert haben. Früher als "verschrumpeltes Zeug" verschrien, lösen solche Bilder bei mir Gelüste aus. Ich weiß eben, wie köstlich die Möhren sind.


Die Tomaten sind noch grün. Die haben sich von der langen kalten Periode wirklich einschüchtern lassen.


Der Feind! Auch wenn er hier so niedlich versucht, eine Fluchtpyramide zu bauen. Kartoffelkäfer und ihre Larven fressen alle Kartoffeln und auch die Auberginen ratzekahl. Darum müssen wir sie einsammeln und vernichten. Selbst die freilaufenden Hühner auf dem Nachbarfeld mögen sie nicht fressen, weil sie bitter sind.
Als Kind fand ich sie sehr schön und stoppelte über die Kartoffelfelder, um sie zu sammeln und in kleinen Gläsern zu halten. Da wusste ich noch nicht, welch Schädlinge sie sind. Sie gerieten einst sogar in die Propaganda-Hetze des "Kalten Krieges", als die damalige DDR-Regierung behauptete, die "Amikäfer" wären extra mit Kartoffelkäferbomber von den Amerikaner abgeworfen worden, um die Bevölkerung zu schwächen.


Einfach schön!
Es gibt viel zu tun.

Sonntag, 16. Juni 2013

Geschichten vom Acker einer urbanen Gärtnerin

Seit mehr als sechs Wochen bin ich nun ein Urban Gardener. Just in diesem Jahr hat das Wetter nicht mitgespielt, so dass meine romantischen Träume des täglichen Ackerns und köstlichen Erntens erst einmal zu einem großen Teil ins Wasser fielen. Doch nun geht es los. Und ein bisschen geerntet habe ich auch schon.


Unsere Saisongärten auf dem Oberfeld sind nach demeter-Richtlinien bepflanzt. Das heißt, nach eben jenen darf ich auch nur handeln. Darum habe ich nicht gedüngt und hoffe, dass keine Ungeziefer ihr Unwesen treiben werden.
Einige Sorten sind schon vergangen in der Fruchtfolge. Der Spinat war köstlich. Die Radieschen waren nicht so eine Wucht: scharf und trocken, aber trotzdem völlig von Würmern zerfressen.


Der Fenchel wächst. Wir haben die Feld-Streifen bepflanzt und besät gepachtet. Ich bin sehr überrascht, wie viel Platz jede einzelne Pflanze bekommen hat. Viele andere Stadtgärtner haben dazwischen noch ordentlich nachgepflanzt und gesät. Eigentlich hätte ich das auch gern getan, denn mir will die zu erwartende Ernte so gering erscheinen. Doch wir sind drei Mädels, so dass ich das nicht allein entscheiden kann. Ich werde also in diesem Jahr viel beobachten und dann mein Wissen im nächsten Jahr anwenden.



Die Zwiebeln stehen in Reih und Glied, nur manche machen hübsche Sperenzien.


Pflücksalat ist etwas Wunderbares. Die Blätter sind zart und köstlich. Außerdem kann man ihn perfekt portionieren – man pflückt Blatt für Blatt so viel man braucht. Der Rest bleibt stehen und frisch.


Die Erbsen haben ein Rankgerüst bekommen. Sie blühen noch, weil es so lange so kalt war. Wenn die Schoten kommen, kann man diese im Ganzen essen. Lässt man sie länger an der Pflanze, verspeist man die grünen Kugeln ohne die Schale.


Ein Kürbis kämpft sich aus dem Samen durch die vom vielen Regen betonharte Erdkruste. Der viele Regen und die folgende Verdichtung der Erde hat bei manchen Pflänzchen zu Sauerstoffarmut geführt. Da hilft nur das Auflockern mit einer Hacke. Wie schön, dass mir das großen Spaß macht.


Ich freue mich schon auf den Mangold. Dann kann ich wieder diese köstliche Suppe kochen. Ich habe gesehen, dass ein Feldnachbar zusätzlich Mangold mit roten und gelben Stielen angepflanzt hat. Der sieht toll aus (also der Mangold, :-)). Das merke ich mir mal für´s nächste Jahr.


Mit unserem Kohl und auch mit dem Kohlrabi haben wir großes Pech. Krähen haben fast die gesamten Pflanzen weggefressen. Nun weiß ich auch, warum so viele andere Gärtner Netze gespannt oder funkelnde CDs aufgestellt haben.


Am letzten Donnerstag haben wir erst die Tomaten rausgesetzt. Andere machten das früher und versuchten die empfindlichen Pflanzen mit Tüten vor Wind und Kälte zu schützen. Das hat nicht überall geklappt. In der ersten Juniwoche wurde oben auf dem Feld nachts noch Frost gemessen.
Die schöne Wimpelkette hat übrigens meine Feldkollegin Kathrin genäht. Wer auch etwas von ihr genäht haben möchte, kann sie ja mal im Atelier Aufschnitt besuchen.


Eine Reihe im Feld gehört den essbaren Blumen. Kathrin freut sich schon auf den Borretsch. Der sei ganz köstlich im Salat. Er schmecke wie Gurken, darum wird er auch Gurkenkraut genannt. Obwohl  sich seine kleinen rauen Haare etwas seltsam auf der Zunge anfühlen müssen. Borretsch wächst zuhauf und eigentlich überall. Er sieht sehr schön aus, wenn er blüht.


Ein Blick in Nachbars Garten. Wann immer man herkommt, es sind immer Menschen hier und gärtnern. Das vermittelt einen großen Frieden. Und den können wir gerade alle gut gebrauchen, glaube ich.

Samstag, 15. Juni 2013

Holunderblüten

Sicher habt Ihr es schon längst gesehen und gerochen – der Holunder blüht endlich. Also hinaus, 20 Dolden geschnitten und Sirup draus gemacht. Der ist gesund und schmeckt. Den Großen in Sekt, den Kleinen in Mineralwasser. Wie es geht, steht hier, in meinem Holunderblüten-Post vom letzten Jahr.




Mittwoch, 1. Mai 2013

Feldübergabe – ab heute bin ich ein Urban Gardener


Vor drei Jahren hielt ich eine Broschüre in Händen, in der das Projekt "Saison Garten" vorgestellt wurde. Initiiert von der Supermarktkette tegut und umgesetzt auf dem Hofgut Oberfeld, nur 15 Fahrradminuten von meiner Haustür entfernt. Damals war ich schon sehr angetan, in diesem Jahr bin ich dabei – bin einer von den vielen urban gardeners.




Heute standen wir aufgeregt zur Feldübergabe im kalten 1. Mai-Wind und lauschten dem Öko-Landwirt Herrn Müller-Cuendet, was denn nun eigentlich auf den 200 Mietfeldern vorgesät und -gepflanzt wurde und wie man nach den demeter-Richtlinien damit umgehen muss, damit die Ernte ökologisch korrekt, schmackhaft und reichhaltig ausfällt. Viele Bekannte, Freunde und Familie sind dabei.



Viel erkennen konnte man noch nicht von der Saat. Unser Feld hat 70 qm, liegt direkt neben einem Wassercontainer und wir teilen es uns zu dritt. 26 Reihen hat jedes Feld. Darauf finden sich von Kartoffeln über Mairübchen, Kohl, Salat, Pastinaken und Erbsen bis zu essbaren Blüten und Mais eine wunderbare Auswahl an Gemüsesorten. 16 Quadratmeter bleiben uns noch zur freien Bepflanzung. Da versucht das Söhnchen dann unter anderem eine Wassermelone zu ziehen. Doch mit dem Auspflanzen der empfindlichen Sorten warten wir noch bis nach den Eisheiligen. So macht das nämlich ein Gärtner.


Ich freue mich sehr auf die Saison. Ich liebe gärtnern, in der Erde wühlen, Unkraut jäten, hacken, Pflanzen wachsen sehen, ernten. Wir wollen ein buntes Fähnchen am Zugang unserer Parzelle aufstellen. Die hat übrigens die Nummer 92.


Falls uns zur Erntezeit die Ideen für Gemüsegerichte ausgehen sollten, hat mein Schwesterherz schon vorgesorgt. Sie schenkte mir zu Weihnachten "Das Saisongarten Kochbuch", das im letzten Jahr mit vielen Gärtnern des Oberfelds entstanden ist. Die Fotografien der leckeren Gerichte machte übrigens mein Schwager Albrecht Haag.