Vor einigen Wochen – oder gar immer noch? – kursierte ein animiertes Video über die dümmsten Arten zu sterben. Die Kids ömmelten sich weg und wir vergaben Ranglistenplätze. Das inspirierte mich.
Nun befinden sich ja die Helden meines entstehenden Buches gerade mitten im Regenwald und das in quasi aussichtsloser (angstvoll, verloren, nass geregnet, im Dunkeln) Situation. Mir gefiel die Idee, dass sich die Drei, um sich abzulenken und Mut zu machen, schaurigste und allerdümmste Arten zu sterben erzählen. Weil meine Freundin Katinka für solche Fälle immer die Richtige ist, bat ich sie um ihre persönliche Liste der albernsten Tode.
Was ich von Frau Buddenkotte geschickt bekam, war eine allerliebste Szene, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Protagonisten sind (in order of appearance):
"... Sandro blickte bestürzt drein, als hätte er gerade ein großes Geheimnis gelüftet.
* das Leben
* Kurts Papa (in Wirklichkeit Frau Herden)
das Foto, drei Tage nach dem Unfall, man beachte die Stelle am Kinn
* Sandros Tante Katja (in Wirklichkeit Frau Buddenkotte)
hier rechts im Bild, fröhlich singend und tanzend mit Dagmar Schönleber und der anderen Protagonistin
* eine Scheibe PizzaSalami und eine Tube Sekundenkleber
Viel Vergnügen!
Zur Einstimmung hatte ich eine kleine Vorlage gegeben:
"Eine Gottesanbeterin heiraten", sagte Sandro.
"Ist das nicht ein bisschen gemein? Also, ich finde man sollte sich nicht über Menschen lustig machen, die an Gott glauben", empörte sich die Prinzessin.
Sandro und ich starrten sie erstaunt an.
"Eine Gottesanbeterin ist eine riesige Grille, die ihr Männchen auffrisst, wenn sie es nicht mehr braucht", erklärte Sandro.
"Ach, so", hauchte die Prinzessin und klang, als wäre sie ganz rot geworden.
"Ist das nicht ein bisschen gemein? Also, ich finde man sollte sich nicht über Menschen lustig machen, die an Gott glauben", empörte sich die Prinzessin.
Sandro und ich starrten sie erstaunt an.
"Eine Gottesanbeterin ist eine riesige Grille, die ihr Männchen auffrisst, wenn sie es nicht mehr braucht", erklärte Sandro.
"Ach, so", hauchte die Prinzessin und klang, als wäre sie ganz rot geworden.
Und nun Katinkas Text:
"... Sandro blickte bestürzt drein, als hätte er gerade ein großes Geheimnis gelüftet.
"Wenn man es so sieht, ist eigentlich jede Art zu sterben saublöd", meinte er, und die Prinzessin nickte. "Ja, aber wenn jetzt Kinder sterben, ist das noch blöder, oder?"
Kurt fand das auch.
"Dann lasst uns doch lieber gaaanz bescheuerte Todeasarten überlegen, die nur Erwachsenen passieren können."
Tilda und Sandro sahen ihn verdutzt an, als hätte Kurt gerade etwas sehr Dummes gesagt, und wenn er ehrlich zu sich war, dachte Kurt das auch. Aber trotzdem bemühte er sich, sich ganz schnell ein paar Dinge zu überlegen, die nur Erwachsenen passieren konnten.
"Beim Pizza-Essen", schlug er vor. "Wenn es bei uns einmal im Jahr Pizza gibt, sagt Oma immer: Nimm Messer und Gabel, und schneid sie in ganz kleine Stücke, und puste drauf, sonst verbrennst du dich."
"Aha," sagte Sandro. "Und?"
"Na ja, meinte Kurt. "Wenn Oma nicht guckt, schnappt mein Vater sich dann doch ein großes Stück, mit den Fingern, und schlingt es runter. Obwohl er weiß, wie heiß das ist. Und einmal ist ihm die Salamischeibe am Kinn kleben geblieben, die hat sich richtig eingebrannt ..."
"Iihhh", schrie Tilda.
"Iihhh", schrie Tilda.
Doch dann war sie zu neugierig, um sich weiter zu ekeln.
"Aber er ist daran nicht gestorben", stellte sie fest.
Kurt rollte mit den Augen.
"Nein, offenbar nicht. Aber er hat geschrieen, und ich hab ihm ganz schnell mein Glas Milch gegeben, und Brandsalbe geholt. Aber, wenn er alleine gewesen wäre, hätte er daran sterben können. Vielleicht."
Sandro nickte.
"Ich habe euch doch mal von meiner Tante erzählt, der komischen. Also die ganz komische – Tante Katja. Die kann ganz schlecht sehen, die bräuchte eigentlich so eine Brille wie du, Kurt, aber sie setzt gar keine auf."
"Und deswegen lebt sie in Lebensgefahr? Weil sie immer vor ein Auto laufen könnte? Oder in einen Abgrund stürzen?", fragte Tilda. "Das kann doch auch Kindern passieren."
"Und deswegen lebt sie in Lebensgefahr? Weil sie immer vor ein Auto laufen könnte? Oder in einen Abgrund stürzen?", fragte Tilda. "Das kann doch auch Kindern passieren."
"Nein, bei Kindern achten Eltern immer darauf, dass die ihre Brillen aufsetzen", schwor Kurt, "und ihre Mützen aufsetzen, und ihre Pizza so essen, dass es keinen Spaß macht."
Sandro war aber noch nicht fertig mit der Geschichte über seine komische Tante.
"Also, meine Tante Kati hatte mal so Bläschen an der Lippe, und da wollte sie diese Salbe drauf machen. Aber stattdessen - hat sie die falsche Tube genommen, und sich Sekundenkleber draufgeklebt!"
Tilda lachte.
"Das denkst du dir aus. So blöd ist doch keiner."
Aber Sandro bestand darauf.
"Doch, meine Tante schon. Sie musste zum Arzt gehen, und der hat ihren Mund wieder aufgeschnitten. Sie meinte, der Arzt hätte so gelacht, sie wäre am liebsten gestorben, so sehr hat sie sich geschämt."
Da wurden alle wieder sehr still, bis Kurt feststellte: "Aus Scham zu sterben, DAS ist wirklich die allerallerdämlichste Todesart. Lasst uns schwören, das wir das auf keinen Fall machen. Egal, wie alt wir werden."
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