Vorhin entdeckte ich, dass ich ins Bett gehöre. Ein kleiner Virus nagt an mir herum und am Mittwoch soll es nach Lübeck gehen. Da muss ich fit sein, denn am Donnerstag lese ich dort auf dem Bücherpiraten Festival. Also kochte ich Tee, schnappte mir ein Buch und legte mich um. Ich hätte mir lieber einen Kakao machen sollen!
Ich wählte das oberste Buch des Stapels: Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt von Finn-Ole Heinrich – eigentlich ein kleines Buch und dann das.
Lustig ist es, wie Paulina mault, mosert, motzt und meckert, dabei Worte schöpft und aneinanderreiht wie ein gewiefter Slammer. Sie ärgert sich, dass Mama und sie vom Mann, dessen Name nicht mehr genannt werden darf, aus dem einstigen Königreich vertrieben wurden und nun in einem Plastikhaus voller unnützer Plastikgriffe hocken müssen.
Ich musste lachen und erfreute mich der Sprache und des Wortwitzes. Ob das Buch auch den 11Jährigen gefallen würde, für die es geschrieben ist, wusste ich da noch nicht, denn irgendwie fehlte vielleicht etwas die Ge... und dann war ich mittendrin. Plötzlich war da so viel Geschichte, dass ich gar nicht merkte, wie schwer das Schlucken fiel und dass sogar zwei Tränen über meine Wangen liefen. Paulinas Leben hat nämlich plötzlich überhaupt nichts mehr mit Königreichregieren, Hausaufgabenstress oder Katzenmörderfangen zu tun. Zum Glück gibt es Paul und Kakao und auch gleich das Rezept für den besten der Welt dazu. Trotzdem, ich kann mir schwer vorstellen, wie Kakao da noch helfen kann. Vielleicht in Verbindung mit Pfannkuchen? Die besten Pfannkuchen der Welt macht aber der Mann, dessen Name nicht mehr genannt werden darf. Wie es weitergeht, werde ich erst im nächsten Band erfahren.
Das Buch ist auf charmanteste und fröhliche Art und Weise von Rán Flygenring illustriert. Vielleicht tröstet das? Vielleicht macht es alles schlimmer? Ich weiß es noch nicht. Aber ich bin auch nicht die Zielgruppe. Ich bin Mama und brauche jetzt, wie gesagt, erst einmal einen Kakao.
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