Mittwoch, 3. Oktober 2012

Tag der Deutschen Einheit

Heute ist ein besonderer Tag, nicht nur weil wir mitten in der Woche frei haben, sondern weil dieser Tag an etwas ganz Wunderbares erinnert – dass die Deutschen mutig sein können!
Es scheint ja in den unseligen Folgefragen, die sich zum größten Teil um das leidige Thema Geld (Macht und Neid) rankten, beinahe etwas untergegangen zu sein, aber: Vor 23 Jahren wagte es das ostdeutsche Volk aufzustehen, sich zu wehren und zu befreien aus einem totalen Überwachungsstaat, in dem der Nachbar den Freund verraten sollte.
Mir kommen sofort die Tränen, wenn ich daran denke.

Frau Herden wird Thälmann-Pionier

Meine Eltern waren auch mutig, als sie acht Jahre zuvor einen Ausreiseantrag stellten, trotz der Angst, dass nun alles zerbrechen und kaputt gehen würde – immerhin hatten sie zwei kleine Kinder – und zwei Jahre später eines nachts mit uns und je einem Koffer in den Zug in eine völlig ungewisse Zukunft  gen Westen stiegen.
Manchmal weiß ich nicht, ob ich je diesen Mut gehabt hätte.
Natürlich ließen wir viel zurück, von dem wir nicht wussten, ob wir es je wiedersehen würden. Natürlich ist es manchmal traurig, dass ich kein Spielzeug, kein Buch, keinen Strampler (oder gar ein Elternhaus) aus meiner eigenen Kindheit besitze. Vielleicht bin ich darum ja ein Sachensucher und -sammler geworden. Auf alle Fälle aber ein freiheitsliebender Mensch, denn die persönliche Freiheit ist mir das allerhöchste Gut.
Und ein Geschichtenerzähler. In meinen Geschichten verwahre ich meine Erinnerungen, so wie sich manche eben nicht von ihrem ersten Kuschelteddy trennen mögen (den habe ich allerdings auch mitgeschmuggelt).
 Hier kann wer möchte einige Erinnerungen an meine Kindheit in der DDR nachlesen. Man nennt so einen Text (glaube ich) bittersüß.

1 Kommentar:

  1. ich hab mich sehr über deinen heutigen beitrag gefreut, liebe antje. und ich hab den tag von einer anderen seite gewürdigt:)
    herzlichste grüße von einer ostfrau an eine ostfrau

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