Montag, 25. Juli 2011

Treibgut und Beachcombers



Zurück aus dem Urlaub bedeutet auch immer viel Post - die meiste natürlich im Rechner, aber auch "echte" liegt auf dem Esszimmertisch, vom lieben Nachbar und "Molchfütterer" dorthin gelegt. Auch das neue Das Magazin ist dabei - "Treibgut" der monatliche Titel. Wie ungemein passend. Aus Seite 13 lächelt dieser Herr mit der flotten Kette heraus. Wer ist denn dieser Mann mit dem ausnehmend guten Schmuck-Geschmack?

Der Ozeanograph Curtis Ebbesmeyer sammelt und erforscht Treibgut.
Jedes Jahr verlieren Frachter 10 000 Tonnen Ladung ans Meer. Das ist katastrophal und vergrössert die Materialmenge aus der WHIM die Plastikinsel bauen möchte und an der jährlich 100 000 Meeressäuger sterben werden.
Mister Ebbesmeyer sammelt gestrandete einst verlorene Turnschuhe, Plastikenten, Legosteine und andere Konsumgüter ein und erfasst deren Daten. Aufgrund der Orte des Untergangs und des Angespültwerdens ermittelt er neueste Erkenntnisse zu den Meeresströmungen. Das hört sich fast spaßig an. Ist aber wichtig, um die Auswirkungen des Klimawandels zu untersuchen. Denn der verändert bekanntlich die Golfströme, die Folgen sind kaum vorstellbar.
Außerdem konnte Herr Ebbesmeyer errechnen, dass die ersten japanischen Tsunami-Trümmer in einem Jahr an der amerikanischen Westküste stranden werden. Beachcombers warten bestimmt schon. Obwohl ich das gar nicht böse meine, denn irgendwie bin ich ja auch einer.
Manchmal lohnt sich das sogar auch finanziell: Wenn man beispielsweise eine der 28 800 1992 in den Ozean gerutschten Plastikenten findet, bekommt man von der Herstellerfirma 100 Dollar dafür. Die nutzen den Missstand nämlich für Materialstudien.

Natürlich lässt Curtis Ebbesmeyer bei seinen Strandwanderungen die anderen Dinge wie uralte Flaschenpost, Deodorantkugeln, Krebsreusenverschlüsse in Dominosteingestalt oder seltene Glaskugeln auch nicht liegen. Darum ist er inzwischen Kurator einer enormen "Schatzkammer". Ich würde ihn gern einmal besuchen.

Kleine Treibgut-Galerie aus Moliet Plage, Frankreich (- wir durften diese Dinge übrigens nicht in Müllsäcken einsammeln und auf dem Campingplatz in die Mülltonnen werfen -):









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