Ich, als Kinderbuchautorin, kann mir da ja auch nichts vormachen: das Söhnchen ist zwar sehr klug, liest in Rekordgeschwindigkeit, erzählt dann auch gern vom Gelesenen - aber eigentlich muss ich den 10-Jährigen mit einem Buch ans Sofa fesseln oder auf eine einsame Insel setzen.
Trotzdem gibt es Worte zwischen harten Buchdeckeln, die er klasse findet (und ich auch).
Der Sommer steht vor der Tür, es könnte lange Autofahrten und faule Nachmittage geben. Zwei Sommer-Lese-Tipps für Jungs:
* Juma Kliebenstein: "Der Tag an dem ich cool wurde"
Dazu schrieb ich einmal:
Wir (Sohn 9 Jahre alt, Tochter 12 Jahre alt, Mama auch alt) lasen das Buch im Urlaub. Und es gefiel einem jeden von uns. Die Kids "ömmelten" sich auf dem Rücksitz im Auto weg und wollten nur noch ACDC hören, eine Band, die eine wichtige Rolle im Buch hat und enorm den wahren Coolness-Faktor erhöht.
Das Buch ist wunderbar: es ist wirklich komisch (allein die Stelle, als die Jungs irgendwo versteckt im Wald sitzen und ihre Strafarbeit erledigen, nämlich das Lied "Hoch auf dem gelben Wagen" zu lernen, ist köstlich), es macht Mut und es zeigt ganz deutlich: Wirklich cool sind die, die ehrlich und wahrhaftig durch ihr Leben gehen. Denn Coolsein hat nichts mit angesagten Klamotten, einer bestimmten Musik oder einer wichtigen "Clique" zu tun.
Der letztere Aspekt kommt aber so unauffällig daher, dass er weder belehrt noch anders abstößt.
Dies ist der erste Band von dreien. Und sie sind alle toll.
* Sie sind ein schlechter Mensch, Mr Gum
* Mr Gum und der Mürbekeksmillionär
* Der entsetzliche Mr Gum und die Kobolde
Die Bücher meinen es gut mit Bücher- und Lesemuffeln: Es stehen nicht mehr als 100 Worte auf einer Seite, dafür sehen diese aus, als hätte sie schon einer mit richtig schmutzigen Händen gelesen. Trotzdem. Es gibt nichts Schöneres, als das herzhafte Lachen des eigenen Kindes und die Worte: "Hör mal Mami, ich muss dir mal was total Lustiges vorlesen."
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