Sonntag, 28. Juli 2013

Ein sommerliches Gericht – Schmorgurke

Aus dem Urlaub brachten wir ein tolles Gericht für heiße Sommertage mit.
In einem kleinen mecklenburgischen Dorf stand ich vor einem Gemüsestand und bewunderte riesige Gurken.
"Das sind Schmorgurken", erklärte die hübsche Marktfrau. Und dann erklärte sie mir auf ganz charmante Weise, wie man diese zubereitet.
"Genauso machen wir es auch", meinte ein Mann, der daneben stand und zuhörte.
Also kaufte ich zwei der Gurken und machte es auf dem Campingplatz ebenso.


Man braucht (pro Person):
eine Schmorgurke ("Man nimmt lieber die etwas kleineren und dünneren, die sind leckerer.") / 100 g
magere Schinkenwürfel ("Manche Leute nehmen auch Hackfleisch.") / Creme Fraîche ("Man kann natürlich auch Saure Sahne nehmen, aber das schmeckt nicht so gut.") / Salz und Pfeffer / Frühkartoffeln


So geht´s:
Zuerst schält man die Gurke und zwar von der Blüte zum Stiel. Am Stiel kann sie nämlich etwas bitter sein und das Bittere soll sich ja nicht verteilen. (Falls es wirklich bitter ist, schneidet man diesen Teil natürlich komplett weg.) Dann wird die Gurke halbiert und die Kerne mit einem Löffel herausgeschabt. Schließlich wird die Gurke in mundgerechte Stücke gewürfelt. Diese gibt man in einen Topf, salzt das Ganze und lässt es abgedeckt etwa eine Stunde stehen bis sich eine schöne Menge Flüssigkeit gebildet hat.


Die Schinkenwürfel (oder das Hackfleisch) brät man in einer hohen Pfanne in etwas Öl an. Dann gibt man die Gurken mit dem Sud dazu, legt einen Deckel auf und lässt das Ganze eine Weile bei kleiner Hitze schmoren. Wenn die Gurken weich sind, wird die Creme Fraîche dazugegeben. Ich nahm für zwei Gurken und 200 g Schinken einen 200 g Becher. Salzen, pfeffern und dann alles noch eine Weile ziehen lassen.
Dazu reicht man neue Pellkartoffeln.
Lecker, frisch, prima!

Samstag, 27. Juli 2013

Sommerurlaub 2013 – auf den Spuren meiner Kindheit

Das Leben ist komplex und wird nicht müde, dieses immer wieder zu demonstrieren. Wir wollten es aufregend und wir bekamen das, allerdings nicht ganz so, wie gewünscht. Darum sind wir auch schon wieder zuhause – eine Woche früher als geplant.

Die Urlaubsidee war: Die liebe Frau Mama zeigt ihrem Offspring (bevor er denn so flügge ist, dass er alleine herumfliegen will) die alte Heimat – ein Roadtrip durch den Osten der Republik.

Erster Halt: Dresden


Eine wirklich schöne Stadt in einer wirklich schönen Gegend. Der Gedanke eines Tages doch noch in die Neustadt (ein entspanntes, kreatives Viertel mit Flussufer) zu ziehen, kam wieder auf.


Den ersten und den letzten Tag verbrachten wir zu dritt, die vier Tage dazwischen zu zweit, denn das Töchterchen lag mit Nierenentzündung im Krankenhaus (vielleicht sollte ich noch einen mahnenden Post über diese unsägliche und gesundheitsgefährdende Heiße-Hösschen-Mode schreiben?).
Wir badeten (zum Entsetzen unserer Freundin Katja, einer studierten Hydrologin) in der Elbe (entspannt im Schatten liegen, lesen und auch mal ins Wasser hüpfen kann man an der Mündung der Prießnitz / Neustadt), ...


... wir entdeckten spannende Orte, ...


... besuchten die momentane Ausstellung "Reichtum" und die einzigartige Dauerausstellung "Abenteuer Mensch" im Hygienemuseum (nach diesem Fliegen-Foto war allerdings Schluss, ich bekam einen Anranzer der Wächterin, fotografieren ist dort nämlich verboten) – übrigens ein echter Geheimtip für jeden, auch für 12jährige Jungs, ...


... wir liehen uns Räder und radelten den Elberadweg bis Schloß Pillnitz (etwa 20 km hin und zurück, unterbrochen vom romantischen Tortenaufenthalt im traditionellen Café Toscana am "Blauen Wunder" (es gibt aber auch mehrere nette Biergärten auf dem Weg) und zwei Softeis-Päuschen), ...


... wir fuhren mit der S-Bahn nach Stadt Wehlen und wanderten von dort den Elbsandsteingebirgs-Klassiker durch eine wunderbar gruslige bemooste Schlucht auf die Bastei und nach Rathen (das dauert aber nicht wie angegeben drei sondern nur eineinhalb Stunden), ...



... auf der Bastei besuchten wir die Felsenburg, die mich all meine Nerven kostete. Denn mit extremer Höhenangst geplagt, kroch ich quasi über die Eisenstege. (Wie konnten die im Mittelalter hier leben?) Dann fuhren wir drei Stunden von Rathen mit dem Dampfer zurück nach Dresden, ...


... wir bewunderten die dicken Frauen und alten Meister im Zwinger ...


(Die Kleidung des Söhnchens lässt vermuten, wir machten das alles an einem Tag, das stimmt aber nicht ... ähm, Jungs eben ...)

Zweiter Halt: Potsdam und Berlin
Dann fuhren wir weiter nach Potsdam auf diesen netten Campingplatz, wo wir zwar etwas beengt, aber doch richtig schön und direkt am See gelegen unser Zelt aufstellten, ...


... wir wandelten stundenlang durch den Park von Sanssouci ...


... und staunten über die verschiedenen Bilder der Stadt Potsdam, ...


... ich entdeckte einen Freund meiner Kindheit wieder - Burattino, ...


... mit der S-Bahn fuhren wir nach Berlin, guckten ob das Brandenburger Tor noch da steht, aßen Macarons in den Galeries Lafayette, das Töchterchen stürzte sich mit Freuden in den 24ColoursShop und dann speisten wir Sushi in einer meiner Lieblingsstraßen am Prenzlauer Berg der Oderberger Straße, ...



... und wir schaukelten am Mauerpark ...


Dritter Halt: Mecklenburgische Seenplatte
Wir fuhren weiter zur Mecklenburgischen Seenplatte. Dort zelteten wir am Woblitzsee, mieteten uns einen 3er-Kanadier und erkundeten Seen und Havel ...




Vierter Halt: Ostsee (Fischland-Darß)
Zum Vollmond waren wir an der Ostseeküste. Hier campten wir in Dierhagen und badeten auf dem Darß – sicher ein wunderbarer Ort, aber wir konnten vor lauter Leuten nur wenig erkennen. In den Ferien ist die OstseeKüste einfach zu voll. Obwohl man in der Ostsee ganz prima und weit hinaus schwimmen kann, das kannten wir so vom Atlantik oder Pacifik nicht. Doch den Ozean vermissten wir trotz allem. Darum freuten wir uns über die Dünung in Warnemünde. Ich hatte zwar auch einen Strandkorb gemietet und die ihn blockierenden, weil drumherumliegenden Menschen gebeten, uns doch wenigstens da drinnen, wenn auch mit angezogenen Beinen, Platz nehmen zu lassen, aber wir verbrachten die Zeit lieber in den Wellen.




Das Töchterchen lag nach dem ersten Badetag (Darß) im Krankenhaus in Rostock (hier vielleicht noch den mahnenden Post über die Folgen des Zuwenigentrinkens?). Als man es nach drei Tagen vom Tropf nahm, fuhren wir (nun doch etwas entnervt) nach hause ... 
Wir haben das Gefühl, monatelang fort gewesen zu sein, aber hier ist es wie immer. Selbst der Nachbar im Haus gegenüber hört noch immer dieselbe CD.
Die Tage fahren wir noch einmal los, ist ja noch Sommer da draußen.

Samstag, 6. Juli 2013

Sommerfrische

Wir machen Sommerpause – von allem: vom Alltag, von Schule und Computer, vom Drinsein und vom virtuellen Leben. Das wird schön. 
Frisch und inspiriert geht es dann im August hier weiter. Bis dahin, gehabt Euch wohl und genießt den Sommer! 


Ach, ja: Am 15. Juli erscheint der zweite Band mit dem gefährlichen Dschungelabenteuer von Kurt, Sandro und der Prinzessin "Letzten Montag habe ich das Böse besiegt". Vielleicht liest es jemand von Euch in den Ferien oder – was wahrscheinlicher ist – eines Eurer Kids. Schreibt mir doch, wie es Euch oder Ihnen gefiel. Das würde mich freuen.

Freitag, 5. Juli 2013

Der Fragefotofreitag

Heute wieder Steffis Freitagsfragen:

1. Jemand, mit dem Du gerade viel Zeit verbringst ...


... ist meine Freundin Eva. Sie ist für einige Tage zu Besuch in unserer Bude, weil im Heimatstädtchen ein riesiges Fest stattfindet. Eva ist eine meiner Liebsten und wir kennen uns seit der Schule. 1990, direkt nach dem Mauerfall unternahmen wir zusammen eine Radtour an der Küste des wilden Ostens entlang. Schön, dass die Kids und ich dort in diesem Sommer auch mal wieder vorbei gucken. Eva ist inzwischen Dermatologin in München.

2. Etwas, das Du gern dabei hast ...



... sozusagen einen Talisman, habe ich gerade gar nicht. Aber ich habe ein neonfarbenes P am Schlüsselbund. Das tragen einige Redakteure des Stadtkulturmagazins P bei sich. Auch gern am Schlüsselbund. Es führte schon zu so manchen Schlüsselverwechslungen mit entsprechenden Folgen.

3. Was tut Dir im Moment gut?


Schöne Anblicke.

4. Was fandest Du sehr lustig?


Die vielen (130 Stück) Flüche der 5. Klassen in Erding. Dort las ich nämlich gestern aus dem "Letzten Donnerstag". Weil der Bibliothekar zwei meiner Bücher als Preise stiftetet, dachte ich mir ein tolles Spiel aus: Alle Kinder sollten sich einen tollen Fluch á la Prinzessin ausdenken. 5 davon zog ich aus dem Einsammelkorb und las sie vor. Mit einem Applausometer (meine Ohren erlauschten, welcher Fluch von den anderen am meisten beklatscht wurde) ermittelte ich die Gewinner. Im Zug nachhause las ich mir alle Flüche noch einmal durch und musste oft herzhaft lachen. Bestimmt wunderten sich meine Mitreisenden.

5. Gerne morgens?

Das hier.

Ein tolles pikantes Frühstück mit Proscuitto Crudo, Ei, Erbsen und Mangold

Hier gibt es das zweite Rezept zu meiner Erbsen-Mangold-Ernte: ein phantastisches Frühstück. Sein Geschmack wird von den frischen Gemüsen und 2 Scheiben italienischem Proscuitto Crudo (oder einem salzigen spanischen Serrano Schinken) geprägt und passt ganz wunderbar zu einem sonnigen späten Morgen.


Man braucht pro Portion:
1 in Stifte geschnittene Möhre / eine Handvoll Erbsenschoten / 3 Blätter Mangold / 2 Scheiben Proscuitto Crudo / 1 Ei / 1 gewürfelte Scheibe Brot / 1 EL Butterschmalz / Salz / Pfeffer


So geht´s:
In einer beschichteten Pfanne lässt man einen Esslöffel Butterschmalz schmelzen. Bei mittlerer Hitze werden darinnen nun nacheinander die 2 Scheiben Schinken, dann die Möhrenstifte, die Erbsenschoten, die Brotwürfel und der kleingeschnittene Mangold geröstet. Auf einem Teller wird die jeweils knusprige Zutat geschichtet. Alles salzen und pfeffern. Zum Schluss brät mein ein Spiegelei over easy – also von einer Seite und die andere nur mal ganz schnell ins Heiße gedreht, damit nichts Weißes mehr flüssig ist, das Eigelb aber schon) und legt dieses dazu. Sehr lecker ist es, das Eigelb anzupiecksen damit es sich über die Gemüse ergießt.
Dazu einen Smoothie aus frischem Obst (beispielsweise Banane, Erdbeeren und Orange). Guten Morgen!

Mittwoch, 3. Juli 2013

Süß-pikante Mangold-Erbsen-Fenchel-Pfanne

Auf dem Feld der urbanen Gärtnerin waren Mangold, Fenchel und Erbsenschoten so weit geerntet zu werden. Dazu habe ich mir gleich zwei Gerichte ausgedacht, denn die Ernte war reichlich.
Am besten schmeckt es mir, wenn die einzelnen Zutaten ihren eigenen Geschmack entfalten dürfen und nicht alles unter einer dicken Puderschicht Gewürze erstickt.
Die Fenchelknolle war zwar ehr schlank als dick, aber der Geschmack war so intensiv und dabei doch so fein, das ich ganz glücklich über den eigenen Saisongarten wurde, denn so lecker schmeckte er mir noch nie.
Von den Mangoldpflanzen pflückte ich auf dem Feld übrigens nur die äußeren Blätter, dann wachsen sie von innen weiter und bilden wieder neue Blätter. Die Erbsen verwendete ich als ganze Schoten.


Ich liebe es allerdings auch, die dickeren Schoten noch direkt auf dem Feld (oder auf dem Balkon und früher als Kind im Garten meiner Omi) aufzubrechen und die kleinen süßen Erbsen zu verspeisen. Die sind jetzt übrigens fertig, können komplett geerntet, herausgerissen und die Reihen neu bepflanzt werden.


Für die Pfanne braucht man:
2 Handvoll Erbsenschoten / 2 Handvoll Mangold / 1 Fenchelknolle / 2 Schalotten / 2 Knoblauchzehen / etwa 5 gekochte Frühkartoffeln / eine Packung Bacon Scheiben / 2 EL Butter / 1-2 EL Zucker / getrocknete Cranberries / Salz / Pfeffer / Chili


So habe ich es gemacht:

In eine Pfanne gab ich ein ordentliches Stück Butter. Bei mittlerer Hitze ließ ich da drinnen etwa 1 bis 2 Eßlöffel Zucker karamellisieren. Dazu gab ich den in kleine Stücke geschnittenen Bacon und ließ ihn in der Zuckerbutter brutzeln bis er knusprig war. Die kleingeschnittenen Zwiebeln, den klitzekleingeschnittenen Knoblauch und die getrockneten Cranberries dazugeben und weiterbrutzeln lassen.
Nacheinander gibt man nun die kleingeschnittene Fenchelknolle, die gewaschenen Schoten, den kleingeschnittenen Mangold und die in Scheiben geschnittenen Kartoffeln hinzu. Dazwischen lässt man es immer eine Weile schmurgeln, damit der Fenchel weich wird, die Schoten bräunen und der Mangold etwas einfällt.
Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und wer mag, etwas Chili würzen.
Fertig! Lecker!