Donnerstag, 27. März 2014

15 Autoren, die mich beeindruckt haben

Im Facebook wurde ich aufgefordert, ein Kettenbriefspiel mitzuspielen. Ich mache das grundsätzlich nicht gerne. Doch gefragt wurde nach 15 Autoren, die mich in irgendeiner Form beeinflusst, beeindruckt und geprägt haben. Das möchte ich gerne beantworten.



1. Karl May –
Mein lieber Herr Papa las uns Kindern des Abends vor, erst Pipi Langstrumpf, dann Sigismund Rüstig, schließlich Winnetou. Immer las er ein wenig zu kurz, fand ich. Als ich dann endlich alle Buchstaben konnte, schnappte ich mir also den Karl May und las ihn selbst. Zwei Tage und eine Nacht brauchte ich dazu und war süchtig. In der ehemaligen DDR gab es die Bücher nicht zu kaufen. Darum lieh ich mir die kostbaren Erstausgaben von einem Kollegen meines Vater aus. Die Sehnsucht nach der weiten Welt sollte mich nie wieder verlassen.

2. Francoise Sagan –
Tief verstrickt im hormonellen Wirrwarr der Pubertät entdeckte ich mit 14 Jahren die französische Schriftstellerin. Ach, ach, ach. Wie schön war dieses Leiden, wie salzigsüß meine Tränen. Ich las daraufhin Balzac, Proust und Stendhal, weil Francoise von ihnen geschrieben hatte. Blöderweise wollte ich dann mal kurzfristig französische Literatur studieren und wählte Französisch als ersten Leistungskurs. Auweia.

3. Thomas Mann –
ich musste ihn nie lesen, sondern wollte das. Ich verfing mich in die langen Sätze und die Geschichte der Buddenbrooks. Als Mann vor einigen Jahren plötzlich sehr populär wurde, verschloss ich mich den Filmen und Berichten über ihn und sein Leben. Ich wollte nicht wissen, dass er furchtbar unsympathisch war oder Aufzeichnungen über seinen morgendlichen Stuhlgang machte.

4. Kurt Tucholsky –
Schloß Gripsholm bleibt wohl für immer mein Sehnsuchtsort, aber nur zusammen mit Kurt, Karlchen und Billie. Und auch das wunderbare Lottchen möchte ich nicht missen.
Dass der erzählende Held meiner Bücher "Letzten Donnerstag" und "Letzten Montag" Kurt heißt, ist meine Reminiszenz an Herrn Tucholsky.

5. Jack Kerouac –
meine große Liebe. Formuliert habe ich sie hier.

6. Isaak Assimov –
Ich war immer ein ganz großer Fan von Science Fiction Geschichten. In der DDR-Schulbücherei hatte ich innerhalb kürzester Zeit alle russischen Science Fiction Bücher für Kinder ausgelesen. Von den Zukunftsszenarien haben mich die Assimov-Chroniken am meisten und nachhaltig beeindruckt.

7. Ray Bradbury –
Manche Bücher trägt man ein Leben mit sich herum, im Herzen, meine ich. "Der Tod ist ein einsames Geschäft" ist so eines. Ich habe alle Bücher von Bradbury verschlungen und Nächte lang nicht schlafen können.

8. Truman Capote –
Zuerst hatte ich den Film gesehen und war dem Zauber Audrey Hepburns verfallen. Dann erst entdeckte ich den Autoren Capote. Nie konnte die Holly für mich jedoch anders aussehen. Dabei hatte sich Capote selbst Marilyn Monroe gewünscht und fand Frau Hepburn viel zu dünn und unsexy für die Rolle.

9. Douglas Adams –
ich finde Adams´  Humor einzigartig und hätte so gerne viel mehr von ihm gelesen. Ich war sehr traurig, als er starb.

10. John Steinbeck –
Ich verliebte mich in die Menschen um die Cannery Row in Montery – die Prostituierten, die Kleinganoven, die Fischer und Philosophen. Irgendwann fuhr ich dann sogar einmal hin. Sie waren leider nicht mehr da.

11. T.S. Eliot –
Als ich Ende der 90er Jahre in Californien lebte, entdeckte ich Eliot. Tagelang saß ich auf den Cliffs unter mir die Brandung über mir die Sonne. Ich übersetzte The Waste Land ganz für mich allein.

12. T.C. Boyle –
Wassermusik, das Buch, das damals irgendwie jeder las, ging komplett an mir vorbei. Alle anderen habe ich verschlungen.

13. Hermann Hesse –
Unterm Rad musste ich in der Schule lesen und konnte überhaupt nichts damit anfangen. Auch das in jungen Jahren gelesene Sidharta beeindruckte mich nicht sonderlich. Doch dann las ich hochschwanger den Demian. Ach, du liebes Lottchen. Ich war hin und weg. Mein Sohn trägt Demian nun als Zweitnamen. :-)

14. Hakan Nesser –
eigentlich bin ich kein Krimifan. In einem Schwedenurlaub entdeckte ich jedoch Hakan Nesser. Seine irgendwie stillen Bücher ziehen einen ganz langsam in die letztendlich hochspannende Geschichte voller seltsamer Gestalten.

15. Felix de Palma –
der letzte Autor, der mich nachhaltig und unglaublich beeindruckte, der mir atemlose Lesestunden und völliges Abtauchen in Parallelwelten schenkte.

Samstag, 8. März 2014

Die Edition der DTDF – ein Geschenk an mich

Gestern habe ich mir selbst etwas Tolles geschenkt. Und damit auch noch eine feine Sache unterstützt. Heute scheint die Sonne.
Vor zehn Jahren entwickelten vier Menschen im Heimatstädtchen eine phantastische Idee. Sie wollten ein Fotofestival mit besonderem Aspekt schaffen. Das Konzept sah so aus: An einem einzigen Wochenende im April – wenn man schon frohgemut draußen herum wandeln kann, aber noch nicht im Schwimmbad liegen möchte – sollten sich über die ganze Stadt feine oder fulminante aber immer relevante Fotoausstellungen ergießen, die die Menschen an die verschiedensten Orte führen würden. Dort sollten sie nicht nur die Kunst sondern auch die Künstler antreffen. Gesagt, getan. (Also, im Schweiße und mit den Tränen unzähliger mühevoller Wochen organisiert.)
Eine kunstvolle Konzentration, die seitdem ein Aprilwochenende in Darmstadt zu etwas wirklich Spektakulärem macht. Aus inzwischen bis zu 500 internationalen Bewerbungs-Einsendungen kuratieren die Erfinder und Organisatoren des Festivals 12 Ausstellungen mit 50 Künstlern. Die Hauptausstellung findet man im Designhaus an der Mathildenhöhe. Die Firma Merck hat im Rahmen des Ganzen den Merkpreis ausgelobt, der mit insgesamt 10.000 Euro dotiert ist. Vorträge, geselliges Beisammensein und Künstlergespräche ergänzen das Programm. Wer nicht gut zu Fuß ist, kann den kostenlosen Skoda-Shuttle-Service nutzen.
Inzwischen erfreuen sich die Darmstädter Tage der Fotografie (DTDF) internationaler Bekannt- und Beliebtheit. In diesem Jahr wird das Festival vom 25. bis 27. April unter dem Motto "Reflexion – Ästhetische Referenzen" stattfinden. Ich freue mich schon darauf.
So weit, so wunderbar.

(Kleiner privater Einschub: 2009 entdeckte ich auf der Ausstellung im Designhaus eine Künstlerin, die mich restlos begeisterte –  Mimi Youn. Sie belichtet alte Polaroids und kratzt anschließend Notes und Gedanken in das Material. Hier findet Ihr sie im Archiv auf der Seite der DTDF. Warum ich das einschiebe? Sogleich, sogleich ...)


Kultur zu vermitteln, zu managen und zu organisieren kostet Geld. Obwohl viele Kultur letztendlich genießen und sich darüber freuen, wenn sie gratis angeboten wird (wie die Ausstellungen der DTDF), ist das den meisten nicht bewusst. (Anders kann ich es mir einfach nicht erklären, dass jeder und jede ständig neue Smartphones mit und ohne Ei, neue Schuhe und Taschen herumträgt, aber Kulturmacher verzweifelt die Hände ringen müssen.)
Die Fototage (Kurzform für DTDF) haben aus der Not eine Tugend gemacht und sich etwas ganz Wunderbares ausgedacht. (Und damit zu dem Geschenk an mich selbst.) Sie bieten nämlich eine Fördermitgliedschaft und in Verbindung damit eine Fördermitglied-Edition: je ein Motiv dreier Künstler als einen von 100 signierten 30x24 Print im stabilen Passpartout. Wunderbarerweise haben sie dafür neben
Jan von Holleben (Kongo aus der Serie Superdog)


und Frank Rothe (Waiting for bus)


– Tada! – Mimi Youn (Not this sad) ausgesucht.


Für 120 Euro bin ich nun für ein Jahr Fördermitglied. Das Bild hänge ich in mein Schlafzimmer. Mal sehen, wie die Edition im nächsten Jahr aussieht. Wer auch ein einzigartiges Foto begehrt und die DTDF unterstützen möchte, findet alle weiteren Infos hier

Samstag, 1. März 2014

Quinoa-Salat mit Zucchini, Pinienkernen und Minzdressing

Gestern hatte ich Geburtstag und zur Feier des Tages nette Leute in die Bude geladen. Es war ein wunderschöner, lustiger und auch köstlicher Abend.


Ich war ganz beseelt und weil nur drei Tage zuvor ein Paket mit den Belegexemplaren meines neuesten Buches "Julia und die Stadtteilritter" hier ankam, schenkte ich jedem Gast eines.


Nach dem Essen fragten mich einige nach dem Rezept meines Quinoa-Salates. Quinoa habe ich über Weihnachten in Australien kennengelernt. Ich bat meine Freundin in Sydney, mir das Rezept für meine Feier zu schicken, ging vorher aber schon einmal einkaufen. Leider erinnerte ich den Salat ganz anders und kaufte bis auf den Inkareis (Quinoa), den man übrigens von Alnatura oder im Reformhaus bekommt, nichts, was dann später im Rezept stand. Obwohl, "leider" ist das falsche Wort: Denn der Salat, den ich mir dann einfach ausdachte, war wirklich super lecker.


Man braucht (für eine große Partyschüssel Salat für etwa 12 bis 15 Leute):

500 g Quinoa / Brühe-Pulver (ich benutze Knorr  Delikatess-Brühe) / 150 g Pinienkerne / 3 Zucchinis / 2 Handvoll Basilikumblätter / 3 Handvoll frische Minzblätter / 6 Eßlöffel weißen Balsamico Essig / 12 Eßlöffel Rapsöl / 24 Eßlöffel Olivenöl / 3 Knoblauchzehen / 2 Teelöffel braunen Zucker / Schafskäse

Quinoa mit der entsprechenden Menge Wasser (steht auf der Packung) und entsprechend viel Brühepulver 30 Minuten köcheln lassen, dann in ein Sieb geben und schließlich das Quinoa erkalten lassen.
Die Pinienkerne in der Pfanne rösten.
Zucchinis in dünne Scheiben schneiden, in Rapsöl 3 bis 4 Minuten anbraten, salzen, pfeffern und erkalten lassen.
Im Mixer den Essig, das Öl, den Knoblauch, Zucker und die Minzblätter zu einem feinen Dressing mixen.
Die Basilikumblätter in kleine Stücke zupfen
Wenn alles kalt ist, vermengt man Quinoa und Pinienkerne. Darunter mischt man das Dressing. Vorsichtig die Zucchinischeiben und das Basilikum unterheben.
Wer mag streut noch zerkleinerten Schafskäse obendrauf.
Fertig! Lecker!