Am Wochenende besuchte Peter das Heimatstädtchen und brachte Licht in die Kulturlandschaft. Für das P Stadtkulturmagazin schrieb ich einen Text und musste mich als Groupie titulieren lassen.
"Einst saßen wir Rotwein trinkend mit seiner transsylvanischen Verwandten auf dem Sonnendeck. Dann brachte er ein Buch heraus, überzeugte mit einer grandiosen Lesung zum Bachmannpreis 2007, schrieb 2008 ein Theaterstück. Nun hat der Kölner mit seinem fünften Album „Das Ende der Beschwerde“ erreicht. „Je öfter ich es seh’, um so weniger wird’s“ singt er – vielleicht ein Grund für seine konsequente Gesichtsverweigerung. Endlich können wir ihn sehen auf seinem Konzert in der Centralstation. Und wenn wir zu den eingängigen Takten wippen, erklärt er uns (vielleicht) die Welt. "
Ich bereitete den geliebten Mann noch etwas vor. Er kannte nämlich Peter Licht gar nicht. Wir sangen "Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck", ich las ihm einige Passagen aus dem Lyrik-Skizzen-Buch "Wir werden siegen" vor, in dem solche Sachen stehen wie: "Ich geh raus, zieh die Schlappen aus, mach Sockentanz." oder "Ich halte es durchaus für möglich, dass wir alle einmal sterben werden." Wir lauschten auch noch einmal dem wunderbaren Text "Die Geschichte meiner Einschätzung am Anfang des dritten Jahrtausends", den Herr Licht beim Klagenfurter Bachmannpreis zum besten gab – eine halbe Stunde, die sich lohnt.
Es war ein sehr schönes Konzert, das mit einer Lesung begann. Ein Komplettpaket also. Herr Licht weiß viel und macht sich Gedanken dazu. Die Musik zu den Gedanken ist leichter als die Worte. Das trägt sich. Ein entspannter Abend. Irgendwie fiel mir auch gar nicht auf, dass ich Herrn Licht zuvor noch nie sehen durfte. Denn genauso hatte ich ihn mir vorgestellt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen