Gerade sitze ich an den Kürzungen in meinem neuen Buch. Der Hörbuchverlag möchte, dass alles auf 3 CDs passt. Darum müssen 30% der Worte raus! 30%! Da darf man nicht die Nerven verlieren, da muss man durch und darf nicht zimperlich sein.
Letztens erwähnte ich mal, dass ich die Miete zeitweilig auch mit Model-Gagen bestritt. Eine liebe Leserin fragte, ob ich einmal davon berichten würde, sie fände das spannend.
Darum also hier eine kleine Anekdote. Ich habe sie gerade überarbeitet, sie steht im Kinderbuch.
(Damit ist auch ein bisschen die Frage geklärt, ob sich ein Schriftsteller immer alles nur ausdenkt. Oder umgekehrt.)
... Zum
Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendbrot kochten wir uns Tütensuppen. Es
war die Idee der Prinzessin gewesen, sie auf Vorrat zu kaufen, weil die billig
waren und schnell zu kochen. Und weil es ein kleines Bild auf den Rückseiten
der Tüten gab. Auf dem war eine Frau mit einer roten Küchenschürze zu sehen. Die
Prinzessin pustete die leeren Suppentüten auf und stellte sie auf den Tisch.
„Warum
machst du das?“, fragte ich.
„Es ist
wichtig, mit der Familie zu essen“, erklärte mir die Prinzessin.
„Aha“,
meinte ich und guckte die Frau mit der roten Küchenschürze auf den
aufgeblasenen Suppentüten an.
„Das ist
meine Mama“, sagte die Prinzessin leise. „Sie ist ein Fotomodell. Peinlich,
wenn die eigene Mutter auf einer Suppentüte drauf ist, oder?“
„Nein,
finde ich nicht“, erwiderte ich. „Deine Mama sieht aus, als könnte sie voll gut
Suppen kochen.“
Die
Prinzessin schniefte. Dann lächelte sie. „Meine Mama kann überhaupt gar nicht
kochen. Noch nicht einmal Tütensuppen.“
Wir
setzten uns an den Tisch und begannen zu essen. ...
*haha* genial!!!!!!
AntwortenLöschenGLG Dany
Wie geil! Danke für die Anekdote, die versüßt mir den Sonntag. :-)
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