Donnerstag, 14. April 2011

Wendet Euch der Sonne zu!



Auch wenn die Sonnenblume gar nicht aus dem alten Europa stammt, sondern erst im Mittelalter gemeinsam mit dem Tabak und der Kartoffel aus Amerika herüber geschifft wurde - sie ist eine Sonnenwende, ein Heliotrop und darum gebührt ihr auch die traurige, aber selbstverschuldete, Geschichte der Klytia.
Diese war in den Sonnengott verliebt und wurde verschmäht. Daraufhin harrte sie tagelang auf einem Felsen aus. Nackt, ohne zu essen oder zu trinken, schaute sie sehnsüchtig Helios Streitwagen nach, wie er über das Himmelsgewölbe zog. Am neunten Tage wurde Klytia in eine Blume verwandelt.
Ich möchte, dass es die Sonnenblume war. Weil so ein kleines krautiges Pflänzchen wie die Europäische Sonnenwende erschiene mir doch zu unwürdig für ein solches Schicksal.



Ich weiß nicht, wie es kam, aber über 69.200 Menschen werden mitmachen beim morgigen Sunflower Guerilla Day.
Das Datum ist eigentlich egal, (und dann eben doppelt, soll ja sowieso besser halten) obwohl ich doch darauf hinweisen möchte, dass einer der ersten Aktivisten in Europa und Namensgeber dieser duft(ig)en Bewegung, Richard Reynolds, den fünften Sunflower Guerilla Gardening Day 2011 wie in jedem der letzten fünf Jahre für den 1. Mai festgelegt hat. Aber wie gesagt, who cares.
Lasst einfach die Blumen blühen und setzt der Liebe ein strahlendes Zeichen!






Für alle, die sich ein bisschen in das Guerilla Gardening und die Hintergründe (auch der philosophischen Art) hineinlesen möchten, habe ich eine Seite darüber eingestellt mit einem Text von mir, den ich im letzten Frühjahr im Lieblingsmagazin des Heimatstädtchens veröffentlicht habe.

Wer für das morgige Ereignis befürchtet, die kostbaren Körner könnten von hungrigen gefiederten Gesellen vor dem Keimen aufgepickt werden, dem empfehle ich das Herstellen von seed bombs. Hier eine Anleitung aus dem P-Magazin, illustriert von Lisa Zeißler vom Rockybeachstudio.



Viel Spaß! Und wählt Eure Saatorte gut. Guerilla Gardening ist illegal.

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