Donnerstag, 12. Dezember 2013

Auf dem Weihnachtsmarkt

Ich muss ein bisschen aufpassen, denn ich scheine in das Alter zu kommen, da man sich hin und wieder dabei erwischt zu denken: "Früher war das irgendwie schöner.". Trotzdem.
Also beispielsweise der Weihnachtsmarkt. Als ich ein kleines Mädchen war, liebte ich die Adventszeit. Ich liebte es, mit einer warmen Decke ausgestattet in den Magdeburger Dom zum Adventssingen zu gehen. Ich liebte es, die spärlichen, dafür um so romantischer wirkenden Weihnachtslichter zu betrachten, die in der Dunkelheit flimmerten. Ich freute mich über die Plätzchen meiner Omi und die geschmückten Tannenzweige all über all.


(Ich freute mich nicht über meine Verzweiflung, in den quasi leeren DDR-Geschäften irgendwo Weihnachtsschokolade aufzutreiben. Das brachte mich zum Weinen und in schiere Verzweiflung. (So geschehen in den letzten Ostjahren meines Lebens 1982 und 83. da war ich 11 und 12 Jahre alt und für den Familieneinkauf verantwortlich.).)


Ich liebte den Weihnachtsmarkt. Viel gab es da nicht, würde heute so mancher sagen. Busse voller Amerikaner oder Japaner wären dafür sicher nicht angereist gekommen. Und dennoch. Es gab Weihnachtslieder, Weihnachtslichter, es gab einen Weihnachtsmann, einen Weihnachtsbaum, einen Stand mit Holzengeln aus dem Erzgebirge, einen mit Glaskugeln aus Lauscha, eine Thüringer Bratwurstbude ... und Schmalzkuchen. Mehr war gar nicht nötig. Mein Herz, meine Augen und mein Mund waren übervoll. Und ich war glücklich. (Es gab auch Dresdener Stollen, aber ich mag keine Rosinen. Auch wenn damals gar nicht so viele Rosinen in der "Stolle" waren, wie eigentlich hineingehört hätten, überließ ich die lieber meinem Herrn Papa. Der aß sie gerne dick mit Butter beschmiert, weil sie ansonsten etwas trocken gewesen wäre.)
Heute laufe ich über Weihnachtsmärkte und möchte dort ganz schnell wieder weg.


Euch geht es anders? Ihr sucht Tipps für die schönsten Weihnachtsmärkte? Dann schaut einmal hier vorbei.

4 Kommentare:

  1. Mir geht es genausooooo...!!!.... Dieser Kommerz...diese Menschenmassen...diese Glühweinnasen, die nur für eine bestimmte Sache auf dem Weihnachtsmarkt treffen...das alles hat für mich nichts mehr mit einer besinnlichen Weihnachtszeit zu tun...
    Aber was ist die Alternative ??? Kleine schnuckelige Handwerksmärkte...( leider habe ich hier noch keinen entdeckt )
    So machen wir es uns zu Hause gemütlich...mit Musik & Kerzenschein...
    Liebste Grüsse

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  2. bei uns hält sich das jahmarkt-gedöns zum glück in grenzen. allerdings überwiegen die fressstände statt das kunsthandwerk. das finde ich ein bisschen schade. aber ansonsten mag ich weihnachtsmärkte immer noch sehr gerne. :)
    weihnachtliche grüße
    die frau s.

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  3. Hallo Antje,

    ich bin gestern zum ersten mal in Weihnachtsstimmung gekommen - und zwar nicht auf dem Weihnachtsmarkt, sondern auf dem Weg nach Hause. Ich lief aus dem Herrngarten raus, an der Uni entlang, als plötzlich Musik erscholl, ganz laut und wunderschön, der TU-Chor probte für das Weinachtskonzert am Samstag in der Johanneskirche. Und ich stand im Dunkeln auf der Strasse (nicht nur ich, viele Leute sind stehen geblieben) und lauschte der wunderschönen Musik, ich hatte ganz kurz sogar Pipi in den Augen. Oft schon habe ich mir vorgenommen mich mit einem Glas Wein auf die Stufen vor der Uni zu setzen und nur zu lauschen - sollten wir mal machen ;)
    Lieben Gruß
    Tanja

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