Mittwoch, 14. November 2012

Von Einzellern und dem Blick ins Antlitz der Menschheit

Vieles das ich im Laufe meines Lebens lernen musste, brauchte ich später nie wieder und vergaß es. Trotzdem lerne ich gern. Da ich das aber nicht einfach so – quasi motivationslos – tue, freue ich mich über Lernanlässe. Zum Beispiel, wenn ich mit meinen Kids für die Schule arbeite. Seit letztem Wochenende weiß ich nun wieder alles über Einzeller und Einzeller-Kolonien. Eine ungefähre Ahnung davon war mir aus der Kindheit geblieben, doch nun kann ich die kleinen Kerlchen auch wieder zeichnen – mit Augenfleck und allem Pipapo.
Ein toller Lernanlass ist auch das nächste Abenteuer von Kurt, Sandro und der Prinzessin, an dem ich gerade schreibe. (Falls Ihr die drei noch nicht kennt, könnt Ihr gern hier einmal schnell nachlesen.) Dieses nächste Abenteuer spielt nämlich in Surinam. Bis vor einigen Wochen wusste ich nicht einmal, dass diese kleine Republik, die zum Amazonas(zulauf)gebiet zählt, überhaupt existiert. Nun gäbe ich einen ganz guten Reiseführer (aus der Ferne) ab.
Bei der Gelegenheit fiel mir auch das unglaubliche Buch "Das Bild der Völker – Blick ins Antlitz der Menschheit" wieder ein. (Hier zeigte ich schon einmal etwas daraus – inklusive einer Kürbissuppe). Surinam wird darinnen nicht erwähnt. Ich fand aber einige Einträge über Amazonien. Die Fotos gefallen mir gut. Doch die dazugehörigen Texte von 1956 möchte ich Euch auch nicht vorenthalten. (Ich muss da manchmal schlucken.)



"Diese hochgewachsenen Negerinnen, (...), zeigen in ihrer Haltung, dass sie sich trotz ihrer armseligen Kleidung als vollberechtigte Mitglieder der menschlichen Gesellschaft fühlen." 


"Die Bewohner des tropischen Urwaldes sind im Vergleich zu den Bewohnern des kalten Berglandes sehr sauber. Sie baden häufig. Da sie aber weitgehend unbekleidet leben, kennen sie nicht die Sorgen der "großen Wäsche". Der Waschtag wird erst nötig, wenn sie in den Besitz von eingehandelten Baumwollstoffen kommen."


"Die wirtschaftliche Erschließung durch die Weißen ist bisher kaum in Angriff genommen worden. Die Ursachen liegen in dem ungesunden Klima, die Unzugänglichkeit des Gebiets und im allgemeinen Mangel an Arbeitskräften. Erst nach und nach ist es gelungen, Indianer aus den Grenzbezirken der Waldstämme zu verdingen."

1 Kommentar:

  1. schlucken ist das richtige wort...ich finde solche nachkriegstexte auch meistens sehr gruselig und selten erheiternd. dann weiß ich immer nicht, wann "die guten alten zeiten" gewesen sein sollen und warum heute eine verrohung der menschen wahrgenommen wird.
    sei herzlich gegrüßt von birgit

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