Samstag, 17. November 2012

Adventskalender aller Arten


Bald ist der erste Dezember, Zeit sich über Adventskalender Gedanken zu machen. Ich selbst wuchs noch mit den etwas gräulichen Bilderkalendern des Ostens auf. Sie vermittelten trotzdem eine freudig erregte Adventszeit. 


Zwischen den Jahren jedoch liefen wir Kinder die Müllhäuser der Wohnsiedlung ab und suchten uns aus dem Altpapier die fröhlich glitzernden Hüllen der Adventskalender, die Glückspilze aus dem Westen geschickt bekommen hatten. Aus den süßlichen Engeln und Rentieren klebte ich mir zuhause ein Nach-Adventskalenderbild, hängte es an meine Kinderzimmerwand und träumte davon, wie köstlich wohl der allmorgendliche Westschokoladenhappen gewesen sein mochte. 

Anleitung und Vorlagen für den niedlichen Roboter-Kalender zum Befüllen hier

Später bekam ich von den ersten Lieben großzügige Kalender. Ich erinnere ein leuchtendes Pappdorf, ungelenk verpackte Päckchen an einer Strippe, eine riesige Spanplatte mit aufgeklebten Schachteln, die durch eine Lackiermaschine geschickt wurden war und ein selbstgebasteltes technisches Wunderwerk, bei dem man unten an jeweils einem Faden zog und sich auf dem Bild irgendwo ungeahnt eine kleine Klappe öffnete. Natürlich hatte ich erwähnt, dass ich Adventskalender mag, ;-).

verzierte Streichholzschachteln auf Satinbänder geklebt, kleine Päckchen mit alten Buchseiten verziert im Weihnachtsbaum, ein alter lackierter Holzbügel mit eingedrehten Haken (via)

Meine Kinder wurden von den Omis versorgt. Die dänische Nonna des Töchterchens schickte alljährlich ein riesiges Paket mit 48 Päckchen und zwei Stück Kletterseil. Es war immer ein großes Hallo, diese „Kalender“ in den Zimmern aufzuhängen. Dazu bekamen sie je einen Playmobil-Weihnachtskrippe-Weihnachtsmarkt-Waldszene-Kalender. Die Figuren stellten wir jedes Jahr wieder mit auf – bis der weihnachtliche Dekorationsplatzbedarf einfach zu groß wurde. Irgendwann hatte die Nonna die schöne Idee, je einen Schokoladenkalender zu schicken und dazu vier Päckchen – für jeden Adventssonntag eines.

magnetische Aludöschen (Anleitung hier), bunte Säckchen im Matroschka-Look, Spitztüten (so macht man sie) zum Verzieren, beklebte Blechdosen an rustikale Bretter geschraubt

In diesem Jahr möchte ich den beiden einen Kalender basteln und ganz individuell füllen. Ich dachte an ein tägliches Schokolädchen + etwas Nützlichem, das sowieso gebraucht wird (Stifte, Radiergummi, Geodreieck, Socken, Handschuhe, Duschzeug, Haarwaschmittel, Deo – diese Dinge eben).
Ich habe einige schöne Kalender-Ideen zusammengesucht. 

 Socken eignen sich hervorragend – zumal man ja oft einzelne hat, da ja die Waschmaschine den anderen verschluckte. Außerdem ist eine einzelne Socke auch ein prima To Go-Adventskalender – falls man in der Zeit auf Reisen ist. (via)

Eine tolle Idee ist es auch, Schraubgläser oder alte Kaffeekannen und Zuckerdosen mit Acrylfarbe zu bemalen. (via)


Mein Lieblingskalender, den ich allein aus Platzgründen nicht umsetzen kann. Dazu habe ich noch eine lustige Idee:
Statt der Zahlen kann man auf die Päcken einen Kreis aus Tafelkreidefarbe malen. Dazu gibt es ein Stück Kreide und die Kinder dürfen die Zahlen in ihrer eigenen Reihenfolge eintragen und zwischen drin auch wieder austauschen. Welches Päckchen wählen sie wohl wann?


(Alle nicht extra nachgewiesenen Bilder sind Scans aus der Zeitschrift Marie Claire Idée.)
Hier findet Ihr einen spannenden Artikel über die Geschichte des Adventskalenders.

1 Kommentar:

  1. Als Kind hatte ich kein Adventskalender. Es war in Ungarn nicht bekannt. Ich habe hier in Deutschland kennengelernt un seitdem ich vor fast 20 Jahren meine erste für das Töchterchen gebastestelt habe gehört es zu unsere Rituale. Alle drei bekommen ihre individuelle Säckchen, immer noch. Schön ist es.
    Danke für deine tolle Geshcichte. Liebe Grüße, éva

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