Bald ist der erste Dezember, Zeit sich über Adventskalender Gedanken zu machen. Ich selbst wuchs noch mit den etwas gräulichen Bilderkalendern des Ostens
auf. Sie vermittelten trotzdem eine freudig erregte Adventszeit.
Zwischen den
Jahren jedoch liefen wir Kinder die Müllhäuser der Wohnsiedlung ab und suchten
uns aus dem Altpapier die fröhlich glitzernden Hüllen der Adventskalender, die
Glückspilze aus dem Westen geschickt bekommen hatten. Aus den süßlichen Engeln
und Rentieren klebte ich mir zuhause ein Nach-Adventskalenderbild, hängte es an
meine Kinderzimmerwand und träumte davon, wie köstlich wohl der allmorgendliche
Westschokoladenhappen gewesen sein mochte.
Anleitung und Vorlagen für den niedlichen Roboter-Kalender zum Befüllen hier
Später bekam ich von den ersten Lieben großzügige Kalender.
Ich erinnere ein leuchtendes Pappdorf, ungelenk verpackte Päckchen an einer
Strippe, eine riesige Spanplatte mit aufgeklebten Schachteln, die durch eine
Lackiermaschine geschickt wurden war und ein selbstgebasteltes technisches
Wunderwerk, bei dem man unten an jeweils einem Faden zog und sich auf dem Bild
irgendwo ungeahnt eine kleine Klappe öffnete. Natürlich hatte ich erwähnt, dass
ich Adventskalender mag, ;-).
verzierte Streichholzschachteln auf Satinbänder geklebt, kleine Päckchen mit alten Buchseiten verziert im Weihnachtsbaum, ein alter lackierter Holzbügel mit eingedrehten Haken (via)
Meine Kinder wurden von den Omis versorgt. Die dänische
Nonna des Töchterchens schickte alljährlich ein riesiges Paket mit 48 Päckchen und zwei Stück
Kletterseil. Es war immer ein großes Hallo, diese „Kalender“ in den Zimmern
aufzuhängen. Dazu bekamen sie je einen
Playmobil-Weihnachtskrippe-Weihnachtsmarkt-Waldszene-Kalender. Die Figuren
stellten wir jedes Jahr wieder mit auf – bis der weihnachtliche
Dekorationsplatzbedarf einfach zu groß wurde. Irgendwann hatte die Nonna die
schöne Idee, je einen Schokoladenkalender zu schicken und dazu vier Päckchen –
für jeden Adventssonntag eines.
magnetische Aludöschen (Anleitung hier), bunte Säckchen im Matroschka-Look, Spitztüten (so macht man sie) zum Verzieren, beklebte Blechdosen an rustikale Bretter geschraubt
In diesem Jahr möchte ich den beiden einen Kalender basteln
und ganz individuell füllen. Ich dachte an ein tägliches Schokolädchen + etwas
Nützlichem, das sowieso gebraucht wird (Stifte, Radiergummi, Geodreieck,
Socken, Handschuhe, Duschzeug, Haarwaschmittel, Deo – diese Dinge eben).
Ich habe einige schöne Kalender-Ideen zusammengesucht.
Socken eignen sich hervorragend – zumal man ja oft einzelne hat, da ja die Waschmaschine den anderen verschluckte. Außerdem ist eine einzelne Socke auch ein prima To Go-Adventskalender – falls man in der Zeit auf Reisen ist. (via)
Eine tolle Idee ist es auch, Schraubgläser oder alte Kaffeekannen und Zuckerdosen mit Acrylfarbe zu bemalen. (via)
Mein Lieblingskalender, den ich allein aus Platzgründen nicht umsetzen kann. Dazu habe ich noch eine lustige Idee:
Statt der Zahlen kann man auf die Päcken einen Kreis aus Tafelkreidefarbe malen. Dazu gibt es ein Stück Kreide und die Kinder dürfen die Zahlen in ihrer eigenen Reihenfolge eintragen und zwischen drin auch wieder austauschen. Welches Päckchen wählen sie wohl wann?
(Alle nicht extra nachgewiesenen Bilder sind Scans aus der Zeitschrift Marie Claire Idée.)
Hier findet Ihr einen spannenden Artikel über die Geschichte des Adventskalenders.
Als Kind hatte ich kein Adventskalender. Es war in Ungarn nicht bekannt. Ich habe hier in Deutschland kennengelernt un seitdem ich vor fast 20 Jahren meine erste für das Töchterchen gebastestelt habe gehört es zu unsere Rituale. Alle drei bekommen ihre individuelle Säckchen, immer noch. Schön ist es.
AntwortenLöschenDanke für deine tolle Geshcichte. Liebe Grüße, éva