So eine kindliche Bullerbü-Sehnsucht ist mir ja nicht fremd. Weil es mich aber des Sommers eher in sonnige und abenteuerliche Gefilde zieht, bin ich froh, dass uns der jährliche Verwandtenbesuch nach Nord Jutland bringt. Zuweilen Regenwolken verhangen, oft Wind umtost, ist es aber doch ein wunderbares Fleckchen da oben im Norden. So weit nördlich übrigens, dass es sommers gar nicht richtig dunkel wird in der Nacht.
Das Land des Lichts, wie die Jutländer ihre Heimat selber nennen, zumindest in den Touristenbroschüren, bietet eine große Vielfalt im Farbenspektrum: grün, gelb, rot, weiß und blau. Grüne Felder, Weiden und Waldflecken bestimmen das Land. Dazwischen leuchten rot die Wildrosen und gelb die wilde Kamille, weiß strahlen die 150 km Strand und in allen Blauschattierungen Himmel und Meer.
Manche Strände darf man mit dem Auto befahren, das ist etwas verwirrend, doch es finden sich auch wunderbar versteckt gelegene. Zum Beispiel findet man einen, wenn man in Uggerbu Kanus mietet, mit diesen durch das lauschige Flüsschen paddelt um schließlich in der See zu landen. Von romantisch bis abenteuerlich – eine tolle Tour (etwa 1,5 Stunden) gerade mit Kindern.
Übrigens kann man auch prima angeln – in den Flüsschen aber auch im Meer.
Wildromantisch empfand ich die Strände zwischen Hirtshals und Lönstrup auf der Westseite der Insel. In Lönstrup selbst sind einige niedliche "Familienbecken" mit Hilfe von Steinmolen angelegt. Besonders für kleinere Kinder ist das sehr schön. Ein tolles Erlebnis ist das Erklimmen der großen Wanderdüne Rubjerg Knude mit ihrem halbversunkenem alten Leuchtturm.
Schön ist auch, dass es überall Softeis-Eisdielen gibt. Die weiße Köstlichkeit türmt sich hoch in der Waffel und wird dann in verschiedenen Streuseln (Schoko, Bunt, Nüsse, Lakritze, Smarties) gewälzt.
Neben Natur, Strand und Fischessen gibt es aber auch moderne Amüsiermöglichkeiten. In Hirtshals besuchten wir das größte Aquarium Nordeuropas und weiter südlich das Farup Sommerland. Ein toller Spaß (für ganz Kleine bis ganz Große). Neben den Achterbahnen gibt es einen richtig langen "man darf den Boden nicht berühren"-Pfad über Stock und Stein, durch Höhlen und über den See. (Psst, am nächsten Tag hatten wir Großen Muskelkater, ;-)). Unbedingt die Badesachen mitnehmen, es gibt famose Wasserrutschen.
Auch künstlerisch und kunsthandwerklich gibt es in Jutland viel zu entdecken. Glasbläser und Töpfereien gibt es vielerorts. Auf Skagen, der Halbinsel an der sich die beiden nördlichen Meere treffen, haben sich viele Künstler niedergelassen.
An der Ostküste sind wir gar nicht gewesen. Dabei soll es in Fredrikshavn sogar einen Palmenstrand geben. Na, das können wir ja im nächsten Jahr machen. Falls wir die Zeit dafür finden.
Danke für den tollen Tipp. Nächstes Jahr geht es vielleicht dann doch nach Schweden. Unsere Verwandten Besuche sind halt immer in Ungarn. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, Éva
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