Mittwoch, 11. Mai 2011

Wunderbare Handmadewelt – eine Marktorganisatorin macht sich Gedanken




neue Lieblingspuppen von Paola McClure

Wenn man einen Handmade-Markt organisiert, muss man sich mit den Produkten der Bewerber für einen Verkaufsstand auseinandersetzen - das lerne ich gerade. Es gibt nämlich erstens mehr Bewerber als Plätze und zweitens ist man als Veranstalter für die Vielfalt und das Gesamtangebot des Marktes verantwortlich. Schon jetzt habe ich so viele Interessenten für den nächsten Eintagsladen, von dem ich noch nicht einmal weiß, wann im Herbst er sein wird, dass ich viele Bewerbungen wohl ablehnen werde müssen. Doch woran werde ich das festmachen?

Ein Aspekt ist sicherlich mein eigener Geschmack und ein anderer die Notwendigkeit den Besuchern ein frisches, junges, vielfältiges Angebot zu präsentieren.
Trotzdem. Diesen Part des Jobs mag ich nicht.



Grundsätzlich finde ich alles schön, das handgemacht ist. Das liegt in der Natur der Sache. Trotzdem gibt es natürlich Unterschiede. Es ist ja auch nicht jeder Film mit Audrey Hepburn ein Knüller; von Tucholsky las ich schon Worte, die mir nichts zu sagen vermochten; dunkle Schokolade mit 70 Prozent Kakaoanteil oder auch Marzipan nennen sich trotzdem Süßigkeiten; manchmal ist mir der Ozean zu kalt, zu salzig oder zu fischig, um in die Wellen zu stürmen.


edel muss gar nicht spiessig sein - die künstlerische Kollektion der Ara Kuo

Aber manchmal sehe ich etwas, in den Weiten des Netzes oder in bestimmten Printmedien, etwas, das mir einfach das Herz öffnet und mich „Ach“ sagen lässt. Woran liegt das dann? Welchen Nerv trifft es in mir? Geht es anderen damit auch so? (Also sicher nicht dem geliebten Manne, der nicht Häkeln von Stricken unterscheiden kann, aber jenen, die ebenfalls Handgemachtes lieben.) 


ein ironisch-fröhlicher Blick - Schmuckstücke von Felieke van der Leest 

Natürlich kann man Sehen und ästhetisches Erkennen lernen. Die Schönheit der Hochhäuser Le Corbusiers oder der seltsamen Statuetten Alberto Giacomettis wurde mir auch erst nach einigen Semestern meines Architekturstudiums klar.


zum Schönfinden - die Dinge von Grainne Morton

Doch das ist es nicht immer und allein. Es gibt sicher tief in unsere Seele einen Knopf, den manche mit ihrer Kunst und ihren Arbeiten zu drücken vermögen und uns so ein „Ach“ seufzen lassen. Gern wird dieses “Ach“ auch noch von einem recht dümmlich anzusehenden Lächeln begleitet.

mit Claire Baker würde ich mir gern eine Werkstatt teilen, aber nur, wenn sie so nett und skurril wäre wie ihre Arbeiten

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