Montag, 9. September 2013

Im Spätsommerwald – Pilze, Kröten und Nacktschnecken

Gestern regnete es immer mal wieder. Es war diesig. Ungemütlich und grau. Man hätte es sich zuhause auf dem Sofa furchtbar gemütlich machen können. Trotzdem hatte ich Lust, in den Wald zu gehen. Vielleicht gerade darum.
Natürlich haben wir die Pilzmesser mitgenommen. Und siehe es lohnte. Wir brachten reichliche Beute heim.


Wir fuhren erst einmal 10 Kilometer mit dem Rad. Das machte Spaß, fühlte sich gesund und sportlich an und selbst dem Söhnchen wurde es nicht zu langweilig. Es erklärte mir während der Fahrt ganz genau seine neueste Mindcraft-Strategie (oops, es heißt gar nicht Mindcraft sondern minecraft, :-)). Irgendwann werde ich dieses seltsam würflige Spiel vielleicht doch noch mal spielen.
Im Wald liefen wir über das feuchte weiche Moos. Obwohl wir ganz alleine dort waren, hörte ich überall Schritte und Geraschel. Der Wind ließ die Bäume knarren, die Häher zankten sich und irgendwo hämmerte ein Specht. Der Wald ist ein geheimnisvoller Ort. Und das Söhnchen vergaß sogar das Spiel im Rechner. Dafür entdeckten wir, dass er ein unglaublich guter Pathfinder ist. Ohne ihn hätten wir uns heillos verlaufen.


Pilze gab es einige, groß und klein und riesige Sommersteinpilze. Drei davon (Hutgröße ca 18 cm) waren noch ganz wunderbar – keine Maden, keine schwarzen Käfer, kaum Schnecken. Wir fanden aber auch einige nette Maronen. Wenn zuvor schon eine Maus am Pilz nagte, stört mich das nicht. Diese Stellen schneide ich zuhause einfach etwas heraus.






In dem Moment da ich einen großen Pilz abschneiden wollte, hüpfte plötzlich dessen Hut weg. Himmel, erschrak ich. Im dämmrigen Licht verwechselt man so manches. Doch die Kröte ließ sich bereitwillig fotografieren, dann sprang sie schwerfällig weiter. Sie hatte goldene Augen. Erst im Nachhinein überlegte ich mir, ob ich mir von ihr etwas hätte wünschen dürfen.




An den Wiesen- und Ackerrändern sind die Brombeeren schon vergangen. Nicht im kühlen Wald. Hier reifen sie noch, werden allerdings nicht so süß wie ihre in der Sonne badenden Brüder und Schwestern am Rande. Muss man ja nicht essen, kann man einfach schön finden.


Der Ziegenbart ist ein toller Pilz. Er leuchtet wunderbar aus Mooskuhlen oder von modrigen Baumstämmen. Die grellgelbe Sorte kann man essen. Ich finde ihn sehr lecker, allerdings ist es schwierig, ihn sicher und sauber nachhause zu kriegen. Er ist nämlich sehr empfindlich und klebt. Also lieber stehen lassen und bewundern.


Nachtschnecken sind ja gemeinhin nicht sehr beliebt. Die einen hassen sie, weil sie den Salat im Garten wegfressen, die anderen finden sie irgendwie eklig. Wenn man sie jedoch einen Moment lang beobachtet, dann entdeckt man, dass sogar Nacktschnecken irgendwie schön sein können und vor allem, dass sie lebendig sind.








1 Kommentar:

  1. Ganz tolle Bilder - hach wenn ich doch auch eine Pilzefinderin werden könnte. Mir fehlt da irgendwie der Blick...
    Minecraft wird hier auch fast täglich gespielt und ich bin immer wieder erstaunt, was die alles bauen un dplanen. Für mich wärs nix.

    LG
    Annette

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