Mit lauter netten Leuten Selbstzubereitetes speisen, plaudern und Köstlichkeiten tauschen – wenn Euch bei dieser Vorstellung das Herz hüpft und das Wasser im Munde zusammenläuft, dann übernehmt doch den Tischdienst und organisiert eine fröhliche Runde an einer reich gedeckten Tafel.
Die Idee
Zwei Freundinnen und ich ackern fürs Gemüse, kochen gerne und lieben es, verschiedenste Menschen an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam zu speisen. So kam uns die Idee zum Tischdienst.
Zu einem bestimmten Motto kocht jeder Teilnehmer ein Gericht, das auf die große Tafel gestellt wird. Vier kleinere Portionen desselben (oder einer selbst gemachten Zutat) werden hübsch verpackt zum Tausch mitgebracht. Als Paar kocht man natürlich entweder doppelt so viel oder zwei Gerichte.
Grafik: Selina Willand
Beim Genießen, Rezepte Tauschen und über das Leben Plaudern lernt man nicht nur neue Gerichte und nette Menschen kennen, sondern geht auch mit dem Bauch voller Köstlichkeiten, dem Kopf voller Kochideen und einer Tüte voller Spezereien nach Hause.
Einen Ort finden
Wer hat schon eine Tafel für etwa 20 Personen zuhause? Also macht man die Not zur Tugend und entdeckt besondere Orte, indem man mit offenen Augen durch die Stadt läuft. Gibt es eventuell offene Veranstaltungsräume oder Kantinen? Könnte man die nette Dame aus dem großzügigen Gewürzladen, den jungen Mann mit seinem Atelier oder die Frau mit der Musikschule gewinnen? Oder gibt es einen netten Ort open air?
Man braucht einen Raum für eine große Tafel, genügend Sitzmöglichkeiten drumherum, mit einem Wasseranschluss, eventuell einem Herd zum Aufwärmen und einer Toilette in der Nähe.
Planen
Etwa 6 Wochen im Vorfeld bestimmt man einen Termin.
Tipp: An einem Donnerstagabend von 19 bis 22 Uhr haben viele Menschen Zeit. Oder Sonntags. Dann passt das auch mit dem Kochen gut. Allerdings schauen viele Menschen gerne Tatort. :)
Dann überlegt man sich ein Motto, zu dem gekocht werden soll. Das kann etwas Saisonales wie Frühlingserwachen und Erntedank sein oder etwas Spezifisches wie 1000 Gewürze, Brotaufstriche und Alles aus Petersilie.
Natürlich muss man überlegen, wie viele Leute kommen können. Wie groß ist die Tafel, die ich aus verschiedenen Tischen oder aus Böcken und alten Türen bauen kann? Wie viele Stühle kann ich besorgen? Bekomme ich genug Besteck, Gläser und Teller zusammen oder muss die jeder selbst mitbringen?
Die Einladung
In der Einladung nennt man nicht nur Ort, Zeit und Motto, sondern beschreibt auch die Idee und bittet um Anmeldung bis zwei Wochen vor dem Termin unter der eigenen Email-Adresse. Wer Freude am Gestalten hat, findet unter thegraphicsfairy.com dekorative Vintage-Illustrationen aller Art zum kostenlosen Download.
Will man etwas privater bleiben, verschickt man die Einladung nur an seine Freunde und Bekannte. Wer neue Menschen zusammenbringen und kennenlernen möchte, lässt die Einladung als Flyer drucken und verteilt sie in Buchläden, Cafés und im Kindergarten. Noch einfacher ist es, eine öffentliche Facebook-Veranstaltung zu erstellen.
Grafik: Selina Willand
Die Gäste
Am Tag nach dem Anmeldeschluss fertigt man die Gästeliste an. Haben sich mehr Leute angemeldet, als um die Tafel passen, muss man leider einigen absagen. Doch vielleicht wiederholt man das Ereignis und kann darauf vertrösten? Den Gästen teilt man noch einmal genau mit, wann, wo und unter welchem Motto sie erwartet werden. Nun hat jeder Zeit, sich ein Gericht zu überlegen und ein- oder zweimal zur Probe zu kochen. Darüber freut sich die Familie zu Hause.
Tipp: Etwa 20 Gäste sind ideal. Alle kommen miteinander ins Gespräch und die Speisen sind äußerst vielfältig, aber nicht zu viele, um eine jede zu probieren.
Vorbereitung
Als Veranstalter hat man natürlich etwas mehr Arbeit als die Geladenen. Auf der Einkaufsliste sollten Servietten und Brot stehen. Außerdem frische Minze, Zitronen oder gefrorene Beeren, um mehrere Karaffen aromatisiertes Wasser als Getränk anzubieten.
Etwa eine Stunde braucht man, um die Tafel vorzubereiten und einzudecken. Natürlich kann man mottogemäß dekorieren, doch das ist gar nicht nötig. Die Wasserkaraffen, ein paar frische Blumen oder Zweige auf verschiedene Vasen verteilt, und einige Kerzen runden die vielen Speisen, die auf der Tafel Platz finden werden, schön ab.
Außerdem hält man DIN A5-Karten und einen Stift bereit. Hierauf schreibt jeder Gast, welches Gericht er mitbrachte, und stellt sie daneben.
Das Ereignis
In der ersten halben Stunde trudeln die Gäste ein. Jeder beschriftet sein Kärtchen und stellt sein Gericht auf die Tafel. Die vier Tauschportionen aller werden an einem zugänglichen Ort gesammelt.
Wenn alle Platz genommen haben, begrüßt man die Gäste. In einer Vorstellungsrunde erzählt jeder etwas zu sich und seinem Gericht. Danach ist das Eis gebrochen und alle wünschen sich einen guten Appetit.
Tipp: Wenn man einen Weinhändler mit ins Boot holt, kann dieser Weine zur Probe oder zum Selbstkostenpreis anbieten. Außerdem kann man mit einem Sekt den Abend eröffnen.
Die Tauschrunde
„Noch nie habe ich so lecker gegessen“, wird es unisono nach dem Essen klingen. Dann wird getauscht. Reihum darf sich jeder eine der Tauschportionen nehmen. Danach darf sich der letzte als erster nehmen. Das Ganze findet 4 Mal statt.
Natürlich wird nach so einem netten Abend niemand den Gastgeber mit dem Abwasch alleine lassen. Während alle spülen und aufräumen, kann man schon den nächsten Tischdienst planen.
Wer einmal bei uns vorbeischauen möchte, kann das hier tun: Tischdienst
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen