auch. Jeden Monat in der eltern.family nehme ich mir eine Selbstverständlichkeit aus dem Leben mit Kindern vor und frage mich: Klar, alle machen oder sagen das, aber wieso eigentlich?
„Das wird er büßen!“, rief mein Sohn.
Ich starrte ihn an. Dass er dieses Wort kennt, dachte ich stolz. Dann wurde mir klar, was er da sagte.
„Wer wird was büßen, mein Schatz?“, fragte ich.
„Tim! Er hat mich angelogen. Er hat gar kein echtes Laserschwert hinterm Schrank. Ich habe ihm jeden Tag meinen Nachtisch gegeben, damit er es mir zeigt. Aber er hat gar keins! Das gibt Rache!“
„Wer sich rächt, hat ein kleines Herz“, sagte ich.
Ich wusste, dass er stolz auf sein großes Herz war. So eines hatte ihm der Kindergärtner bescheinigt. Weil er jemandem beim Tischdienst geholfen hatte. Ich glaube, das war Tim. Tim mit dem Laserschwert. Mhm.
„Rache ist süß. Viel süßer als der Nachtisch im Kindergarten“, knurrte mein Söhnchen noch immer fuchsteufelswild.
„Rache ist Blutwurst“, erwiderte ich.
„Ihhh, Blutwurst“, machte der Kleine und verzog das Gesicht. „Blutwurst will ich nicht.“ Dann blickte er mich aus großen Augen an. „Aber ich bin so sauer. Tim hat mich belogen und betrogen. Und beim Tischdienst habe ich ihm auch geholfen.“
„Du hast trotzdem ein sehr großes Herz“, rutschte es mir heraus.
„Das weiß ich doch“, sagte mein Kind verwundert.
„Wenn man seinen Ärger runterschluckt, kriegt man Schluckauf“, mischte sich das Töchterchen ein. „Man darf sich nicht alles einfach so gefallen lassen.“
„Genau!“, kam es grimmig vom kleinen Bruder.
Ich musste zugeben, dass das so in etwa stimmte. Sich etwas schweigend gefallen zu lassen, ist nicht der richtige Weg. Blinde Rache aber auch nicht. Worte wie Vergeltung, Befriedigung, Gerechtigkeit und Verzeihen kamen mir in den Sinn. Ein großes Thema, das so mancher Erwachsene noch nicht versteht.
„Wenn du dich an Tim rächst, dann rächt er sich wieder an dir und du dich wieder an ihm und so weiter und so weiter. Dann habt ihr keine Zeit mehr, Freunde zu sein“, sagte ich.
„Das stimmt“, bestätigte die Große. „Das wär blöd.“
Der Kleine nickte. „Aber ich will auch keinen Schluckauf kriegen.“
„Ich hab´s! Du nimmst Rache in Gedanken“, rief meine Tochter. „Du denkst dir einfach aus, wie du dich an Tim rächst. Machen musst du es ja nicht.“ Ein strahlendes Lächeln stahl sich in ihr Gesicht. „Du kannst ihn an den Ohren an die Wäscheleine hängen.“
„Au ja!“, jubelte mein Söhnchen.
„Und dann ziehst du ihm die Hose runter“, steigerte sich die große Schwester in rächende Fantasien.
„Wie peinlich“, juchzte ihr Brüderlein.
„Und dann erzählst du allen im Kindergarten, dass es hinten bei der Wäscheleine etwas Spannendes zu gucken gibt“, begeisterte sich meine geliebte Tochter immer mehr.
„Hihi“, freute sich mein nicht minder geliebter Sohn.
Ich wusste für einen Moment nicht genau, ob ich mir ernsthafte Gedanken machen sollte oder mich einfach am Einfallsreichtum meines Kindes erfreuen durfte.
„Ich weiß was!“, rief mein Sohn. „Ich ersteche Tim mit seinem Laserschwert.“
„Ich dachte, das gibt’s gar nicht“, meinte die Süße.
Mein Kleiner mit dem großen Herzen nickte heftig und grinste über beide Backen. „Gut, ne?“
„Wer wird was büßen, mein Schatz?“, fragte ich.
„Tim! Er hat mich angelogen. Er hat gar kein echtes Laserschwert hinterm Schrank. Ich habe ihm jeden Tag meinen Nachtisch gegeben, damit er es mir zeigt. Aber er hat gar keins! Das gibt Rache!“
„Wer sich rächt, hat ein kleines Herz“, sagte ich.
Ich wusste, dass er stolz auf sein großes Herz war. So eines hatte ihm der Kindergärtner bescheinigt. Weil er jemandem beim Tischdienst geholfen hatte. Ich glaube, das war Tim. Tim mit dem Laserschwert. Mhm.
„Rache ist süß. Viel süßer als der Nachtisch im Kindergarten“, knurrte mein Söhnchen noch immer fuchsteufelswild.
„Rache ist Blutwurst“, erwiderte ich.
„Ihhh, Blutwurst“, machte der Kleine und verzog das Gesicht. „Blutwurst will ich nicht.“ Dann blickte er mich aus großen Augen an. „Aber ich bin so sauer. Tim hat mich belogen und betrogen. Und beim Tischdienst habe ich ihm auch geholfen.“
„Du hast trotzdem ein sehr großes Herz“, rutschte es mir heraus.
„Das weiß ich doch“, sagte mein Kind verwundert.
„Wenn man seinen Ärger runterschluckt, kriegt man Schluckauf“, mischte sich das Töchterchen ein. „Man darf sich nicht alles einfach so gefallen lassen.“
„Genau!“, kam es grimmig vom kleinen Bruder.
Ich musste zugeben, dass das so in etwa stimmte. Sich etwas schweigend gefallen zu lassen, ist nicht der richtige Weg. Blinde Rache aber auch nicht. Worte wie Vergeltung, Befriedigung, Gerechtigkeit und Verzeihen kamen mir in den Sinn. Ein großes Thema, das so mancher Erwachsene noch nicht versteht.
„Wenn du dich an Tim rächst, dann rächt er sich wieder an dir und du dich wieder an ihm und so weiter und so weiter. Dann habt ihr keine Zeit mehr, Freunde zu sein“, sagte ich.
„Das stimmt“, bestätigte die Große. „Das wär blöd.“
Der Kleine nickte. „Aber ich will auch keinen Schluckauf kriegen.“
„Ich hab´s! Du nimmst Rache in Gedanken“, rief meine Tochter. „Du denkst dir einfach aus, wie du dich an Tim rächst. Machen musst du es ja nicht.“ Ein strahlendes Lächeln stahl sich in ihr Gesicht. „Du kannst ihn an den Ohren an die Wäscheleine hängen.“
„Au ja!“, jubelte mein Söhnchen.
„Und dann ziehst du ihm die Hose runter“, steigerte sich die große Schwester in rächende Fantasien.
„Wie peinlich“, juchzte ihr Brüderlein.
„Und dann erzählst du allen im Kindergarten, dass es hinten bei der Wäscheleine etwas Spannendes zu gucken gibt“, begeisterte sich meine geliebte Tochter immer mehr.
„Hihi“, freute sich mein nicht minder geliebter Sohn.
Ich wusste für einen Moment nicht genau, ob ich mir ernsthafte Gedanken machen sollte oder mich einfach am Einfallsreichtum meines Kindes erfreuen durfte.
„Ich weiß was!“, rief mein Sohn. „Ich ersteche Tim mit seinem Laserschwert.“
„Ich dachte, das gibt’s gar nicht“, meinte die Süße.
Mein Kleiner mit dem großen Herzen nickte heftig und grinste über beide Backen. „Gut, ne?“
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