Berauschendes aus Kultur, dem Leben, der Küche und der Natur – erdacht, erlebt oder gefunden von Antje Herden
Mittwoch, 9. März 2016
Tourtagebuch – 5 Tage vorlesend in Oberbaden unterwegs
Immer wieder werde ich gefragt, wie meine Lesereisen so seien. Nun denn, während der der letzten Woche schrieb ich Tagebuch.
Erster Tag –
Der Koffer ist gepackt. Unbedingt hinein gehörten die warmen Socken, das Bild der Kinder, das Kuschelkissen, ein Regenschirm, der Ordner der Bibliotheksstelle, in dem meine Reise wunderbar aufbereitet ist, der Rechner natürlich und Leselektüre für mich. Am besten ein Lieblingsbuch, dieses Mal sogar zwei: Die Landkarte des Chaos und Flavias siebter Fall. Schwer wird der Koffer von den Büchern, aus denen ich vorlesen werde, den 600 Autogrammkarten, die entweder zu viele oder zu wenige sein werden. Noch schwerer wird er durch die Einsamkeit, die mit mir reisen wird.
„Machs gut“, sagt mein Sohn mit einem Schmunzeln in den Augen. Er freut sich auf vier Tage sturmfrei. Der Preis ist eine blitzblank geputzte Bude, wenn ich zurück komme. Das klappt wunderbar, das weiß ich schon.
Es regnet nicht nur, es beginnt überraschend zu schneien.
Zugfahren im Dunkeln mag ich nicht.
In Heidelberg weht es mich fast vom Bahnsteig. Ich bin viel zu dünn angezogen, schaue mich nervös um. Hier wird doch wohl keiner niesen müssen? Herumfliegende Bakterien, gar Vieren könnte ich jetzt nicht bekämpfen. Neben mir niest es tatsächlich. Hilfe, bin in extremer Gefahr!
Eineinhalb Stunden mit der S-Bahn. Wohin, kann ich nicht sehen. Plötzlich ein Ortsname, den ich kenne, aber nicht von hier. Hatte ich eigentlich je geprüft, ob es eventuell mehrere Seckbachs gibt? Vielleicht verteilt über ganz Deutschland? Ich kann niemanden fragen, denn außer mir unternimmt niemand sonst diese Fahrt. Den Zugführer will ich nicht stören, der muss sich konzentrieren, damit er durch das Schneetreiben etwas sieht. Nun habe ich etwas zum Gruseln. Mitten in der Nacht im Irgendwo ankommen, wo einen keiner erwartet, wo nichts ist. So beginnen Geschichten.
Um 20 Uhr am Bahnsteig erwartet mich Frau Link, die nette Dame von der Bibliothek, und bringt mich ins zehn Kilometer entfernte Hotel in Buchen. Ich bitte um Wärme und drehe das Heißgebläse voll auf. Sie hat nichts dagegen. Zum Dank umarme ich sie, obwohl wir uns erst seit fünfzehn Minuten kennen. Ich entschuldige mich, aber sie sagt, das mache doch nichts. Wie schön.
Man empfängt mich nett im Gästehaus. Obwohl das Hotel Zum Reichsadler heißt und von außen auch so aussieht, hat sich im Zimmer jemand gestalterisch ausgetobt, jemand der vielleicht lieber Innenarchitektur oder Design studiert hätte, aber dann eben doch das elterliche Hotel übernahm. Ich freue mich darüber.
Draußen schneit es noch immer, dabei wäre, wäre nicht ein Schaltjahr, meteorologischer Frühlingsanfang. Hunger habe ich zum Glück fast keinen. Die Heizungen bleiben eiskalt, das Internet ist zu langsam, um irgendetwas darin zu finden. Ich krieche unter zwei weiche Decken, lese eine Stunde lang, nehme eine Schlaftablette. Ich schaffe es, nicht zuhause anzurufen. Beinahe kann ich schlafen.
Zweiter Tag –
Ich wache panisch auf, zum Glück vor dem Wecker. Ich mag das Geräusch nicht, das er macht. Ich schalte sofort den Fernseher an. In der Fremde bin ich in der Stille zu sehr allein.
Zum Frühstück ist alles da, lag vorher aber wohl beim Discounter im Regal. Sogar der Saft ist keiner. Ich höre mich selbst schlucken. Dann wird mir ein bisschen übel. Dabei wäre das Brötchen ohne etwas drauf lecker gewesen. Dorfbrötchen, obwohl ich mich, glaube ich, in einer kleinen Stadt befinde.
Die Bibliothek liegt romantisch im alten Kern, dieser liegt in einer morgendlichen Wintersonne.
Der junge Reporter der ortsansässigen Zeitung schaut mir beim Interview nicht in die Augen, dafür fotografiert er von der Seite, während ich lese. Ich sage ihm nicht, dass man so etwas mit einer 45-Jährigen nicht tun sollte.
Die zwei Lesungen sind spaßig. Zum Glück hört das nicht auf. Was wäre, falls das mal passieren sollte?
Die 160 Drittklässler sind fröhlich und stellen viele Fragen. Ein Junge faltet gerne Origami. Er kann auch den Kranich, mein ewiges Scheitern. „Oh, wie toll!“, rufe ich. „Denn wusstet ihr, dass man einen Wunsch vom Universum erfüllt bekommt, wenn man 1000 Kraniche gefaltet hat?“ Alle nicken, so etwas weiß man hier. Ein ganz besonderer Ort scheint das zu sein. Wir lachen zusammen und es gehen nur zwei Stühle kaputt.
Ich trinke zu viel Kaffee und sitze wieder eineinhalb Stunden in der S-Bahn. Dieses Mal schaue ich hinaus. Hübsch ist es da. Die Sonne scheint immer noch. Dann muss ich zur Toilette und weiß, dass ich erst in einer Stunde im IC nach Karlsruhe gehen können werde.
Ich schaffe es. Auf dem Nebengleis fährt der IC zurück ins Heimatstädchen.
In Karlsruhe empfängt mich Frau Hess, der ich diese Reise zu verdanken habe, mit weinrotem Schal, wie sie mir zuvor auch schrieb. Wir plaudern und lachen sogleich, als kennten wir uns schon lange. Dann essen wir Torte. Menschen, die mit mir Torte essen, sind mir grundsympathisch. Das Hotel liegt zwischen Bahnhof und rosa Flamingos. Es wirkt beruhigend nostalgisch.
Ich suche etwas Gesellschaft im Facebook, bin glücklich, als mir meine Tochter antwortet. Alles okay. Ich muss schlucken. Himmel, wann hört dieses Vermissen mal auf? Bald werden sie doch ausziehen. Bis dahin muss das besser laufen in meinem Herzen.
Später gehe ich noch einmal hinüber in den Bahnhof, esse asiatisch mit zu viel Glutamat und artifiziellen Geschmacksstoffen. Die Blicke der Menschen taxieren mich. Ich bin eine in einem alten Mantel ohne irgendeine Tasche an einem Ort, von dem man abfährt, an dem man ankommt, aber nicht verweilt. Schon gar nicht ohne Tasche. Plötzlich habe ich das Bedürfnis mir die Haare zu waschen. Wie schnell das geht.
Im Zimmer schalte ich sofort die Glotze an. Die Flüchtlinge an der mazedonischen Grenze leiden furchtbaren Durst. Ich gehe noch einmal hinunter und hole mir im Hotelflur eine Flasche Wasser am Automaten.
In der Dusche sitzt ein Käfer. Vor Schreck spüle ich ihn mit dem Wasserstrahl in den Abfluss. Das schlechte Gewissen treibt mich tropfend aus dem Bad. Etwas Furcht ist auch dabei. Davor dass er zurückkommt, wütend aus dem schwarzen Loch krabbelt, wächst und wächst, um schließlich Rache zu nehmen. Ich kann so etwas nicht vermeiden. Wenigstens verdiene ich unser Geld damit.
Vielleicht schreibe ich noch, vielleicht lese ich oder schaue zu viel Fernsehen. In Moskau hat ein Kindermädchen ein Kind enthauptet.
Dann ruft wunderbarerweise eine Freundin an und ich bin beinahe zuhause.
Dritter Tag –
Vielleicht ist der Restaurantchef ein Scherzkeks, vielleicht kann er nicht lesen oder er ist gar nicht da. Die kleinen Metallschildchen, auf denen die Speisen des Frühstücksbuffets ausgewiesen sind, stehen alle falsch. Das Buffet selbst hat etwas von einer mittelalterlichen Wunderkammer: In verschiedenen Glasgefäßen gibt es von Mandelkaramellbruch bis eingelegten Pilzen so allerlei Merkwürdiges. Ich nehme mir ein Brötchen, etwas Pflaumenmus, ein Ei, beobachte die Flamingos beim Flamingosein. Ein Mann setzt sich neben mich; zahnlos, zitternd bestellt er ein Hefeweizen. Mir ist das so früh am Morgen etwas zu viel Leben.
Im Treppenhaus kommt mir ein unglaublich schöner Mann entgegen, so einer, der bestimmt nach Einhorn riecht. Ich überlege, was ich Spektakuläres tun könnte, um bemerkt zu werden. Doch dann fällt mir ein, wie ich morgens um sieben aussehe. Verknorkelt UND tattrig ist wahrlich nicht der Eindruck, den ich gerne vermitteln möchte.
Die S-Bahnfahrt dauert nicht lang. Der Tag ist so grau, dass er zum Klischee gereicht. Der stetige Regen tut der Stadt Pforzheim nicht gut. Wir fahren durch hässlich anmutende Straßen verwahrloster Nachkriegs-Bauten. Wo ist das Gold, wo sind die Diamanten?
Ich habe Bammel vor der ersten Lesung. Die Gruppen einer Sonderschule mit geistig behinderten Kindern haben sich angemeldet. Ich möchte ihnen so sehr gerne etwas Schönes geben, dass ich beinahe anfange zu weinen, als sie dann tatsächlich lachen und sich an der Lesung erfreuen. Himmel, ich wäre die unbrauchbarste Sozialarbeiterin der Welt.
Mit den ersten Klassen im Anschluss rede ich über Schlangen, Blindschleichen, Spinnen und Zwerge. Offiziell lese ich aus meinem ersten Kinderbuch: Herr Klopstock, Emma und ich. Außerdem erfahre ich, dass viele der Papas einen Frack trügen; einer, ein Wirtschaftsprüfer, verübe darin sogar täglich seinen Beruf. Wir sprechen auch ein bisschen russisch. Das liegt am Viertel. Hier liegt Schönes neben Schrecklichem. Nebenan verteidigen gerade ein paar Russlanddeutsche ihre neugegründete Bürgerwehr, während ich mit ihren Kindern noch schnell die Waldtiere aufzähle. Die Cobra lasse ich nicht gelten.
Ich bin früh zurück in Karlsruhe.
Es regnet immer noch. Meinen Schirm habe ich vergessen. Trotzdem laufe ich die zwei Kilometer zum ZKM. Anders bekomme ich meine der Gesundheit förderlichen 6000 Schritte nicht zusammen. Ich weiß nicht, warum ich unterwegs wieder ein Chinarestaurant betrete. Wahrscheinlich ist es Hunger und die Sorge, vor dem Museum nichts anderes mehr zu finden. Ich esse schlecht, dafür zu viel. Buffet eben. Buffet mit Hunger.
Ich gehe gern in Museen. Das ZKM kenne und mag ich. Ein paar Studenten der angegliederten HFG tanzen Ballett in einem der Lichthöfe. Ich schaue ihnen zu. Einige Projektgruppen haben sich auf den Galerien verteilt und erarbeiten Kunst, erinnern mich an meine Zeit als Architekturstudentin. Außerdem roch es bei uns damals ganz ähnlich – nach Ideen und zu süßem Parfum, nach sauren Weinresten und möglichen Küssen, nach heimlich gerauchten Zigaretten und wilden Träumen, nach altem Staub und zu großen Versprechen.
Die Ausstellung jagt mir eine Gänsehaut über den Nacken: Globale Überwachung und Zensur. Aufregend und bedrückend. Ich hinterlasse trotzdem einen Fingerabdruck und mein Konterfei. Das Büro, das das ZKM für Edward Snowden eingerichtet hat, blieb bisher leer.
Für den Rest des Tages spreche ich kein Wort mehr.
Stimmt nicht. Ich rufe zuhause an. Mama, wir sind doch schon groß; hör mal auf, dir so viele Sorgen zu machen. Ich wachse da rein. Versprochen.
Vierter Tag –
Ich bin gänzlich im Unterwegsmodus angekommen. Am Frühstücksbuffet erscheint mir alles dermaßen normal, dass ich überlege, heimlich die Schildchen umzustellen.
Vielleicht bin ich müde, der Wecker klingelte bereits um 6 Uhr, davor klapperten die ganze Nacht die vier Meter hohen Rollläden im Wind, aber bevor ich es richtig begreife, ist die erste Lesung in Iffezheim schon wieder vorbei. Sie war bestimmt sehr nett. Ich würde mich daran erinnern, wäre sie es nicht gewesen.
In die zweite in Gaggenau schleicht sich dann etwas Magie. Manchmal ist das so, auch wenn ein Außenstehender es wohl gar nicht bemerken würde. Ich lese, als hätte ich noch nicht viele viele viele Male diese Stellen gelesen, ich erzähle begeistert, die Kinder fragen neugierig, wir lachen zusammen. Vielleicht war er nur in mir, aber da war so ein Moment, in dem alles alles stimmte. Am Ende habe ich gerötete Wangen, wirres Haar und bin völlig erschöpft.
Zurück in Karlsruhe laufe ich vom Bahnhof zum Schloss. Die Stadt scheint eine einzige lärmende Baustelle zu sein. Ein einsamer Republikaner zetert unerhört im doppelten Sinne durch ein Megafon. Es regnet in Strömen, der Wind weht eisig. Tapfer laufe ich durch den Matsch um die Barockresidenz herum. Das gehört sich so. Außer mir tut das aber niemand. Zum Glück habe ich meinen Schirm dabei. Schade, dass der Wind ihn zerstört. Er war jedoch von Anbeginn seltsam wackelig und auch aufgespannt etwas zu platzsparend. Ich selbst bin mit 1.80m-Körpergröße ja nicht besonders platzsparend. Wir hatten also insgesamt nicht so gut zusammengepasst.
Plötzlich bin ich von schwarzen Männern umringt. GSG 9. Um Gottes willen, was wollen die von mir?, denke ich, denn außer denen bin nur noch ich im Park. In mir breitet sich dieses kribbelig unangenehme Gefühl aus, das man hat, wenn man aus Versehen eine Bühne betritt, obwohl man gar nicht zum Ensemble gehört. Dann sehe ich die Übertragungswagen. Klar, hier geht es um das Verbot der NPD. Da öffnen sich die Türen des Bundesverfassungsgerichts und ich werde von einer Wolke aus schwarzen Anzügen eingesaugt. Wir stehen alle gemeinsam an der Ampel. Ich überlege kurz, ob ich jemanden am Ärmel zupfe und mal nachfrage. Traue mich aber nicht.
Ich laufe noch ein wenig herum. Ehrlich gesagt, verlaufe ich mich ein bisschen. Die Kamera lasse ich wohlgeborgen im Rucksack.
Plötzlich stehe ich vor dem Ring Café. Ein nostalgisch-schöner 50er Jahre-Bau voller alter Damen mit Frisuren und Hüten, mit Schmuck, Rüschen und räudigen Pelzen. Sogar einige verzierte mobile Taschenhaken, um damit die Tasche am Tisch aufzuhängen, entdecke ich. Begeistert bestelle ich mir Rhabarber-Baiser-Torte. Sie schmeckt wie früher bei Omi im Garten.
Weil ich mir in einem Schokoladenladen auch noch eine Tüte Trüffel kaufe, rücke ich später die Möbel im Zimmer etwas zur Seite und lege eine Gymnastikrunde ein. Ich stoße mich nur einmal an einem kleinen Tischchen.
Während Frau Klum großgewachsene kleine Mädchen ver- und zerstört, esse ich erst eine Tüte Chips und danach die mit den Schokoladentrüffeln auf.
Letzter Tag –
Der Schlafmangel macht sich bemerkbarer. Jede Nacht nur durch die flachen Phasen zu wandeln, sieht irgendwann einfach nicht mehr gut aus. Ich versuche, meine Augenringe wegzuschminken. Das ist ähnlich erfolgreich wie ein Gebirge azurblau anzumalen, damit man es nicht mehr sähe. Irgendeine Perspektive bleibt immer verräterisch.
Im Frühstücksraum steht plötzlich ein Mann in geflochtenen Lederhausschuhen neben meinem Tisch. Weiter oben sieht er gut aus. Einen Moment bin ich erstaunt, doch dann erkenne ich das Geniale. Er ist ein wahrer Kosmopolit. Er weiß, zuhause ist dort, wo man seine Hausschuhe trägt. Das nächste Mal, werde ich auch welche mitnehmen. Ich möchte ihm gerne verstehend zulächeln. Leider komme ich nicht mehr dazu, denn ich stoße aus Versehen meine volle Kaffeetasse um. Schade.
Später in der S-Bahn erschrecke ich wieder, ob meines gräulich-faltigen Gesichts. Himmel, wie kann das ich sein? Doch als ich mich etwas weiter umschaue, schäme ich mich stattdessen, denn diese Gedanken sind abscheuliches Jammern auf hohem Niveau.
Ich bin ein bisschen neben mir. Das ist bestimmt auch dem Schlafmangel geschuldet. Daran ändert die erste Lesung leider nicht viel, obwohl die wirklich sehr nett ist und voller lieber Kinder. Doch mir ist, als erwache ich zur Lesung, glänze, lese, erzähle, lächle, juble eine Stunde lang und erlösche dann wieder. Muss das Adrenalin sein. Zum Abschied drückt mir die Bibliothekarin noch ein Käsebrötchen in die Hand. Am liebsten hätte ich sie umarmt. Einen Moment überlege ich, ob ich ihr sage, dass so ein Käsebrötchen manchmal den Unterschied macht, ob man sich wie ein geduldeter Gast oder wie ein willkommener Mensch fühlt. Dann kommt mir das aber etwas zu pathetisch vor. Ich sollte dringend schlafen.
Die letzte Lesung findet in Karlsruhe im Museum für Literatur statt. Ich möchte noch einmal alles geben. Nicht nur weil Frau Hess zuhört oder weil wir in diesen Räumlichkeiten der Literarischen Gesellschaft gastieren. Aber natürlich kommt es anders. Zwei Klassen sind zu spät, die Begrüßungsrede zieht sich etwas und plötzlich bleiben mir nur noch 40 Minuten für mein gesamtes Programm. In denen entdecke ich eine Lebensalternative: Falls das irgendwann nicht mehr laufen sollte mit dem Bücherschreiben, werde ich Marktschreier. Mir gelingt es, in nur zwei Dritteln der üblichen Zeit alles zu lesen und zu erzählen, zu lachen, herumzuhüpfen und zu jubeln. Ich darf es zugeben, danach bin ich nass geschwitzt.
Eine letzte Umarmung und ich sitze im Zug nach Hause. Während der Zugfahrt frage ich mich, ob meine Kinder noch leben, ob sie heute in der Schule waren, wie die Bude wohl aussieht und wie das Konzert von Alligatoah war, das die beiden gestern (um Gottes willen, das erste des Sohnes, und beide des nächtens in Frankfurt, und überhaupt) besuchten.
Später erfahre ich, alles super.
Danke. An alle!
In drei Tagen geht es wieder los.
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