Jeden Morgen eines jeden Wochentags saßen wir im „Herdenkutsche“ genannten gelben Kangoo. Wir waren umgezogen und für ein halbes Jahr, bis zum ersten Schultag des Töchterchens und des Söhnchens Krippe-Kindergarten-Wechsel ins neue Viertel, mussten wir zur angestammten Kindertagesstätte zehn Kilometer mit dem Auto fahren. Das hätte doof sein können. Es war sehr früh, wir drei noch müde und die Straßen berufsverkehrverstopft. Doch es wurde jedes Mal eine gemeinsame wunderbare halbe Stunde.
„Mama, das Astronautenlied!“, krähte allmorgendlich das dreijährige Söhnchen aus dem Kindersitz direkt nach Anschnallen und Motoranlassen.
Ich schob die Kassette ins Kassettendeck. Es hudelte einige Sekunden etwas altersschwach. Doch dann durften wir aufatmen. Beides funktionierte noch.
„Pst!“, machte das Töchterchen.
„Weiß ich doch“, wisperte das Söhnchen.
Der Motor ratterte blechern, das Lied begann sehr leise. Ich stellte es jedes Mal zu laut.
„Jetzt setzt er den Helm auf“, raunte es unisono auf der Rückbank.
„Drei, Zwei, Eins, Start“, flüsterte es.
„Jetzt fliegt er los!“, schrie das Söhnchen und ich regelte schnell die Lautstärke nach unten.
Eine Weile schwiegen wir.
„Jetzt steigt er aus, stimmt´s Mama?“, krähte das Söhnchen.
„Ja, jetzt steigt er aus und fliegt ganz alleine in die Sterne“, erklärte das Töchterchen.
„Weil er so Sehnsucht hat, stimmt´s Mama?“, wusste das Söhnchen.
„Obwohl ihn seine Frau ganz dolle liebt“, flüsterte das Töchterchen. „Und obwohl er wusste, dass er sterben wird.“
„Er wollte lieber zu den Sternen fliegen, als auf der Erde leben“, erklärte das Söhnchen.
Dann war das Astronautenlied zu Ende.
„Noch mal!“, schrieen die beiden von hinten.
Ich spulte zurück. Dreimal schafften wir es, dem Song zu lauschen. Jeden Morgen. Ein halbes Jahr lang.
Danke, David Bowie!
Ich schob die Kassette ins Kassettendeck. Es hudelte einige Sekunden etwas altersschwach. Doch dann durften wir aufatmen. Beides funktionierte noch.
„Pst!“, machte das Töchterchen.
„Weiß ich doch“, wisperte das Söhnchen.
Der Motor ratterte blechern, das Lied begann sehr leise. Ich stellte es jedes Mal zu laut.
„Jetzt setzt er den Helm auf“, raunte es unisono auf der Rückbank.
„Drei, Zwei, Eins, Start“, flüsterte es.
„Jetzt fliegt er los!“, schrie das Söhnchen und ich regelte schnell die Lautstärke nach unten.
Eine Weile schwiegen wir.
„Jetzt steigt er aus, stimmt´s Mama?“, krähte das Söhnchen.
„Ja, jetzt steigt er aus und fliegt ganz alleine in die Sterne“, erklärte das Töchterchen.
„Weil er so Sehnsucht hat, stimmt´s Mama?“, wusste das Söhnchen.
„Obwohl ihn seine Frau ganz dolle liebt“, flüsterte das Töchterchen. „Und obwohl er wusste, dass er sterben wird.“
„Er wollte lieber zu den Sternen fliegen, als auf der Erde leben“, erklärte das Söhnchen.
Dann war das Astronautenlied zu Ende.
„Noch mal!“, schrieen die beiden von hinten.
Ich spulte zurück. Dreimal schafften wir es, dem Song zu lauschen. Jeden Morgen. Ein halbes Jahr lang.
Danke, David Bowie!
Mach´s gut, Major Tom!
Ich werde dich nie vergessen.
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