Samstag, 12. März 2011

Die Welt, wie wir sie kannten - Literatur


Die Blogger-Welt, ganz besonders die Handmade-Blogger, spricht vom Bubble-Space, wenn sie von ihren Blogs erzählt - kleine Blasen außerhalb der Realität, virtuell, ohne Arg und mit ganz viel Rosa. So etwas liest sich gern und schön, gegen so etwas ist nichts zu sagen, so etwas braucht das Leben.

Aber heute kann ich nicht anders als nachdenklich und traurig zu sein. Darum gibt es heute von mir zwei Literatur-Tipps.
Distropien - also Anti-Utopien - haben in letzter Zeit (noch relativ leise) die Bücherregale erobert - (man muss nur die unsäglichen Vampir- und Werwolf-Liebesgeschichten beiseite schieben, dann entdeckt man sie). Das nimmt nicht Wunder, man braucht ja nur den Fernseher anzuschalten, um zu begreifen, dass "der Tanz im Morgentau" vielleicht ganz schnell vorbei sein kann. Statt entsetzt den Kopf zu schütteln, um sich dann wieder dem Alltag zu widmen, kann es nicht schaden, sich die eigene Erste-Welt-Arroganz mal durcheinander rütteln zu lassen. (Es muss ja nicht unbedingt das wirklich grausame Buch von Gudrun Pausewang "Die letzten Kinder von Schewenborn" sein. Das hat mir als Kind die schlimmsten Ängste und viele durchweinte Nächte beschert - und mich nie mehr losgelassen.)
Auf ganz beeindruckende und eindringliche Weise übernehmen das Aufrütteln die zwei folgenden (Jugend-) Bücher:

DIE WELT WIE WIR SIE KANNTEN
von Susan Beth Pfeffer


"Was zählt, wenn jeder Tag der letzte sein könnte? Was, wenn die Welt über Nacht nicht mehr so ist, wie wir sie kannten? Gespannt verfolgt Miranda zusammen mit ihrer Familie und der ganzen Straße, wie ein Asteroid auf dem Mond einschlägt. Doch dann verläuft der Abend ganz anders als erwartet: Der Mond wird aus seiner Umlaufbahn geworfen und nichts ist mehr, wie es war. Über Nacht gerät die Welt aus den Fugen; Flutkatastrophen, Erdbeben und extreme Wetterumschwünge bedrohen die gesamte Zivilisation. Und Miranda und ihre Familie müssen lernen, dass bei großen Katastrophen gerade die kleinen Dinge zählen: Feuerholz, Klopapier, eine Dose Bohnen, Aspirin. Und dass sie alle zusammen sind."


NACHTLÄUFER
von Reinhold Ziegler
(Büchergilde-Cover)


(normales Cover)


"In einer Welt ohne Sonne und frische Luft leben die Brüder Tom und Urs. Sie hausen in einer Kolonie unter der Erde und wenn sie ins Freie wollen, müssen sie sich wie die geheimnisvollen Nachtläufer gegen den ewigen Sturm schützen. Die beiden Jungen wollen leben, Spaß haben und nicht wie die Alten ihrer Kolonie nur auf den Tod warten. Auf einer ihrer Touren an die Oberfläche finden sie das Mädchen Eo und ihre brüderliche Einigkeit droht zu zerbrechen. Aber Eo drängt die beiden zu einem lebensgefährlichen Abenteuer."

Beide Bücher haben mir persönlich sehr gut gefallen. Ich empfehle sie für Kinder ab 12 Jahren. Aber die Eltern sollten sie mitlesen und mit den Kindern über die Geschichten sprechen und gemeinsam (auch im eigenen Alltag) Lösungen und Hoffnungen entwickeln.

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