Freitag, 18. November 2011

Ateliergeschichten - frau zucKer



Gestern war ich im Atelier von frau zucKer. Frau zucKer kreiert kleine Baby-Sächelchen auf so schöne Weise, dass man ihr Tun Kunst nennen muss. Es gab Geschichten und Hintergründe, Tee und Lebkuchen. Natürlich sind auch wieder Ideen hin- und hergeflogen. Denn auch Christina (frau zucKer) ist immer anfällig für Projekte und Ehrenamtliches. Da trafen sich also mal wieder zwei.




Bevor Christina frau zucKer wurde, hat sie eine Bauzeichner-Lehre gemacht und einige Semester Architektur studiert. Dann stolperte ihre Schwester über den perfekten Beruf für sie: Requisiteur(-in). Eine Requisiteurin kümmert sich um alle bespielbaren Kleinteile auf der Bühne im Theater. Vom ersten Probetag bis zur letzten Aufführung ist sie dabei, muss sich überlegen, wie sie beispielsweise eine Ananas zum Explodieren bringt (ohne das Premieren-Roben oder teure Kostüme beschmutzt werden), besorgt DAS Champagnerglas, beschriftet Stöcke für die Proben mit "Keule" oder "Axt" oder hält Zuckerglas für die entscheidende Szene bereit. Ein sehr kommunikativer und vor allem kreativer Beruf. Erlernt hat Christina ihn in einem 2-jährigem Volontariat am Theater im Heimatstädtchen. Zum Abschluss gab es an einer Schule in Hamburg noch 3 x 4 Wochen Schulblöcke und eine staatliche Prüfung.



Bis zur ersten Babypause arbeitete frau zucKer, die im echten Leben Frau Harres heißt, auf der Bühne und in jeder der Theaterwerkstätten - sie schmiedete Gestelle für Flügel, baute und patinierte Kisten, färbte Stoffe - doch nähen konnte sie nicht. "Ich kann nähen, wenn ich zurückkomme", versprach sie sich und bekam das erste Töchterchen.



Den Nähkurs machte dann aber erst einmal Christinas Schwester. Das Ergebnis war ein kleines Baby-Mützchen. Im Anblick dessen, erwachte frau zucKer in Frau Harres.



Sie versuchte und probierte so lange herum, bis sie ebenfalls eine Kindermütze genäht und diese sogar noch optimiert hatte.



Als dann der charmante kleine Laden "Zeig Dich" im Heimatstädtchen eröffnete, in dem kreative Menschen ein Verkaufsfach mieten konnten, bestückte sie eben so eines mit sieben Mützen. Leider schloss "Zeig Dich" wieder. Doch da formte sich längst ein neues Projekt.



Gemeinsam mit 9 Mitstreitern eröffnete frau zucKer einen eigenen Laden - das Projekt "das zucker". Ein kleines Geschäft, in dem man wunderbare handgemachte Dinge erstehen konnte, einige Dawanda-Lables entdeckte man dort, mein Lieblingsverlag war vertreten, es gab hausgemachte Musik und einige ganz besondere japanische Spässchen - der Lieblingsladen meines damals 10-jährigem Töchterchen, die mit ihrem Roller immer mal wieder dorthin rollerte, um mal zu gucken, was es Neues gab. Inzwischen ist "das zucker" ein wunderbarer Kulturverein mit einem ganz einzigartigem Programm.




Aber frau zucKer näht weiter. Inzwischen gibt es eine kleine Kollektion von ganz besonderer Baby-Kleidung. Auf dem letzten Eintagsladen hat sich eine kleine Zusammenarbeit angebahnt, die mich sehr froh macht: frau zucKer näht und dachs dessert liefert charmante Aufbügler, die in frau zucKers Design integriert werden. Wie schön.




Christina wird mit ihrer kleinen aber feinen Kollektion auf dem Dreitageladen vertreten sein.
Ach ja: Taschen näht sie auch. Wer nicht abwarten kann oder gar nicht zum Dreitageladen kommen wird, kann hier gucken und kaufen.


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