Donnerstag, 27. Januar 2011

kein Bild, nichts zu gewinnen aber viele Worte



Angeregt durch eine Facebook Konversation von Anke habe ich mir heute morgen unter der Dusche Gedanken gemacht, die ich gern in die Tasten hauen möchte.
Resume des kleinen Austauschs war: Wer detailgetreue Bilder, Tutorials, Verlosungen und wenige Worte bloggt, hat die meisten Leser. Diese nehmen ab, sobald sich ernstere Themen, wie zum Beispiel Umweltschutz, einschleichen. Aber trotzdem bloggen alle gern, weil es Spaß macht.
Letztendlich fand ich das doch traurig und fragte mich, warum blogge ich eigentlich? Und für wen überhaupt?
Am 18. Mai letzten Jahres eröffnete ich mein Webtagebuch mit einem Eintrag über die Künstlerin Ana Ventura.
Ursprünglich dachte ich, wenn man ein Mädchen-Lädchen bei Dawanda hat, muss man auch einen Blog führen. Denn dadurch lernen die Leute den Menschen hinter den handgemachten Dingen kennen, etwas, dass ihnen sehr wichtig sei. Der Einblick in die Bloggerszene war dann doch ernüchternd (s.o.) und ich merkte schnell, das ist nicht das, was ich möchte.
Das Feature "regelmäßige Leser" habe ich erst gar nicht angeboten. Ich schreibe über Künstler, Projekte, Gedanken und Dinge, die mir begegnen, die ich spannend finde, von denen ich glaube, auch andere könnten sich daran erfreuen oder würden gern davon erfahren.
Ich glaube nicht, dass ich irgendeinen Artikel im Mädchen-Lädchen aufgrund meines Blogs verkauft habe. Ich bekomme auch kaum Kommentare zu meinen Posts. Aber immer wieder begegnen mir Menschen, die mich auf meine Bilder und Worte ansprechen oder mir Komplimente für meine Arbeit geben. Ja, es ist nämlich auch Arbeit, die mich allerdings mit Freude erfüllt. Am Schönsten ist es, wenn sich Kontakte zwischen von mir vorgestellten Künstlern und potentiellen Kunden ergeben. Und wenn ich davon erfahre.
Google ermöglicht mir das Zurückverfolgen der Links. Meine meisten Leser bekomme ich über Suchbegriffe. Das bedeutet für mich, dass ich wohl über Themen schreibe, die interessieren. Die paar Begriffe, die nach Rezepten für selbst gemachte Drogen suchen, lassen mich, in der Vorstellung des enttäuschten Gesichts sich stattdessen auf meinem Blog wieder zu finden, schmunzeln.
Und mir geht das Herz auf, wenn ich in den Suchbegriffen folgendes finde: "Herr Klopstock, Emma und ich Referat".


2 Kommentare:

  1. ...und niemand gibt seinen senft zu deinem post...das ist das beste beispiel für dein geschriebenes.
    ich denk, du hast recht. ich blogge auch, aber es ist doch oft sehr ernüchternd. ich habe keine zeit täglich zu bloggen, tutorials zu erstellen und ständig fotos von allem und jedem zu machen. somit muß auch ich mich damit begnügen nicht all zu viele kommntare zu bekommen, was oft frustriert.
    zwischenzeitlich habe ich versucht mich mal ernsteren themen zu widmen und ganz leicht politisch zu werden, aber daraufhin verschwanden ein paar leser, also laß ich das lieber. freie meinungsäußerung ist nicht gewünscht, jedenfalls nicht, wenn es nicht um handgearbeitetes geht. ich hab mich damit abgefunden...schade ist es trotzdem.
    ganz liebe grüße
    nina

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  2. Du sprichst mir aus dem Herzen! Ich mag auch ueber Dinge schreiben, die mich interessieren oder bewegen. Und nicht nur all die Sachen machen, die eine grosse Leserschaft anziehen. Also weiter so. Ich habe heute deine Blogs entdeckt (ueber My Creatiev Space) und werde ab jetzt sicher haeufiger vorbeischauen. Und vorbei-lesen. Ich freue mich.

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