... "Ein Stück Ich" soll es heute in Nics Fotochallenge sein. Bevor ich an irgendwelche fotogenen und nicht zu intimen Körperteile denken konnte wie Finger, Zehen oder mein linkes Ohr, fiel mir eine Geschichte ein, die ganz wunderbar zu diesem Thema passt.
Obwohl ich mich mit 15 Jahren darüber freute, von einer Agentur als Fotomodell entdeckt worden zu sein, war das ständige Annehmen fremder Identitäten für eine Kamera doch sehr irritierend. Wenn ich in unschönen Strickpullovern und Frisuren, die ich nicht einmal für möglich hielt, oder im Arm eines mir völlig fremden Mannes posierte, dann lächelte ich zwar was das Zeug hielt, dafür wurde ich schließlich bezahlt, doch ich fühlte mich oft seltsam verloren. Ich musste mir irgendwie ein kleines Stück bewahren, etwas das nur mir gehörte, das ich zu einem Teil von mir erklärte.
Es wurde ein kleiner billiger Silberring, den ich mir mit 13 Jahren als mein erstes Schmuckstück gekauft hatte. Wann immer es möglich war, schmuggelte ich diesen an der Stylistin vorbei und versuchte ihn heimlich auf den Fotos zu tragen. Wenn ich dann später all die Frauen-, Strickzeitungen, Modekataloge und Werbeanzeigen mit meinem Konterfei anschaute, suchte ich sofort nach dem Ring. Fand ich ihn, durchströmte mich ein kleines Glücksgefühl.
Als die Aufträge später "größer" wurden, war das natürlich nicht mehr möglich. Aber da hatte ich bereits einen Teil in mir, der mir erlaubte, für Fotos den größten Unsinn zu tragen und zu tun – und trotzdem bei mir zu bleiben.
tolle geschichte! da zaubert es mir gleich ein lächeln ins gesicht!
AntwortenLöschenliebste grüße sendet dir michèle
tolle story :)
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