Sonntag, 9. Juni 2013

Frau Herdens gelesene Bücher: Chris Pristley "Schauergeschichten aus dem Schlund der Erde"

Immer wieder werde ich von den Kids nach den Lesungen gefragt, welches mein Lieblingsbuch sei, was ich gerade lese und welche Bücher ich empfehlen kann. Darum werde ich nun regelmäßig alle Bücher, die mir in die Hände und in die Augen fallen, auf ganz persönliche Art und Weise besprechen.
Heute also:

Chris Priestley „Schauergeschichten aus dem Schlund der Erde“


Mir gefiel der Titel des Buches so sehr, dass ich es ganz gespannt öffnete.
Es bietet 10 schaurige Geschichten, die in Roberts eigener Geschichte eingebettet sind. Sie werden ihm nämlich von einer geheimnisvollen „weißen Frau“ im Zugabteil erzählt, als dieser vor einem Tunnel zum Stehen kommt.
Die Geschichten sind sehr unterschiedlich und vielseitig. Darum wird jeder Leser auch zwei oder drei finden, die ihm tatsächlich einen Schauer über den Rücken jagen werden. Mir erging es so mit den Geschichten „Das Gewächshaus“, „Der flüsternde Junge“ und „Ein Riss in der Wand“.
Die einzelnen Geschichten bauen sich sehr langsam und ausführlich beschreibend auf. Weil ich ja weiß, dass eine jede eine Gruselgeschichte ist, erlebte ich dies als schaurig-schöne Gruselvorfreude. Und diese ist – meiner Meinung nach – auch der Kern der Geschichten. Denn der eigentliche Horror, quasi der jeweilige Höhepunkt jeder Geschichte, erhält dann nur noch wenige Sätze. Das mag manchen ein wenig enttäuschen. Darum glaube ich, dass dieses Buch ein wunderbares Vorlesebuch zum gemeinsamen Gruseln ab 10 Jahren ist. Zum Selbstlesen (empfohlen ab 12 Jahren) könnte es einigen Teenies zu wenig „action“ haben, während es anderen und vor allem Erwachsenen, die sich gern an fremde Orte und zu seltsamen Begebenheiten entführen lassen, bestimmt sehr gut gefällt.
Etwas irritierend ist es, dass die jeweiligen Protagonisten / Hauptdarsteller echt unsympathisch sind. Vielleicht damit man es nicht so schlimm findet, wenn und wie sie alle zu Tode kommen.

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