Heute also:
Chris Priestley „Schauergeschichten aus dem Schlund der
Erde“
Mir gefiel der Titel des Buches so sehr, dass ich es ganz
gespannt öffnete.
Es bietet 10 schaurige Geschichten, die in Roberts eigener
Geschichte eingebettet sind. Sie werden ihm nämlich von einer geheimnisvollen
„weißen Frau“ im Zugabteil erzählt, als dieser vor einem Tunnel zum Stehen
kommt.
Die Geschichten sind sehr unterschiedlich und vielseitig.
Darum wird jeder Leser auch zwei oder drei finden, die ihm tatsächlich einen
Schauer über den Rücken jagen werden. Mir erging es so mit den Geschichten „Das
Gewächshaus“, „Der flüsternde Junge“ und „Ein Riss in der Wand“.
Die einzelnen Geschichten bauen sich sehr langsam und
ausführlich beschreibend auf. Weil ich ja weiß, dass eine jede eine Gruselgeschichte
ist, erlebte ich dies als schaurig-schöne Gruselvorfreude. Und diese ist –
meiner Meinung nach – auch der Kern der Geschichten. Denn der eigentliche
Horror, quasi der jeweilige Höhepunkt jeder Geschichte, erhält dann nur noch
wenige Sätze. Das mag manchen ein wenig enttäuschen. Darum glaube ich, dass
dieses Buch ein wunderbares Vorlesebuch zum gemeinsamen Gruseln ab 10 Jahren
ist. Zum Selbstlesen (empfohlen ab 12 Jahren) könnte es einigen Teenies zu
wenig „action“ haben, während es anderen und vor allem Erwachsenen, die sich
gern an fremde Orte und zu seltsamen Begebenheiten entführen lassen, bestimmt
sehr gut gefällt.
Etwas irritierend ist es, dass die jeweiligen Protagonisten
/ Hauptdarsteller echt unsympathisch sind. Vielleicht damit man es nicht so
schlimm findet, wenn und wie sie alle zu Tode kommen.
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