Mittwoch, 15. August 2012

Washington State Trips und Tipps #1 – Mount Rainier



Der Mount Rainier ist mit knapp 4400 Metern Höhe der höchste Berg der Kaskaden-Kette, dem Hochgebirge, das sich parallel zur Pacific-Küste von Kanada bis Nordkalifornien zieht.
Geisterhaft und beinahe unwirklich schwebt er über dem Horizont der Stadt Tacoma und ist auch von Seattle aus gut zu sehen. Das Geisterhafte kommt daher, dass seine Basis eigentlich immer in den Wolken liegt während der schneebedeckte Gipfel am Himmel thront. Nur manchmal sieht man ihn bei klarem Wetter ganz. Während die meisten dann Oh und Ah machten, erschien er mir dann jedoch beinahe gewöhnlich.
Der Berg liegt in einem weitläufigen National Park. Hier gibt es viele Campingplätze (wie in allen National Parks üblich ist jede Site mit einem Tisch und Bänken einer Feuerstelle mit Grill sowie einem bear locker, in dem man sein Essen und alle duftenden Kosmetikartikel bärsicher verstauen kann, versehen.) Bevor man in den Park fährt sollte man sich versichern, ob man alles dabei und genügend Benzin im Tank hat. Das One Day Ticket, das erstaunlicherweise für sieben Tage gilt, kostet 15 Dollar, der Jahrespass 30 Dollar. Der Park bietet etwa 500 Kilometer Wanderwege. Da ist für jeden etwas dabei.


Man kann den Park entweder vom Osten oder vom Süden her befahren. Unser erster Ausflug führte uns in die östlich gelegene Sunrise Area. Mit dem Auto kann man hier bis auf knapp 2000 Meter fahren. Eine unglaubliche Fahrt!
Von der Sunrise Lodge führen verschiedenste Wanderwege zwischen einer Stunde und mehreren Tagen in alle Richtungen. Es gibt wunderbare Camp Sites (ohne Wasseranschluss oder Toiletten natürlich). Möchte man über mehrere Tage wandern, muss man sich beim Ranger an- und abmelden. Mitte Juli, als wir dort waren, konnte man in den höheren Lagen allerdings noch nicht zelten, da die Wiesen schneebedeckt waren und es überall taute, floss und tropfte.


Normalerweise bin ich es gewohnt, dass man früh in den Berg geht, Wanderschuhe trägt und Wasser dabei hat. Aber als Teil einer großen amerikanischen Familie ist alles anders. Wir starteten erst gegen 16 Uhr, manche trugen Flip Flops und Wasser hatte eigentlich nur ich (dafür aber 6 Flaschen, quasi als Notration für alle). Ich war zuerst irritiert und erwartete einen kurzen Spaziergang. Doch ich wurde überrascht. Fast vier Stunden wanderten wir in der warmen, orangefarbenen Sonne (es war also die perfekte Tageszeit für die Tour) durch unterschiedlichste Landschaften, über Gletscher und Schneefelder (manche mit sehr kalten Füßen). Wasser gab es allüberall. Es war zum Heulen schön. Und die Kids liebten die Tour.
O-Ton des Söhnchens: "Das ist besser als jedes Game."


Durch unterschiedlichste Landschaften führte unser Weg.


Herrlichste Aussichten auf den Berg und in die Weite der Kaskaden erfreuten uns.


Allerlei Getier ließ sich zur späten Stunde blicken.


Mein heimliches Gärtnerherz frohlockte ob der unglaublichen Vielfalt der alpinen Flora.

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