In jedem Jahr erscheinen etwa 8000 neue Kinder- und Jugendbücher. Niemand kann so viel lesen. Aber eine gute Auswahl wird einem gemeinhin nicht leicht gemacht. In den großen Buchladenketten liegen die immergleichen Bücher sehr bekannter und von den Verlagen hochgepushter Autoren. Über die wenigen Rezensionen von Kinder- und Jugendbüchern in Tageszeitungen oder Magazinen muss man quasi stolpern. Was also tun, wenn man seinen Kindern, Enkeln, Nichten und Neffen oder dem netten Nachbarjungen mal ein gutes Buch schenken möchte?
Man könnte die Bibliothekarin der Stadtbücherei fragen. Die kennt sich aus. Auch einige kleine Buchläden sind gut bestückt und wissen gut bescheid. Manche veröffentlichen Lesetipps im Schaufenster oder im Internet. Dort findet man auch Buchblogs und Kinderbücherseiten, die viele Titel von Lesekindern lesen und besprechen lassen. Beispielsweise Lovelybooks (hier) und Bücherkinder (hier).
Doch wenn man nun nicht gerne am Rechner sitzt und lieber gemütlich auf dem Sofa mit einer Tasse Tee in den schönsten rezensierten Neuerscheinungen stöbern möchte? Dann kann man durch den KILIFÜ, den Almanach der Kinderliteratur 2013/2014, blättern.
Auf knapp 190 Seiten stellt dieser etwa 300 Kinderbücher vor. Diese sind in die Kategorien für Kleine, für Mittlere, für Große, Sachliches und für die Ohren eingeteilt. Dazwischen finden Begegnungen und Interviews mit Machern von Kinderbüchern statt (beispielsweise auf Seite 44 ein Interview mit meinem wunderbaren Kollegen Kai Lüftner). Pro Seite werden etwa 2 Bücher vorgestellt – in Bild (leider etwas dunkel geraten) und Wort.
Die Macher des jährlichen Kinderliteraturführers wollen Kinder zum Lesen verführen und stellen darum freche, überraschende, mutige, traurige, lustige, heldenhafte und manchmal auch sperrige Bücher vor. Damit hinterher niemand sagen kann: "Wie bitte? Von diesem Buch habe ich ja noch nie gehört."
Für 7.90 Euro plus 2 Euro Versand kann man den zudem sehr hübschen Almanach bestellen und zwar hier.
Und? Gibt es nichts zu meckern?
Doch! (Achtung: Frau Herden beschwert sich) Wo ist mein "Letzter Montag"? Immerhin steht der seinem Vorgänger, dem "Letzten Donnerstag", in nichts nach und der war im letzten Jahr dabei. Irgendwo steht etwas von Perlen, die sicherlich nicht gefunden wurden. Okay, somit wurde er doch erwähnt. Aber trotzdem. Im illustren Kreis der Werke meiner hochgeschätzten Kollegen, mit denen ich zusammen lese oder tolle Projekte mache, hätte der auch gerne verweilt. Na, das tut er dann ja vielleicht in den Bücherregalen der Kinderzimmer. :-).
Kleiner Nachtrag, denn ich erfuhr soeben die Wahrheit von Sandra Rudel, einer der Macherinnen des Almanachs:
"Nur erste Bände, keine Folgebände... Deshalb! Und aus ganz und gar keinem anderen Grund! Deshalb freuen wir uns nun auf Julia!"
Aha!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen